Einleitung. 8- 1- T)ie amerikanischen Sprachen bieten in ihrem Bau so viel Eigenthümliches dar, bei aller Mannichfaltigkeit so viel NebereinstimmcndeS, daß sie schon deshalb die Aufmerksamkeit deö Sprachforschers in hohem Grade in Anspruch nehmen. Daneben haben sie aber noch ein anderes Interesse. Das noch ungelöste Problem über die Zeit, wann, und den Weg, auf welchem der neue Kontinent seine Bevölkerung erhalten hat, kann, wenn überhaupt, nur noch auf dem Wege der Sprachvergleichung seiner Lösung entgegengeführt werden. Auch in dieser Hinsicht verdienen die amerikanischen Sprachen eine größere Beachtung, als ihnen bisher von Seiten der Wissen schaft zu Theil geworden ist. Wenn nun eine stattgehabte Ver bindung zwischen dem alten und neuen Contincnte über die Beringstraße und die Aleutischen Inseln hinweg nicht nur an sich wahrscheinlich, sondern auch durch die Verwandtschaft zwischen den Sprachen der Eskimos in Nordamerika und der seßhaften Tschuktschen im nordöstlichen Asien als erwiesen an- zusehen ist, so liegt die Frage nahe, ob nicht noch andere Völkerschaften, namentlich des nordwestlichen Amerika, eine Verwandtschaft mit asiatischen Stämmen zeigen sollten? Wirk lich behauptet auch Pike vou den Siour (Dakotas): „Ihre Aussprache durch die Kehle, ihre hohen Backenknochen, ihre Gesichtszüge überhaupt, uud ihre unterscheidenden Sitten, zu-