Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Siebentes Kapitel. Wanderungen durch Constantinopel
87 Diese Wasserleitung ist über 600 Schritte lang und führt von der Moschee Schach-Zade bis auf den Pferde- Markt oder At-Bazar, fast parallel mit dem Hafen. Auf dem At-Bazar wohnen nur Pferdehändler, meist Zigeuner, und hier findet man Alles, waS zur Aus rüstung der Pferde und anderen Lastthieren erforderlich ist; besonders trifft man hier viele Sattler und Schmiede. Den At-Bazar bilden zwei, durch eine Straße verbun dene, kleine Plätze, die wegen den daran liegenden Pfer deställen, sehr schmutzig sind. Die Ställe sind ebenso unsauber; die Pferde werden in denselben nicht durch Lattenbäume getrennt, können sich jedoch nicht schlagen, weil ihre Füße mit Roßhaarflechten zusammen gebunden sind; mit Halftern sind sie an der Krippe befestigt. Streu wird nicht gemacht, weil sich die Pferde selten niederlegen und sie werden auch nur mit Gerste und Stroh gefüttert. Schöne Pferde ficht man hier gar nicht. An den At-Bazar grenzt der große Platz, auf wel chem die Moschee Mohameds des Eroberers, mit den dazu als milve Stiftungen gehörenden Gebäuden, steht. Diese find: eine Akademie, Schulen, eine Armcnküchc, ein Bad und ein Karawanserat, alle mit Kuppeln ge deckt. Sie umgeben den Platz von drei Seiten. Von dem Bauherrn und Baumeister dieser Moschee erzählt man folgende Anekdote. Der Eroberer hatte dem Baumeister dafür, daß er seine Bioschee niedriger als die Aja Sophia gebaut hatte, die Hände abgchauen. Dieser verklagte ihn bei dem Mollah, welcher den Sultan vor sich fordern ließ, der auch erschien.