Belgische Skizzen. 165 habe, die Erlaubniß zum Baue zu ertheilen. Das im Jahre 1842 vollständig restaurirtc Gebäude besteht auS drei Ge schossen; seine nach dem Markte zu gerichtete Faxade, die ebenso wie die beiden anderen freistehenden Seiten mit reich stem Skulpturenschmuck versehen ist, zeigt drei Reihen von se zehn hohen Spitzbogenfenstern; von den vier Ecken und der Mitte der Gicbelseitcn ragen sechs schlanke achteckige Thürmchen mit durchbrochenen Spitzen weit über das hohe, von kunstvoller Maßwerkbrüstung umgebene Dach empor. Diese Thürme, sowie die glückliche und doch vollkommen Die St. Leonhardskirche zu Löau. ungezwungen erscheinende Anordnung der zahllosen Statuen und Zierrathen in vertikalen Linien geben dem Gebäude den Charakter größter Leichtigkeit und schlanken Emporstrebens. Ein eingehendes Studium der auf das Sauberste ausgeführ- tcn Figuren, die auf weit vorspringenden, mit Reliefs ge- fchmückten Kragsteinen stehen und von eben solchen Bal dachinen überwölbt sind, gewährt sowohl einen künstlerischen als auch historischen Genuß. Die Statuen des untern Stock werkes stellen nämlich berühmte Löwener Bürger dar; die des Mittlern die verschiedenen Stände der mittelalterlichen Stadt, die des obern Stockwerkes endlich Regenten des Lan des; die beinahe frei vortretenden Reliefs zeigen Scenen