Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Viertes Kapitel. Licht und Schattenseiten der türkischen Hauptstadt
40 eine Ocka deö feinsten Zuckers, für einen Pfennig zwei Estronen und für 6 Stlbcrgroschen ein halbes Quart vcS besten AracS kaufen konnte, um Punsch zu machen, und wenn eS dazu kommen sollte, wegen Mangel an Wasser, den Kram wieder einpacken mußte. Dieser Was sermangel nölhigt die Einwohner von Constantinopel, im Winter Schnee und Regenwasser zu sammeln, um es zu filtriren und in Kellern für den Sommer aufzubewah ren, wo eS dann ost noch besser ist, als das meilenweit hingeleitete Wasser aus den Benden von Belgrad. Im Sommer werden oft öffentliche Gebete in den Moscheen gehalten, um vom Himmel Wasser zu erflehen. Der Reisende wird in Constantinopel daS beste Confekt und das schönste Gebäck, Austern, Caviar, See spinnen, Schnecken u. dergl Delikatessen sür ein Spott- gcld erhalten, dafür muß er sich aber immer und ewig mit Hammelfleisch und Fischen begnügen und auf an deres Fleisch, Butter, Sahn u. s. w. an welche er ge wöhnt ist, gänzlich verzichten, denn er lebt orientalisch. An vielen Punkten der Stadt genießt er die rei zendsten Panoramen, während er zu seinen Füßen und in seiner nächsten Umgebung den scheußlichsten Anblick haben würde, wenn er nicht blos in die Ferne blickte. In keiner großen Stadt ist wohl die Unsauberkeit auf den Straßen und Plätzen bemerkbarer, als in Constan tinopel. Bei der großen Trockenheit des Erdreichs, die das warme Klima Hervorrust, finden sich Gegenstände in Menge, welche den übelsten Eindruck auf den Frem den machen. Bald ist eS der große Staub, welcher be lästigt, bald macht aber ein kurzer Regen die Wege so