Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Viertes Kapitel. Licht und Schattenseiten der türkischen Hauptstadt
lenden Wellen, in ihrem aufgedunsenen Zustande nach allen Seiten her umgedreht. Durch diese ekelhaften Gegenstände wirv die Lus, verpestet, doch sorgt keine Polizei für die Abschaffung dieses UebelstandeS; die Linderung desselben wird nur ven Scharen von Raubvögeln, welche über der Stadt kreisen, den wilden Hunden, welche wüthender Hunger treibt, und dem Nordwinde überlassen, welcher die ver pestete Luft zwar reinigt, dafür aber mannigfache andere Uebel mitbringt. ES ist daher gar nicht zu verwundern, wenn Cou- stantinopel so oft von der Pest heimgesucht worden ist, die bisweilen große Verwüstungen anrichtete. Im Jahre 1812 raffte die Pest dort 100,000 Personen fort. Die Regierung that früher nichts, um durch Sanitäts-Maß regeln die Wuth der Epidemien zu dämpfen und die Ein wohner waren sich selbst überlasten. Die lächerlichen Vorurtheile der MoSlemcn und ihre blinde Unterwerfung unter alle Schläge deS Schicksals, waren immer die hauptsächlichste Ursache ihres Unterganges. Die Worte: Zillnlr Kerim! ließen Alles gut heißen. Doch sind jetzt endlich die Türken zu der Ueberzeugung gelangt, daß ihnen Allah ohne eigenes Htnzulhun nicht immer Hilst, und daß der Mensch wohl im Stande sei, durch zweck mäßige Vorkehrungen einem Uebel zu entgehen. Ein Mann wie Mahmud II. war wohl geeignet, die Vor urtheile zu bekämpfen und die ^arrköpfe der Türken zur Vernunft zu bringen. Er ließ die ersten Quarantänen und Lazarethe anlegen, daS fränkische Pesthospital in Pera ging als gutes Beispiel voran, und haben sich die Tür-