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336 Aus allen Erdtheilen. gampuli (S. 168), ferner den im Innern an einem Flusse gelegenen Pueblo Paraitan, den er „Zrauäs äs nrsjor sonstrustion" nennt (S. 215); weiter erwähnt derselbe Autor des Pueblos Tegem-Tegem, der mit einem Steinfort verse hen „xor nnmero oousiäsradls äs moros" verthcidigt Wurde (S. 217). Freilich darf nicht unerwähnt bleiben, daß Bewohner vonTawi-tawi einst nach Sulu ausgewandert sein müssen, denn unser Gewährsmann sagt von den Pueblos Patan und Cancanga der Hauptinsel Sulu, daß sie „en su ma^or xorts äs smi^roäos äs l ovä tarvi LalanAuiu- AUS" bewohnt wären (S. 169). Die Insel Lupa (boan) ist jetzt nach Garm unbewohnt, in den sechszigcr Jahren gab es dort drei Dörfer (S. 182), 1865 sanden die Spanier dort einen zahlreichen Viehsland von Rindvieh und Ziegen, ferner Hüh ner, Tauben, auf den Feldern wurde oomots, Zuckerrohr, gebaut, ebenso gab es Bananen- und Kokos-Pflanzungen (S. 211). In der.Balanguingni-Grnppc gab cs ansTongkuil frü her allgemein Tonquil geschrieben) eine zahlreiche Bevölke rung; am 4. Jan. 1851 verbrannten dort die Spanier 1000 Hütten im Kampfe gegen die Piraten (S. 115). Die Bevöl kerung von Bangao muß eine größere sein als sie Garin an- giebt, Garin kennt nur einen Pueblo, Pazos erwähnt (S. 195) zwei (einer hiervon „^rnn pusklo") und noch andere yArupos äs easas". Die Insel Balanguingui, welche jetzt nach Garin unbewohnt ist, war dies auch 1851, indem die Spanier alle Piraten von derselben verjagten, 1864 besaß aber die Insel wieder vier Pueblos: Bocotingol, Paitan, Pandan-Pandan grande und Pandan-Pandan chico (S. 193). Nach dem auf den Philippinen bei der Zählung nach Kopfsteuereinheiten erprobten System müßte man die Zahl der Krieger mit 5 multipliciren, um die Einwohnerzahl der Sulu-Inseln (ohne das geographisch dazu gehörige Basi lan) zu erhalten. Hierzu wären dann noch die 1404 Bewoh ner des den Spaniern direkt unterworfenen Theiles der Hauptinsel Sulu beizuzählen. Erwähnung verdient, daß Garm der Guimbas gar nicht gedenkt, eines malaiischen Berg stammes, der auf den Gebirgen der Hauptinsel Sulu wohnt und seine Unabhängigkeit sowohl Spanien als den Sulu sultanen und deren Baronen (Dativs) gegenüber zu behaup ten gewußt hat. Pros. Ferd. Blumentritt. Südamerika. — Die früher oft erwähnteBahn um dieFälle des Madeira-Stromes herum, auf deren Erbauung man so große Hoffnungen für die Entwickelung des Amazoucn-Gebie- tes und Boliviens setzt, wird nun vielleicht bald in Angriff genommen werden, und zwar durch die brasilianische Regie rung selbst. Die früher dem Obersten Church ertheilte Kon- cession ist bereits durch Dekret für erloschen erklärt worden. — In der Argentinischen Republik macht man An stalten, die Straußenzucht einzuführen. Eine 1880 an der von Buenos Ayres nach Westen führenden Bahn errich tete Straußenfarm eines Mr. Beauinont soll gedeihen und soeben sind wieder 200 Strauße vom Kap nach der Argen tina gebracht worden, zu deren Erwerbung und Ausnutzung sich eine Gesellschaft bilden will. fruchtbarer sein soll, eine neue Kolonie ebenfalls für Aus wanderer aus Wales abzustecken. Vermischtes. — Das Ideal der Jllustrirnng eines naturgeschichtlichen Werkes ist selbstverständlich die farbige Darstellung der Objekte, da bei genauester Wiedergabe der Form uud plastischen Erschei nung durch den Holzschnitt in der Beschreibung der Farbennüan- cen, welche die Gattung oder Art charaktcrisiren, dem Texte eine Ausgabe zusällt, die er nur