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74 Prof. Richard Greeff: Die Capverdischen Inseln. Luftdruck in Cidadc da Praia auf der Capverdischen Insel S. Thiago in den Jahren 1878 und 1879 nach Beobachtungen von Jacinto Augusto Medina in Praia. Luftdruck im Jahre 1878. Zeitraum In Millimetern Mittel Absolutes Maximum Absolutes Minimum Aeußerste Differenz Datum des Maximum Tag Datum des Minimum Tag Mittel Mittleres Maximum Mittleres Minimum Mittlere Differenz Januar 760,34 761,16 759,53 1,63 763,65 757,95 5,70 24 21 Februar 763,34 761,00 759,64 1,36 762,90 757,79 5,11 27 24 März 759,19 759,79 758,49 1,30 762,73 756,58 6,15 18 26 April 758,06 758,63 757,51 1,12 760,15 755,95 4,20 18 13 Mai 759,55 759,98 759,18 0,80 761,97 757,28 4,69 29 1 Juni 759,30 759,52 759,08 0,44 761,88 757,07 4,81 18 24 Juli 758,70 759,23 758,27 0,96 762,76 755,76 7,00 23 10 August 758,53 759,08 757,96 1,12 760,86 755,31 5,55 19 21 September 758,03 758,62 757,44 1,18 760,37 756,27 4,10 16 30 Oktober 757,34 757,93 756,73 1,20 759,79 754,09 5,70 15 10 November 758,49 759,17 757,82 1,35 760,08 756,42 3,66 9 4 December 757,86 758,50 757,23 1,27 760,34 754,34 6,00 25 7 758,81 759,38 758,24 1,14 761,45 756,24 5,22 24. Jan. 15. Okt. Luftdruck im Jahre 1879. Januar 759,19 759,90 758,49 1,41 761,84 756,78 5,06 7 29 Februar 759,05 759,67 758,43 1,24 761,34 756,78 4,56 6 19 März 759,87 760,61 759,06 1,55 762,42 757,04 5,38 20 14 April 758,90 759,45 758,37 1,08 761,04 755,79 5,25 15 29 Mai 758,69 759,28 758,12 1,16 762,12 756,43 5,69 3 4 Juni 759,49 760,11 758,94 1,17 761,52 756,45 5,07 25 13 Juli 757,92 758,37 757,49 0,88 761,42 755,06 6,36 7 16 August 758,12 758,61 757,62 0,99 760,32 755,02 5,30 24 16 September 758,75 759,48 758,01 1,47 760,92 756,57 4,35 26 13 Oktober 758,70 759,43 757,97 1,46 761,03 756,22 4,81 28 10 November 757,71 758,41 757,02 1,39 760,50 754,03 6,47 12 23 December 757,52 758,28 756,76 1,52 761,56 753,48 8,08 31 15 758,66 759,30 758,02 1,28 761,33 755,80 5,53 20. März 15. Dec. unten senke und dann in den Nordostpassat gelange, um ent weder aus ihm als Staubregen zur Erde zu fallen oder durch ihn wieder nach Westen, also nach seiner Ursprungs stelle, nach Amerika, zurückgcführt zu werden. Ein solches Niedersinken des Staubes aus den oberen Luftschichten finde namentlich an der Westküste von Afrika statt, in dem jenigen Theile des Atlantischen Oceans, der seit Langem unter dem Namen des „Dunkelmeers" bekannt sei, weil hier die Fischer früherer Jahrhunderte die Luft zu weilen trübe und undurchsichtig fanden und daran den Glauben knüpften, daß noch weiter nach Süden eine all- mälige Verfinsterung von Luft und Meer eintrete, die die Schifffahrt unmöglich mache. Dieses westafrikanische „Dun kelmeer", in welchem in der That am häufigsten die Staub fälle auf dem Atlantischen Ocean beobachtet wurden, ent spricht, und das erscheint in hohem Grade bemerkenswert!), ungefähr der Ausdehnung der westafrikanischcn Nordost passat-Region. Bei der Beurtheilung dieser Hypothese Ehrenberg's von dem Vorhandensein einer feinen, allseitigen und durchsich tigen Staubzone in den oberen Luftregionen und ferner der wiederholten ausdrücklichen Erklärung, daß der aus dieser Staubzone innerhalb des Dunkelmeers herabfallende Staubregen keineswegs aus Afrika und insbesondere nicht aus der Sahara stamme, drängt sich uns zunächst die Frage auf: Wodurch kann die Anwesenheit jener Ehrenberg'schen Staubzone bewiesen werden, und wie lassen sich aus ihr die häufigen Staubfälle in der Nordostpassatregion resp. im Dunkelmeere erklären? In einer sehr gründlichen und klaren Untersuchung dieser Frage hat bereits vor einigen Jahren G.Hellmannnachgewiesen^daß die Annahme einer permanenten durchsichtigen Staubzone in den höheren Luft schichten mit den thatsächlichen Erfahrungen nicht in Ein klang zu bringen sei, und daß sie namentlich auch in kemer- Weise die Häufigkeit der Staubfälle im Dunkelmeer erkläre. Und in der That, warum sollten gerade hier, also in der jenigen Region des Atlantischen Oceans, die nach Ehrenberg von der Heimath des Staubes am entferntesten liegt, die Staubfälle am häufigsten Vorkommen können und um so häufiger und mit um so gröberm Materiale niederfallen, je näher der westafrikanischen Küste? Sollte man nicht im Gegentheil anzunehmen berechtigt sein, daß z. B. an der Ostküste von Südamerika, woselbst sich nach Ehrenberg die Staubwolken, die später im Dunkelmeer niederfallen, zum U Ucbcr die auf dem Atlantijchen Ocean in der Höhe Ler Capverdifchen Inseln häufig vorkommenden Staubfälle. Monats berichte d. König!. Preuß. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1878, S. 364.