Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Viertes Kapitel. Licht und Schattenseiten der türkischen Hauptstadt
43 keil seitdem ganz wohl befunden, denn seit Jahren hat die Pest dort nicht mehr gewüthet und daS fränkische Hospital hat jetzt einen allgemeineren Wohlthätigkeits- zweck, indem alle kranken, unbemittelten Europäer hinein- gebracht werden, die sonst keine Pflege hätten. Eö giebt noch eine bedeutende Unannehmli hkeit in Constantin opel, welche für den Reisenden einen Retz der Neuheit haben wird. Er wird daher erstaunen zu er fahren, daß die Hunde eine der Gefahren dieser Stadt sind, vorzüglich bei nächtlichen Promenaden. Diese Thiere, welche von den Vorurtheilen der Muselmänner beschützt werden, durchziehen plündernd alle Stadtreviere, verschlin gen mit Gefräßigkeit Alles, was sich ihnen bietet und verfolgen die Franken, gegen welche sie einen eigenen Haß zu haben scheinen, mit dem wüthendsten Gebell, daS weithin zu hören ist. ES kommt häufig vor, daß der sich verspätende Lustwandler mit zerrissenen Kleidern heimkehrt und er muß sich glücklich schätzen, wenn er nicht blutige Spuren und gefährliche Wunden davon trägt. Die Hunde sind schon am Hellen Tage gefährlich; mit jedem Schritt stößt man an diese Thiere, die über all zu Hunderten liegen und nie auSweichen, weil sie sich in Trägheit die Türken zum Muster nehmen; ihr Gebell zieht sofort die ganze Gesellschaft in der Nähe herbei. Sie sind wild wie die Wölfe, ihnen äußerst ähnlich und verzehren voll Hunger getrieben die herum- ltegenden Kadaver, wodurch sie den Abdecker entbehrlich machen. Besonders gefährlich sind sie für die Fisch- und Flcischhändler und Köche, welche ihre Waaren auf freier Straße seilbieten; diese können sich der vielen Räubereien