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E. Metzger: Die arabische Bevölkerung in Niederländisch-Indien. 269 Landsmanns Villard endlich aus dem alten Schlendrian in das Stadium eines schnellen Ausbaues gelangt ist, war im Herbst 1881 von Westen her bis an den See Pend d'Oreille (200 Miles nordöstlich von Ainsworth, an der Mündung des Snake in den Columbia) vollendet worden, wo der Pack River, von Britisch Columbia kommend, sich in südlicher Richtung in diesen See ergießt. Vom See Pend d'Oreille (seinen französischen Namen hat dieser See von seiner einem Ohrgehänge ähnlichen Form), der eine Länge von 25 Miles von Nord nach Süd und 6 bis 8 Miles von Westen nach Osten hat und den die Eisenbahn an seiner schmälsten nur ungefähr eine Meile breiten Stelle überschreitet, bildet die nivellirte Bahnlinie ungefähr einen rechten Winkel und läuft in südöstlicher Richtung am Clar kes Fork, meistens an seinem rechten Ufer, entlang. Jener nördliche Hauptzweig des Columbia, der vom Misfoula und Flat Heat River gebildet wird, fließt durch den See Pend d'Oreille und führt von dort bis nach dem Columbia den Namen Pend d'Oreille River. Auf beiden Seiten hat er ein halbes Dutzend bedeutender Nebenflüsse. Der Bau der Eisenbahn am Ufer des Clarkes Fork hat große technische Schwierigkeiten zu überwinden. Auf vier Brücken tritt die Bahn bald auf dieses, bald auf jenes Ufer hinüber. Unter den zahlreichen Tunnels hat der bedeutendste eine Länge von 2875 Fuß. Die Division Pend d'Oreille der Nordpacific bahn reicht von Wallula Junction bis nach dem Thompson River, einem rechten Nebenflüsse des Clarkes Fork, und hat eine Ausdehnung von 327 engl. Meilen. Die Northern- Pacific-Eisenbahn macht vom See Pend d'Oreille eine öst liche Schwenkung und umgeht den Gebirgszug der Bitter- Root-Berge, um durch Idaho nach dem Territorium Mon tana zu gelangen. Obgleich die auf dieser Linie zu über windenden Terrainschwierigkeiten dem Bau der Eisenbahn bedeutende Hindernisse entgegenstellen, ist jene doch einer mehr direkten östlichen Route über die alte sogenannte Mul lens Road vorzuzichen, wo nicht weniger als 29 große und 77 kleinere Brücken nöthig gewesen wären und der niedrigste Gebirgspaß eine Meereshöhe von 4545 Fuß hat. Die Arbeiten an der Northern Pacific werden unter der Ober leitung Dillard's gegenwärtig mit einer Energie betrieben, die selbst im amerikanischen Eiscnbahnbau selten erreicht worden ist. Sieben Jngenieurkorps befinden sich dort im Felde, und eine ganze Armee von weißen nnd chinesischen Arbeitern führen den schwierigen Bau, so schnell als Geld und Muskelkraft es vermögen, durch die pfadlosen Wildnisse. 100 000 bis 118 000 Dollars Arbeitslöhne werden jeden Monat von jener Gesellschaft ausbezahlt. Die noch herzu stellende Strecke der Northern Pacific zwischen dem See Pend d'Oreille und Glendive am Yellowstone beträgt 816 englische Meilen und wird ohne Frage vor Ende des Jahres 1883 fertig gebaut sein. Am 25. August verließ ich Spokane Falls und trat meine Rückreise auf der Northern-Pacific-Eisenbahn zunächst bis nach Ainsworth an, durch eine allep Romantik bare öde Gegend. Die Bequemlichkeiten auf dieser Fahrt waren von der primitivsten Art, wie es sich allerdings auf einer noch außerhalb der großen Verkehrslinien liegenden und eben erst eröffneten Eisenbahn nicht anders erwarten ließ. Ainsworth ist ein trauriger Platz, der als temporärer End punkt der Northern Pacific ein kurzes und klägliches Dasein sriftet. Einige Yakima-Indianer, die in salopper Toilette aus den Thürschwellen der Kneipen lagen und in ihren roth bemalten Gesichtern eine widerliche Frechheit zur Schau trugen, bildeten die Staffage dieses gottverlassenen Ortes. Den bei Ainsworth engl. Meile breiten Snake über schritten wir auf einer großen Dampffähre, welche die Passa giere und Waarengüter nach dem anderthalb Miles ober halb am linken Ufer liegenden Depot der Dalles-Eisenbahn brachte. Bei Wallula Junction fand ich Platz in einem prachtvollen Pullman-Schlafwaggon, und als ich am näch sten Morgen erwachte, befand ich mich bereits wieder in The Dalles, von wo ich ohne Aufenthalt nach Portland weiter reiste. Die arabische Bevölkerung in Niederländisch-Indien. Von E. Am 11. März brachte die Kölnische Zeitung eine Kor respondenz aus Konstantinopel, in welcher mitgetheilt wurde, daß die türkische Regierung im Interesse ihrer in den hol ländisch - ostindischen Kolonien lebenden arabischen Untcr- thanen Schritte bei der niederländischen Regierung gethan hat. Außerdem aber soll sie alle Araber von Hadramaut zu türkischen Unterthanen erklärt haben. Es dürfte nicht uninteressant sein hier anzudeuten, welche Veränderung hier durch in die Lage der betheiligten Personen gebracht wird, und zum bessern Berständniß einige Notizen, welche Uber die in den niederländischen Kolonien lebenden Araber mehr im Allgemeinen handeln, vorauszuschicken. Die Araber haben sich schon sehr lange im malaischen Archipel festgesetzt; schon im dreizehnten Jahrhundert i) fin den wir sie auf Sumatra und von dort verbreiteten sie sich weiter über die Sunda-Inseln, theils im Interesse ihres Handels, theils als Prediger der Lehre des Propheten. Ihr Gottesdienst war bis zum fünfzehnten und sechszehnten Metzger. Jahrhundert im größten Theile des Archipels der herrschende geworden und damit war auch zugleich ihr Einfluß auf die Eingeborenen begründet. Dieser Einfluß, dem religiösen Gefühl der Bewohner entsprungen, wurde erhalten und ver stärkt durch die höheren, intellektuellen Fähigkeiten der Araber. „Sie haben eine Charakterstärke," schreibt Crawfurd Y, „welche sie weit über die einfachen Eingeborenen stellt, denen sie in Bezug auf die Religion Gesetze diktiren mit einer Anma ßung, wie sic der geringste der Landsleute des Propheten zu zeigen sich berechtigt fühlt." So wurde es ihnen im Laufe der Zeit möglich, sich in die Regierungsangelegenheiten der eingeborenen Fürsten einzudrängen, sich ihr Vertrauen und damit großen Einfluß und Macht zu gewinnen, Familicfi- bande mit ihnen zu knüpfen und endlich selbst den Weg zum Throne zu finden oder selbständige Reiche zu stiften. Der niederländische, überwältigende Einfluß hat ihre Macht im größten Theile der ostindischen Besitzungen sehr eingeschränkt; gleichwohl macht sich dieselbe noch, fühlbar, Marsden, Marco Polo. fl üistorx ok tüo Indian ArollixsIaZo.