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E. Kramberger: Pakrac und Lipik im Westen des Pozeganer Comitats. 265 Die Spitze krönt eine Holzpyramide, das Orientirungszeichen ! und Nordseite bedeckt ihn schöner Buchenwald. Prachtvoll von den Mappirungsoffizieren hingesetzt. Auf der Ost- I breitet sich das ganze Vuoijak-Thal und die Susnik-Kette Bauernhaus in Orljavac. Beschauers ! durch den ell Rehspuren uem Genüsse nnd i) S. „Globus" XL, S. 14. zeugen die Leute hier auch Kalk in ziemlich beträchtlichen Quanten. Da wir nach dem Braten, der soeben an den Spieß gesteckt wurde, keine Sehnsucht bezeugten, so setzten wir zeitweise über Felsblöcke kletternd un sern Weg fort. An einer sonnigen Stelle glühten zu meiner Ueberrafchung die herr lichsten Erdbeeren; sie hätten eine gute Schüssel voll gegeben. Der Pfarrer er zählte mir, daß dies im September keine Seltenheit sei; er habe oft schon um die Mitte des Monats, wenn sonst der Herbst warm gewesen, von den Hirtenknaben deren zugetragen bekommen. Nach einstündigem Marsche befanden wir uns bei den zer streuten Häusern am Ufer der Brzaja. Die Bevölkerung dieser Gegend gehört der griechisch-orientalischen Kirche an. Ein breiter Lederriemen an der Torba unter scheidet die Männer von jenen des katholi schen Glaubens; die Frauentracht gleicht jener um PoZega ganz. Obschon die Leute nicht so freundlich aussehen, wie die weiter hin im offenern Thale wohnenden, so sind sie dennoch keine Wilden, wie sie in alten Büchern geschildert werden. Von Räubereien z. B. ist seit denen des Maxim Bojanw '), also im Zeiträume von etwa 30 Jahren, kaum ein Fall vorgekommen. Naubanfälle wurden in den letzten Jahren nur von bosnischen Flüchtlingen oder von Strolchen, aus. Mehrere alte Kohlenmeiler um uns im Koth an der kleinen Quelle waren die einzigen Zeichen, daß lebende Wesen auch hier gewesen. Auf dem Rückwege, der uns östlich hinab au den Fuß des Papuk führte, hatte ich wieder Gelegenheit die Vegetation im Walde zu bewundern. Eschen und Buchen von großer Höhe, da zwischen Ahorne, wilde Birn- und Apfel bäume und kerngesunde Eichen bilden einen äußerst dichten Waldbestand. Namentlich zeichnet sich die Buche durch den geraden, ästefreien Stamm aus, der erst in beträcht licher Höhe seine schöne Krone entfaltet. Im Thale, wo die Feuchtigkeit durch das von allen Seiten in Fadendünne dem Bache znslicßende Gewässer beständig erhalten wird, gedeihen mehrere Pappelarten, Wei den, Birken und Erlen. Als wir in ejne engpaßartige Schlucht Hinabstiegen, trafen wir einige Männer, die um ein Feuer herumsaßen. Sie erzeugten oben im Walde Pottasche, hatten ihre mit dem Erzcugniß schwergefüllten Tragebutten abgelegt und waren eben daran einem armen, recht feisten Dachs das Fell über die Ohren zu ziehen. Er war von ihnen auf einem seiner Streifzüge ertappt uud mit einem Axthiebe erlegt worden. Sie luden uns ein auf die Mahlzeit zu warten, die mit Hinblick auf die Feistigkeit Meister Grimm barts lecker zu werden versprach. Der slavonischc Bauer schätzt den Dachsbraten mit wenigen Ausnahmen hoch und läßt sich Malerei an einem slavonischen Bauernhause (in natura roth und blau ausgesührt). mit der hohen Jav o rovica vor den Augen des Beschauers ! durch den eben nicht angenehmen Geruch des Fleisches in sei- " " durchaus nicht stören. Außer der Pottasche er- GlobuS XI.I. Nr- 17. 34