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sm K»»«. Wz Band Xi.ii Mit besonderer In V ^trüclisic^ der Anthropologie und Ethnologie, begründet von Karl Andree. ^'ibindung mit Fachmännern herausgegeben von Dr. Richard Kiepert. Braunschweig ^ihrllch 2 Bande L 24 Nummern. Durch alle Buchhandlungen und Postanstaltm 1882. Zum Preise von 12 Mark xro Band zu beziehen. D re Meteora. (ach deni F r a u z ö s i s ch e u. d e s M. e Drse.) III. (Sämmtliche Abbildungen nach Skizzen des Reisenden.) Der Grieche, dessen Gastfreundschaft Drae in Kara- hissar genoß, theilte ihm bald mit, daß keine Aussicht vor handen sei, daß bald eine Karawane nach Osten aufbrechen würde; auch sei die Stadt kein gewöhnlicher Dnrchgangs- punkt für solche. Das Beste wäre, wenn er nicht lange Zeit warten wolle, nach Jsparta (genau südlich von Kara- hissar) zu gehen; dort wohne einer seiner Freunde, der oft Reisen mache, und dem er sich anschließen könnte. Droe beschloß diesem Rathe zu folgen und wurde darin nur noch mehr bestärkt, als er eines Abends feinem Wirthe von fei nen Reisen erzählte, ihm seine Skizzen, darunter diejenigen von den Meteoren, zeigte und dabei die Mittheilung erhielt, daß sich in der Nähe von Jsparta etwas Achnliches finde. Am folgenden Tage verließ er Karahissar, mit einem Briefe seines Wirthes an dessen Freund in Jsparta versehen. Der Weg dorthin bietet wenig Malerisches; er führt dnrch Berge, wo es schwer hält, eine erträgliche Unterkunft zu finden. Einmal mußte sich der Reisende mit dem Schuppen begnügen, in welchem die Pferde nntergebracht waren, und sich fast unter die Füße des feurigen legen. Aber schließlich erreichte er doch heil und gesund sein Ziel, Jsparta am Oberläufe des pamphylischcn Ak-sn (Kestros), und wurde von dem Manne, an den er gewresen worden, gut empfangen. . ,, Jsparta liegt auf dem direkten Wege für den, wclchcr zu Lande von Smyrna nach Cypern reist, sei es, daß er in Adalia oder erst in Mersin in Kilikien die unumgang- Globus xm. Nr. 3. liche Seefahrt antreten will. Aber nach Osten hin hat es noch weniger Verkehr, als selbst Karahissar; den Gedanken, sich einer Gesellschaft anzufchlicßcn, mußte Dröe völlig alts geben. Sein Wirth hatte indessen vor, bald in Geschäften nach Kaisarieh zu reisen, und nun handelte es sich für ihn nur darum, seine Zeit in Jsparta möglichst gut anSzufüllcn. Das Kloster, von welchem er in Karahissar gehört hatte, sollte in einer Entfernung von 7 bis 8 Kilometer am Ab hange des Dauras-Dagh (füdlich der Stadt) und unweit des kleinen Flusfcs Alesoa liegen. In Gesellschaft eines jungen Griechen machte sich Dröe zu Fuße auf den Weg. Der Fluß macht nämlich unterhalb (südlich) von Jsparta einen Bogen, so daß es viel näher war, die für Pferde un- passirbarcn Bergpfade einzuschlagen, als die gewöhnliche Straße. Der Weg wurde bald sehr schwierig und führte durch höchst malerische Schluchten; beiderseits stiegen die Berge meist in Gestalt steil abfallender Felsen zu großer Höhe auf, mitunter aber waren sie auch mit einer dichten und üppigen Vegetation bedeckt. An Quellen und Bächen klaren Wassers war kein Mangel. Nachdem sie dem Pfade, der bald über nacktes Geröll, bald über Gras und Moos dahinführte, eine Weile gefolgt, standen sie plötzlich nach einer scharfen Biegung vor einer riesigen Felswand von sonderbarem Aussehen. Dieselbe bestand aus sehr regel mäßigen Schichten, welche in Zwischenräumen von 8 bis 10 Meter breite Gesimse bildeten, welche sich fast in der ganzen Länge der Wand hinzogen. Auffallend war der