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Schandau, Sonnabend, den 24. Januar Sächsische ClheAng Amtsblatt für das MiMe Amtsscricht »ad den Aadlrath M Ajaadaa, sowie für den AMMciMalh >n Hohnstein. ' iFunfunddreißigstcr Jahrkang. .... Di« ,,«ächs7Elb^M^^inlMttt^^d^om^-^d ist durch Mark 2» Vk.^vi-^^ Jus-rat- , Zeilen werden bi« Dienstag früh „Uhr, für das Ämumbcud-bai spa estenS b.S Fruita gfr.h an in Hohnftci . Herr Mrgermstr. Hesse, in DreSde» und Leipzig die Annoncen. 1891. Amtlicher Nsttntngs, SO. 27 28. Des Konkursverfahren zu dem Nachlasse dcö Hauö. und FuhrwcrköbesitzerS Johann Angnst Mn»!« weil, in Hohnstein wird »ach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hier, durch aufgehoben. Schaudan, den 2l. Januar 1891. Königliches Amtsgericht. Ihle, Amtsrichter. Veröffentlicht: Frenzel, G.<S. heit, vor Allem eine auffällig hcrvortrclcnde Uuruhe der Th-ere, ferner große Appetitlosigkeit, oder ungewöhnliche Frcßlust, nameulltch Fressen nnverdan lichcr oder ekelhafter Gegenstände, als: Haare, Hol,, Leder, Heu, Stroh, Federn u. s. w. großer Durst, und im vorgeschrittenerem Stadium der Krankheit insbesondere Vcräiidernng der Stimme, zuweilen auch Ausstößen eines kurze», ranhcn, bellen- den Geheuls, sowie LähmungScrschcinuugen dcö Unterkiefers und der Hinteren Gliedmaßen. Schanin haben tolle Hunde nicht vor dem Maule, doch sondern dieselben reichlich Speichel ab. Ebensowenig sind dieselben wasserscheu, saufen vielmehr oft sehr viel und begierig. Die Hauptsache bleibt iudcß die Beobacht- ung dcö ganzen Benehmens, namentlich in Bezug auf Veränderung dcö Appc- tils, der Stimme und des äußeren Aussehens. Aekanntmach u n g. Die in Ken nächsten Tagen bchnfS Aufstellung des AulagemCalasterS für hiesige Stadt ans das Jahr 1891 zur Verkeilung kommenden Hnuslisten sind spätestens am 31. Januar 1891 gehörig auSgcfülll in unserer Nathskanzlci abzngcbcn. Dafern nach Ablanf dieses Termins Listen abgchvlt werden nnißten, ist Vorbehalt- lich der Verhängung einer Geldstrafe von 3 eine Abholnugsgeblihr von 13 fär jede Liste zu entrichten. Bei der hiesigen städtischen Sparkasse wird 8v»iir»I»vn«I, «Ivn 24. vorm. 9—12 und nachm. 2—4 Uhr für Ein- und Rückzahlungen cxpcdirt. Hierauf tritt wieder die gewöhnliche Expcdilionözcit und zwar für Einlagen: an jedem Wochentage nachmittags 2—4 Uhr nnd außerdem Mittwochs nud Sonnabends vormittags von 9—12 Uhr, Rnckzahlnngen: jeden Mittwoch und Sonnabend von 9—12 Uhr vormittags ein. Schandau, den 21. Januar 1891. Der Stadtrat h. Brgrmstr. Wieck. die Verlängerung der Hundesperre vetr. Am 10. dieses Monat« ist der Hnnd eines hiesigen Einwohners unter de» An zeichen der Tollwmh verendet, nnd es hat auch die nachmals vorgcuommcnc bczirksthicr- ärztliche Untersuchung des Cadaverö ergeben, daß daö Thier tollwtttheud gewesen sei. Es wird daher hiermit die für den Stadtbezirk Schandau bereits angcordncte Huudesperre bis zum 8. April dieses Jahres verlängert. Für diese VerlängerungSfrist haben alle in den Bekanntmachungen dcö untcrzeich. ucteu Stadtralhs vom 7. August bcz. 18. November 1890 enthaltenen, bereit« bekannten Vorschriften ebenfalls Geltung nnd mahnen wir hierdurch nochmals dringend an die ge nauste Befolgung derselben. Da bei dem obenerwähnten Hnudc bereit« einige Zeit vor dem Tode Anzeichen der Wnthkrankheit sich gezeigt haben sollen, ohne daß leider hiervon Anzeige anher erstattet worden wäre nnd die Möglichkeit vorliegt, daß derselbe während seine« KraukheitSznslandcö trotz der ungeordneten Hnndesperre mit anderen Hunden in Berührung gekommen ist, so liegt c« wie im öffentlichen, so auch im