in höchst unvollkommener Weise ausführen kann. Von diesem Gedanken geleitet, hat das Bibliographische Institut eine „Kolorirte Ausgabe von Brehm's Thierleben" unternommen, welche die 170 ganzseitigen Bilder der bisherigen Ausgabe in pracht voll farbiger Ausführung (durch den Maler O. Winkler und unter Aufsicht der Zoologen Girtanner, Klunzinger, Taschen berg und O. Schmidt) bringt. Die ersten Lieferungen der Abtheilung „Vögel" sind bereits erschienen und hallen sich sofort den lebhaften Beifall der hervorragendsten deutschen Ornithologen erworben; derjenige des großen Publikums wird ihnen nicht vorenthalten bleiben. — Von Hölzcl's „Geographischen Charakter bildern für Schule und Haus", welche wir auf S. 224 des vorigen Bandes anzeigten, ist im September dieses Jahres die zweite Lieferung, enthaltend Blatt 4 „Die Wüste" (Stein- und Sandwüste in der Oase Dachel) und Blatt 5 u. 6 „Das Berner Oberland", erschienen. Wir haben zum Lobe dieses bisher einzigen Unternehmens unserer frühern Em pfehlung nichts hinzuzufügen, als daß durch das gleichzeitig ausgegebene erste Textheft, welches die wissenschaftlichen Er läuterungen zu den sechs ersten Bildern bringt, die Namen der jenigen Fachmänner bekannt gemacht werden, unter deren pädagogischer und wissenschaftlicher Leitung das Ganze steht. Es sind das besonders Dr. I. Chavanne, V. von Haardt, Landes-Schulinspektor V. Prausek, Professor Dr. F. Simony, Prof. Dr. F. Toula und Prof. Dr. K. Zehden. Für die fol genden Lieferungen sind nachstehende Bilder in der Ausfüh rung begriffen: Der Pasterzengletscher. Der Vesuv mit dem Golf von Neapel. Der Rotomahana-Geiser auf Neu-See land. Ein Barrancabild mit dem Pic von Orizaba. Nil- Katarakt bei Assuan. Die Sierra Nevada in Nordamerika. Eine Mangroveküste. Die Llanos. Wir wünschen dem Un ternehmen, welches den Lernenden für billigen Preis natur wahre und zugleich mit künstlerischem Geschmacke ausge führte Bilder und damit eine vorzügliche Anschauung ver schafft, nochmals besten Erfolg. — Als Einleitung zu dem „Neuen Buch der Reisen und Entdeckungen", welches, bei Spamer in Leipzig erscheinend, schon eine ganze Reihe guter Arbeiten im populären Gewände umfaßt (z. B. H. v. Barth's Ost-Afrika, Hellwald's Bücher über Asien, Oberländer's über Australien und Ozeanien), hat I. Löwenberg eine „Geschichte der Geographi schen Entdeckungsreisen im Alterthum und Mittel- alter bis zu Magcllan's erster Erdumsegelung" geschrieben, von welcher der 1. Band mit über 100 Abbildungen und Karten erschienen ist. Als Leser dachte sich der Verfasser „die erwachsene Jugend, Gebildete jedes Standes" und ver meidet Citate, Quellennachweise u. s. w. Von besonderem Interesse für viele werden die Nachbildungen alter und mittelalterlicher Karten, Holzschnitte, Kupferstiche rc. sein. — Wir haben früher die Walliser Kolonie am Rio Chuput in Patagonien gelegentlich erwähnt. Jetzt hat die argentinische Regierung ihren Landmessern Befehl ertheilt, 50 Leguas (260 lern) weiter landeinwärts, wo der Boden noch I Inhalt: Von Cayenne nach den Anden. XII. (Mit fünf Abbildungen.) (Schluß.) — Dr. Max Buch: Religion und heidnische Gebräuche der Wotjäken. VI. — Prof. Dr. Georg Gerland: Der Hohneck. V. (Schluß.) — Die Frauen in Sibirien. — Aus allen Erdtheilen: Europa. — Asien. — Südamerika. — Vermischtes. — (Schluß der Redaction 30. Oktober 1881.) Redacteur: Dr. R. Kiepert in Berlin, S. W. Lindenstraße 11, III Tr. Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn in Braunschweig. Hierzu eine Beilage.