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Aus allen Erdlheilen. Europa. — Die größten Städte Deutschlands nach dem definitiven Zahlungsresultate vom 1. December 1880 sind: 1. Berlin 1 122 385 Einwohner 2. Hamburg. . 290 055 ,/ 3. Breslau . . 272 390 // 4. München . 229 343 ,/ 5. Dresden . 220 216 6. Leipzig . . 148 760 // 7. Köln - - . 144 751 /, 8. Königsberg in Preußen 140 896 ,/ 9. Frankfurt am Main . . 136 819 /, 10. Hannover . 122 860 11. Stuttgart - 117 021 12. Bremen . 112 158 13. Danzig - . 108 549 14. Straßburg i . E 104 501 15. Nürnberg - 99 889 16. Magdeburg 97 529 17. Barmen . 95 861 ,/ 18. Düsseldorf 95459 ,/ 19. Chemnitz . 94 887 20. Elberfeld - 93 503 // 21. Stettin. . 91745 22. Altona . - 90 749 23. Aachen - - 85 432 ,/ Zwischen 80 000 und 70 000 Einwohner haben Braun schweig, Krefeld und Halle a. S-; zwischen 70 000 nnd 60 000 Dortmund, Posen, Mühlhausen i. E., Augsburg und Mainz; zwischen 60 000 und 50 000 Kassel, Essen, Mannheim, Erfurt, Metz, Lübeck, Würzburg, Görlitz und Wiesbaden. — Aus Grundlage eines reichen, größtentheils durch Bohrungen gewonnenen Materials berechnet I e n t z s ch in den Schriften der phqsik.-ökonom- Gesellsch. zu Königsberg in Preußen (1880, S. 154 ff.) das Alter des 1561 güm großen Weichseldcltas auf 4900 Jahre. Asien. — Der Pariser Geographischen Gesellschaft lag un längst eine Karte der drei südchinesischen Pro vinzen Jün-nan, Kwang-si und Kwei-tschou vor, das Resul tat ausgedehnter 1600 Kilometer umfassender Reisen des sranzösischen Missionärs Creuse, welcher seitdem gelegent lich einer neuen Expedition dort überfallen und ermordet worden ist. Gegenüber der Darstellung der alten Jesuiten, welche in jenen Gegenden offenbar nicht mit der nöthigen Ruhe und Bequemlichkeit haben arbeiten können, soll diese neue im „Bulletin" zu veröffentlichende Karte einen großen Fortschritt darstellen. — Wie Dr. Landau an Dr. Jagor, d. d- Manila 12. März 1882, schreibt ss. Verhandl. der Ges. s. Erdk. 1882, S. 190), stand er damals im Begriff, in Begleitung des deutschen Sammlers Au eine Reise nach dem nördlichen Lnzon zu unternehmen, um dort an der Westküste die Jgorroten und Tinguianes zu besuchen und kennen zu ler nen. Der Jesuitenpater Fama rieth ihm, den nördlich vom Caravallo gelegenen Lupaz zu besuchen; beide Gebirge er klärte er für selbständige Erdbebencentren. Er glaubt, daß sich infolge der beständigen vertikalen Erdbeben im Gebiete des Dupaj binnen Kurzem ein thätiger Vulkan dort öffnen wird. Die erste Reise des Dr, Landau ging nach der Pro vinz Laguna und dem Vulkane Taal. Dort fand Au unter halb des berühmten Wasserfalles von Botocan sehr interes sante Höhlen mit Wasser von verschiedenen Temperaturen; über die dortigen Inkrustationen von Stämmen, Blät tern rc. veröffentlichte er einige Notizen. Auch der Natonos mit seiner Tierra blanca, Lupang puti genannt, einem un vollständig zersetzten Feldspathe oder Pfeisenthon, wurde ge nauer untersucht, ebenso ein großer Theil des Kraterinnern des Taal. — Da Ende Mai auch Dr. Hans Meyer auf den Philippinen eintrefsen will, um den Jgorroten einen längern Besuch abzustatten, und die Herren Koch und Dr. Schadenberg (s. oben S. 319) augenblicklich Mindanao bereisen, so haben wir alsdann vier deutsche Reisende in dem Archipel in Thätigkeit. Afrika. — Am 16. April hat Kapitän Cccchi der Italienischen Geographischen Gesellschaft Bericht über seine Reisen in Schoa und Kassa erstattet, wo er bis in die Landschaft Kullo un ter 6Vs" nördl. Br. vorgedrungen ist. Sein Forschungsgebiet fällt theilweise mit demjenigen d'Abbadie's zusammen, dessen Arbeiten in Enarea und Kassa in ihrer, vor längerer Zeit angefochtenen Zuverlässigkeit jetzt übrigens bestätigt werden. Ocstlich davon erreichte Cecchi's verstorbener Gefährte Chia rini, als einheimischer Priester verkleidet, den Fluß Maira unter 7"40' nördl. Br., 39Vs" östl. L. Gr., also ans bisher durchaus unbekanntcnl Gebiete. Cecchi hat 20 Punkte astro nomisch bestimmt; seiner Karte darf man mit Interesse ent gegen sehen. — Aus Axim (Goldküste), 4. März, schreibt Herr P. Dahse an den Vorstand der Bremer Geograph. Gesellsch.: „Kapitän R. F. Burton und Commander L- Cameron habe ich bei meiner Ankunst hierselbst, wie ich gewünscht, noch angetroffen. Dieselben haben ihre beabsichtigte größere Reise ins Innere für dieses Mal ansgegeben (s. oben S. 319), da sie, wie ich erwartete, hier in der Küstengegend Arbeit von größtem Interesse in Hülle und Fülle vorfandcn. Nach Beendigung ihrer Untersuchung der Küstengegend zwischen Attuambu (Apollonia) im Westen und Cape Three Points im Osten sind sie am 24. Februar von hier aufgebrochen, um die Formationen auf beiden Ufern des Ankobrahsiusses zu untersuchen nnd sodann unsere Minen in Wassaw zn be suchen. Darauf werden sie wohl für dieses Mal nach Eng land zurückkehren, nm über die Resultate ihrer Reise zu be richten und sich für die beabsichtigte größere Reise vorzu- bcreiten. Am 28. Februar ist der Eisenbahnvermesser (siehe oben S. 128) mit seinem europäischen Stab und Kroencgern in Dixcove gelandet, um die vorläufige Vermessung der pro- jektirtcn Eisenbahn von der Küste nach Wassaw in Angriff zu nehmen. Herr Mac Luman, der jetzige Betriebsdirektor der Effuenta Gold Mines Cie., ist vorgestern hier mit der ersten Geldsendung von Effuenta angekommen und es wird also die erste Goldrimesse von Effuenta mit dem heute von hier abgehenden Dampfer nach England gehen. Vom näch sten Monat an wird die Effuenta Company regelmäßig zweimal monatlich Goldrimessen machen. Die ersten gestampf ten 100 Tonnen Erz haben das sehr günstige Resultat von durchschnittlich 93 Mark (deutsches Geld) Werth an Gold pro Tonne Erz ergeben; ein Resultat, womit man sehr zu frieden sein kann. Ich habe meine Vorbereitungen hier be endigt und werde übermorgen von hier nach Apollonia anf- brechen, um den nordöstlichen Theil dieses Distrikts genau