Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
27 gebaut. Die eigenthümliche Bauart ver Häuser, wonach der Oberstock immer über den unteren vorgebaut ist, ver dunkelt die Straßen und ost stoßen die Häuser mit ihrem Obertheile so dicht aneinander, daß sich die Be wohner auS den Fenstern, über die Straße weg, die Hände reichen können. Die Straßen sind krumm, an manchen Stellen oft nur 5 Fuß breit, führen beständig bergauf und ab und sind sehr schlecht gepflastert, was um so unangenehmer ist, als sie sich nach der Mitte zu vertiefen um den Rinnstein zu bilden. Bei jedem starken Regen bildet sich hierdurch ein reißender Bach, der oft als Wasserfall die steilen Straßen hinabstürzt und die Passage ganz unmöglich macht. An freien Plätzen leidet Constantinopel großen Man gel, denn die öden unbebauten Stellen an mehreren Punkten der Stadt, können als solche nicht betrachtet werden. Außer dem At- und Etmeidan und dem Se- raSker-Platze giebt eS keine bemerkenSwerthen Plätze. Es ist auffallend, daß man in Constantinopel nur Paläste des Sultans, von Sultaninnen und von türkischen Großen trifft; doch läßt sich daS leicht dadurch erklären, daß die kaiserlichen Prinzen, welche nicht zur Regierung gelangen, für immer im Harem eingesperrt bleiben und daher keines Palastes bedürfen. Man würde sich sehr täuschen, wenn man sich die Paläste des Sultans so vorstellt, wie sie europäische Regenten in ihren Resiven- zen besitzen; daö Acußere eines türkischen Palastes sticht allerdings gegen die übrigen Wohngebäude gewaltig ab und erhält dadurch Ansehen, aber auch die Paläste sind