eigenste» Interesse aller Hundebcsitzer, sorgfältigst darauf zu achte», ob a» ihre» H»»dcu irgend welche Krnnkhcitöcrschcinlmgcu zu Tage tre ten, uuddarübcr ttUgesättMt, wie dies auch gesetzlich vorgcschriebcn ist, bei uns An- zeige zu erstatten. Die Nichtbefolguug dieser Vorschrift kann die derhäuguiswoll- steu Folge» haben nnd werden wir daher dieselbe auch nnnachslchtlich bestrafe»». Als Symptome begittncuder Tollwnth haben unter Andern zu gelten: Auffällige Vcräudcruungcn in den Manieren nnd Gewohnheiten des Hundes, wie Ungehorsam, besondere Aufgeregtheit, oder auch umgekehrt Niedergeschlagen- Atts der deutsche»» Handelsstatistik. Die statistische Ucbcrsicht über Deutschland« Waarcn- eiufnhr nud Ausfuhr im Jahre 1889 ist kürzlich zur Ver öffentlichung gelangt nnd weist sic nach verschiedenen Nicht- ungcn hin interessante nud bcmcrkcnswcrlhe Date» auf. Vor Allem erhellt au« ihnen, daß der Werth der Einfnhr nach dem deutschen Reiche denjenigen der Ausfuhr im gc- nannten Jahre iuSgcsammt nm 820570000 Nik. überstie gen hat, womit sich also anf's Nene zeigt, daß Dcntschlaud weit mehr vom Auslände empfängt, als cs dahin abgicbt. Diese ja bekannte, aber jedenfalls höchst beachlenöwerlhc Thatsachc erhält indessen noch eine besondere Bclcnchlnug, wenn man berücksichtigt, nach welchen Staaten einerseits da« deutsche Reich sciuc Waarcn hauptsächlich auöführt nud welche Läudcr anderseits Deutschland am meisten mit ihren Pro- dnctcn versorgen. An der Spitze der an der Einfuhr nach Deutschland am meisten bctheiligtcn Staaten steht England, wie die« schon von jeher der Fall gewesen ist, denn das britische Juselrcich sandte unö im Jahre 1889 für 674863000 Mk. Waarcn. Dann folgen in der Einfnhr Rußland (551 707000 Mk.), Oesterreich-Ungarn (537249 000 Mk.), Nord-Amerika (307 500000 Btt.), Belgien (337203000 Mk.), .Rolland (286 180000 Mk.), Frankreich (285435000 Mk.), Schweiz (181074000 Mk.), Italien (148796000 Mk.); von den nachfolgenden Staaten — Brasilien, Brilsch-Ostindicn, Ar gentinien, Chile — überschreitet keiner mehr in seiner Waarcn- emfnhr nach Deutschland die Wcrthgrenzc von 100 Mill. Mark. Wesentlich anders ist jedoch die Reihenfolge dieser Länder, wenn man dieselben »ach de» Waarc» ordnet, die sic im Jahre 1889 von Dciitschlaud empfingen. Allerdings marschirt auch hier England an der Spitze, denn die deut sche Waarcnauöfiihr nach Großbritannien betrug im Jahre 1889 nicht weniger al« 651777000 Mk., daun aber folgt Nord-Amcrika, welche« für 395037000 Mk. Waarcn von Dcntschlaud erhielt. Es reihen sich au Ocsterrcich-Ungaru (340762000 Mk.), Holland (258189000 Mk), Frank reich (210116000 Mk.), Rußland (>96899000 Mk.), Schweiz (177402000 Mk.), Belgien (137211000 Mk.), Italien (103377000 Mk.), Argentinien (60672000 Mk.) n. s. w. Nichtamtlicher Theil. Mit England steht also Deutschland im weitaus leb hafteste« Waarenverkehr, denn derselbe betrug im Jahre 1889 seinem Gcsammlwcrthc nach rund 1326 Mill. Mark nnd diese lebhaften Handelsbeziehungen entsprechen erfreu licher Weise dem sich immer freundschaftlicher gestaltenden politischen Verhältnisse beider großen Mächte zn einander. Eine besondere Bedeutung besitzen indessen die Vereinigten Staaten von Nordamerika für die dcnlsche Waarcnausfnhr, die letztere überstieg die Waareneinfnhr ans der Union im Jahre 1889 um ca. 77 Mill. Mark nnd diese Thatsachc fällt für Deutschland um so schwerer in'ö Gewicht, als Nord- Amerika überhaupt das einzige Land ist, bei welchem die Einfuhr deutscher Waarcn de» Export der eigenen Prodnctc nach Dcntschlaud überwiegt. Die deutsche Industrie hat daher alle Ursache, sich dieses