70 V. Largeau's Wanderungen in der algerischen Sahara. 140 giebt; ihre mittlere Tiefe beträgt 35 bis 40 in, ihre Leistungsfähigkeit 600 Liter in der Minute und ihr meist magnesiahaltiges Wasser ist 25" C. warm. Außer der gleichnamigen Stadt umfaßt das Agalik von Uargla den Ksar Ngussa mit 151 von Negern bewohnten Häusern und 47 216 Palmen, die Zaufa Sidi Chml mit 10 Marabuts und 4763 Palmen, Schott oder Ain Amer (109 Häuser, 20 702 Palmen), Adschadscha (90 Häuser, 16 329 Palmen) und Ruissat (40 Häuser). Dazu kommen an Nomaden die Schaamba Bu Ruba (400 Zelte) im Osten und Südostcn, die Beni-Sur (250 Zelte) im Süd osten, die Mochadma (350 Zelte) im Südwesten, die Said Othba (250 Zelte) und die Fatnassa (60 Zelte), so daß das Agalik im Ganzen 26190 Einwohner zählt, 14 400 ansässige und 11 790 nomadische. Daß die Bevölkerung aber srühcr zahlreicher gewesen sein muß, beweisen die zahl reichen Ruinen von Dörfern und Reste von Bewässerungs gräben, welche man auf den höher liegenden Theilen des Schott antrifft. Die Sahara ist vielleicht das gesundeste Land auf der Moschee Sidi Salah in Uargla. (Nach einer Skizze Largeau's.) Erde; epidemische und endemische Krankheiten sind dort fast unbekannt und Dank ihrer großen Mäßigkeit sterben die Nomaden nur an Altersschwäche oder eines unnatürlichen Todes. Die Oasen dagegen und die sumpfigen Niederun gen der Schotts machen davon eine Ausnahme; dort herrscht vom April bis Ende Herbst das gefürchtete tollsm oder Sumpffieber, das seine Opfer fast ausschließlich un ter der weißen Race sucht. Denn die Nomaden zie hen beim Eintritte der Hitze in die Wüste und die Neger sind gegen die Krankheit gefeit. Das Klima von Uargla ist, wie das der Sahara im Allgemeinen, im Winter ein gemäßigtes; im Sommer dagegen herrscht dort eine unbän dige Hitze, und der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht ist in der einen wie in der andern Jahreszeit stets sehr bedeutend. Im Januar z. B. steigt das Thermo meter bei Tage im Schatten mitunter bis zu 35" C., wäh rend es Nachts oft bis 5" unter Null fällt. Ebensolche Wechsel kommen im Sommer vor; während des Juli des heißesten Monats, zeigte Largeau's Maximalthermometer 19 Mal 50° C. im Schatten; am 25. stieg es sogar auf 55° und sank Nachts ans 29,2°.