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Ebene, dann war ein Gebirgszug zu übersteigen, worauf man im Dorfe Loebo e-Melaka Halt machte, um für die Pferde Gras zu schneiden, weil man im Bedar-Alam, dem Nachtquartier, wahrscheinlich keine Fourage antraf. Der Weg bis dorthin war völlig flach; zur Rechten dehnte sich die Ebene ans, soweit nur das Auge reichte: nur hier und da ein vereinzelter Hügel, aber am Horizonte keine Spur von Gebirge. Am linken Ufer des Batang-Sangir dagegen erhoben sich die Berge noch 200 bis 300 in Uber das Thal, wurden aber nach Norden hin, d. h. in der Rich tung des Thales, zusehends niedriger. Bedar-Alam ist bei Weitem der größte Kampong in der Provinz XII Kota, aber auch ebenso ärmlich wie die anderen. Die Häuser sind schlecht unterhalten; überall fehlen Bretter; altes Schnitzwerk sicht man fast gar nicht und die Umgebung der Häuser liegt voller Unreiulichkciten. Auch hier beweist die Ausdehnung der Reisfelder und die Menge der Kokospalmen, daß der Ort einst bessere Zeiten gesehen hat. Von Lebensmitteln war dort fast nichts zu haben, so daß die Kulis von Loeboe-Gedang Reis holen mußten, was einen Aufenthalt von zwei Tagen verursachte. Am 7. November setzte man die Reise am Sangir abwärts fort bis Abei, welches, 9 bis 10 in über demFlusse gelegen, an den drei landeinwärts gerichteten Seiten von einer Erd mauer nebst Graben umgeben ist. Der von derselben ein geschlossene Raum ist jedoch zum Theil von Rasenplätzen Hans in Bedar-Alam. und Baumgruppcn bedeckt, in deren Schatten die kleinen verfallenden Hänser stehen. Auch hier ein Aufenthalt von zwei Tagen, nm von Bedar-Alam Reis zu holen. Am 10. verließen sie unterhalb Abei bei Doesoen-Ten- gah den Batang-Sangir und stiegen in westlicher Richtung über die Berge nach dem Batang-Hari hinüber, den sie bei Soengei-Panoe erreichten, wo ihnen eine gut gehaltene Arena für Hahnenkämpfe auffiel, die, nach den sic bedecken den blutigen Federn zu urtheilen, stark benutzt wurde. Von dort begaben sic sich nach Gasing, das weiter aufwärts am B. Hari liegt; doch erlaubten ihnen die steilen Kalk felsen nicht, dem Flusse unmittelbar zu folgen, sondern zwan gen sie zu einem weiten Umwege landeinwärts dnrch die Berge. Von da aus befuhren sie zu Boote den Batang- Hari bis zur Mündung des Gocmanti, wo einige Leute zur Herstellung eines Lagers zurückblieben, und diesen bis znr Mündung des Sikia. Ihres wohl hergerichtetcn Lagers sollten sie sich aber nicht erfreuen; denn gegen Abend be gann es in Strömen zu regnen, und obwohl es später nach ließ, so schwoll der Fluß in der Nacht dermaßen an, daß sie schleunigst ans höheres Land flüchten mußten. Der ganze Anwachs betrug zwar nur, wie sie am folgenden Morgen sahen, einen Meter; aber dadurch war der Strom doch an jener Stelle um das Vierfache breiter geworden. Am näch sten Morgen fuhren sie den Batang-Hari vier Stunden weiter hinauf,, kehrten dann nach Gasing zurück und folgten dem Strome weiter abwärts, um das noch nicht besuchte Stück seines Laufes bis zur Mündung des Sipotar kennen zu lernen. Dasselbe liegt schon außerhalb der holländischen Besitzungen. Diese Fahrt ging in den beiden nächsten Ta-