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M. Mit besonilerer Berücksichtigung äer AntKropologie uncl Gtknologre. Begründet von Karl Andree. In Verbindung mit Fachmännern herausgegeben von Braunschweig vr. Richard Kiepert. Jährlich 2 Bände ä 24 Nummern. Durch alle Buchhandlungen und Postanstal K881 zum Preije von 12 Mark pro Band zu beziehen. Quer durch Sumatr a. Nach dem Französischen des Herrn D. D. Veth. (Sämmtliche Abbildungen nach zumeist von dem Reisenden ausgenommenen Photographien.) IV. Als Beth und seine Genossen ihre Obliegenheiten in Alahan-Pandjang erfüllt hatten, beschlossen sie nach Moeara - Laboe, einem 60 Km entfernten Dorfe, wohin ein guter Weg führte, überzusiedeln. Ihr Gepäck sollte zur euren Hälfte von den Kulis, zur andern von einem xoäati, einem zweiräderigen Büffelkarren, dorthin geschafft werden, während sie selbst, von zehn Trägern begleitet, einen weniger beque men Weg einschlagen wollten, um einigen Goldminen einen Besuch abzustatten. Am 30. September Nachmittags brach man auf, stieg in das tiefe, mit Reisfeldern und Dörfern erfüllte Thal des Goemanti hinab, folgte demselben abwärts und quartierte sich zur Nacht in dem kaum fertig gewordenen Passantenhuis von Talang Berboenga ein. Dieses Dorf unterschied sich von den bisher besuchten dadurch, daß es nicht ohne jede Ordnung und Symmetrie gebaut war, sondern ans drei geraden einander parallelen und durch Quergäßchen verbundenen Straßen bestand. Dafür waren die Häuser schlecht gehalten und baufällig. Im nächsten Nachtlager verweilten sie länger, weil hinter demselben völlig wilde Gegend ihren Anfang nahm,' und sie sich hier einen Führer verschaffen mußten. Die Pferde wurden von hier nach Alahan-Pandjang zurückgesandt, uni auf der direkten Straße nach Moeara-Laboe geführt zu werden. Am 3. Oktober erst ging es durch Urwälder, über ver schiedene Zuflüsse des Goemanti und über Bergketten, welche jene von einander scheiden, nach der Ansiedelung der Gold- GlobuS XXXIX. Nr. 12. gräber von Socugei-Pcntocwau, die man aber erst am folgen, den Tage erreichte. Dieser Tagemarsch war einer der läng sten und mühsamsten, welche man bisher zurückgelcgt hatte; es nahm daher die Reisenden nicht sehr Wunder, daß von den erst spät anlangenden Trägern zwei auf Nimmerwieder sehen außgerissen waren. Am Morgen des 4. Okt. begegnete man auf Schritt und Tritt den Spuren ehemaligen Berg baues, künstlich aufgeworfenen Erdhngeln von regelmäßiger Gestalt und von Menschenhand gegrabenen Löchern; auch deutete das Vorkommen von Fruchtbäumen darauf hin, daß sich hier einst eine blühende Ortschaft befunden hatte. Die Erschöpfung des goldhaltigen Geschiebes hatte ihren Unter gang herbeigcführt. Der bisher zurückgelegte Weg war gut im Vergleich zu demjenigen, der nun folgte; denn letzterer, der nach Moeara- Laboe führte, war vielleicht seit zwei Jahrzehnten nicht betreten worden, während auf dem andern die Goldsucher fleißig nach Soengei-Aboe wandern, um ihre Ausbeute dort zu verkaufen und ihre Bedürfnisse zu erwerben. So war denn der dritte Tagemarsch kurz, aber anstrengend. Steil ging es auf das Gebirge hinauf und ebenso steil auf der andern Seite hinab nach Soengei - Sapei. Dort fanden sie einen reizenden Punkt, wo ein kleiner Wasserfall in ein Becken fiel, das zum Bade wie geschaffen war. Sie verweilten dort den Rest des Tages, erreichten am nächsten die Ufer des Soen- gei-Docrian, stießen am fünften auf die Fährten einer Ele- Phantenhcrdc und kamen in das Thal des Batang-Hari. 23