ihr wichtigstes Absatzgebiet zu behaupten und glücklicherweise ist Nord-Amerika trotz der Mac Kinley-Bill noch lange Zeit darauf angewiesen, viele seiner wichtigsten Bedürfnisse hauptsächlich vom deutschen Markle zu beziehen. Das größte Ucbcrgewicht der Einfuhr über die Ausfuhr weist verhältnißmäßig Deutschlands Waa- renvcrkchr mit Britisch-Ostindien nnd mit Rußland auf, namentlich ist die russische Einfnhr in den letzten zehn Jahren erheblich gewachsen. Rußland sendet uns vorzugsweise sein Getreide, gleichwie Oesterreich-Uugaru, und dies beweist, welche wichtige Stellung beide Staaten in Bezug auf dic Versorgung Deutschlands mit Getreide ciunchmcn; sollte eine Ermäßigung der deutschen Getrcidezöllc ciutrcte», so würde natürlich diese Bedeutung sich noch steigern. Waö die deutsche Ausfuhr nach Frankreich betrifft, so überwog dieselbe zwar bis zum Jahre 1889 noch immer die Einfnhr von dort, aber in stets nbnehmcudem Maße und daö ge nannte Jahr weist znm ersten Mule ei» noch dazu beträcht liches Uebcrwicgeu (ca. 75 Mill. Mark) der französische» Einfnhr nach Dcntschlaud über dcu dculscheu Export nach Frankreich anf. Sollte, wie cs dcn Anschein hat, die gegen wärtige stark schntzzöllucrische Strömling in Frankreich voll ständig znm Durchbruche gelangen, so würde in Znknuft der deutsche Absatz nach Frankreich voraussichtlich noch weit mehr nbuehmcn. T a q e s § e s ch » ch t e. Sachsen. Schandau. Bei einer Vctheiliguug von Herren und Damen, die dcu Saal bis auf den letzten Platz füllte, hielt am Donnerstag Abend der Gewcrbcvcrein seine zweite Vcrcinsvcrsammluug ab. Dcn Hanptgcgcusland bil dete der Vortrag dcö Hr». l)r. pliil. Schuchardt auö Dres den über seine Reise nach Ost. Afrika nnd seine Erlebnisse auf derselben mit Berücksichtigung der deutschen Colonial- frage, der Sclavcnfrage und des dcutsch.englischcn Ausgleichs. Redner hob dabei die zielbewusste Cvlonialpolitik Italiens hervor, welche durch ihre Ansiedelungen und Erwerbungen im abyssinischcn Gebiet den Italienern einst große Vortheile verschaffen werde; die deutsche Colonialpolitik habe in der mit weitsichtiger Findigkeit und dabei mit weniger Berück sichtigung des RcchtSgcfühls betriebene Politik der Engländer in Ost Afrika in dem deutsch-englischen Abkommen (Helgo land) dcn schwersten Schlag erlitten. Der mit freisinniger Tendenz gehaltene Vortrag endete erst weit in der elften Stunde. — Heute Sonnabend, dcn 24. Januar feiert das noch schr rüstige Zwölfmeyei'schc Ehepaar hier im Kreise seiner Kinder und sonstigen Verwandten die goldne Hochzeit. Die sem Jnbclpaar, das sich der allgemeinsten Achtung erfreut, dürften an diesem Ehrentag viele anfrichtige Beweise der Liebe und Thcilnahme zugehen. — Der am letzten Mittwoch abgehaltcne PiüfmigS- ball dcö Licöke'schcu TanzlehrcnrsnS Hal anch mit Glanz seine Prüfung bestanden. Die große Zahl der erschienenen Zn- schancr folgte mit großem Interesse dem heiteren nngezwnn- gencn Leben des jmigcn Tanzvolkcs, nnd muß man sich über das Arrangement und die Ausstattung der Festlichkeit lobend aussprccheu. Bei dem statlsiudcnden Colillon, zn wclchcm die verschiedenen Schcrzartikel au« dem schwarzen Erdthcil zu kommen schienen, welche eine arabische Gesandt schaft mit ihrem schwc>bcladcnen Elephanten überbrachte, stieg die Lästigkeit auf ihren Höhcpnnkt, und wnrde diesclbe anch durch die nun folgende Tafel nicht beeinträchtigt, da Herr Valentin sich in seinen gastronomischen Leistungen diesmal fast selbst überbot; die Esser haben alle andern Tags noch mit Lobpreisungen diesem Umstande Erwähnung gclhan. Möge daö in Zukunft auch wieder der Fall sein.