68 Panama und Dänen. steil abstürzt: dann muß man sich rittlings auf die nächste größere Wurzel setzen, sich an die folgende anklammern und hinüberklcttern und so fort, bis man wieder festen Boden unter den Füßen spürt. In dieser Weise brauchten sie etwa eine halbe Stunde, um über einen riesigen Feigenbaum hinwegzukommen, dessen Wurzeln, höher, als ein aufrecht stehender Mensch, sich wie die Arme eines Polypen aus streckten und zehn Meter tiefer nach nährendem Boden suchten. Stellenweise suchte sich jeder seinen eigenen Weg, um nicht von den durch seine Gefährten losgerisfencn Steinen getrof fen oder durch deren Sturz etwa mit in die Tiefe gerissen zu werden. Kleinere Unfälle kamen trotzdem zuweilen vor. Gegen Abend wurde der Fall des Thales ein gerin gerer, die Wasserfälle verschwanden, und man konnte im Flußbette selbst hinabsteigen; beim Nachtlager zeigte das Barometer eine Höhe von höchstens 100 m über dem Meere Traucos. an. Am nächsten Morgen wurde eine letzte Schlucht um gangen, und nun wurde das Thal breit, der Rio weit und seicht und sein Bett war mit Kieseln oder Saud bedeckt, worauf sich leicht marschirte. Die Gegend wird flach, der Fluß windet sich mehr und mehr, bedeckt sich mit Inseln und tritt zuletzt in angeschwemmtes Land. Gegen Mittag 'traf Reclus vier mit dem Speere fischende Indianer, welche ihm von der Anwesenheit eines großen Schiffes in der Bai erzählten; eilig setzte er feine Wanderung fort, um nicht nochmals in seinem abgerissenen Zustande die Cordillere nach Süden überschreiten zu müssen, und begierig nach Ruhe, Pflege und dem Wiedersehen mit Wyse und seinen Kameraden. Bald darauf aber begegneten sie Caucheros, welche ihnen mit- theiiten, daß das Schiff gerade abgefahren fei, als sic ihr Lager an der Mündung des Acanti verlassen hätten. Nun war kein Halten mehr; Reclus eilte seinen schwer bepackten Trägern voraus und erreichte das Jndianerdvrf eine halbe Stunde vor ihnen. Dort empfing ihn der Kazike, von den