Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
sr lästiger, als die Neugier der Türken, die ihm manchen Genuß rauben würde. ES ist mir ost begegnet, daß, wenn ich mich irgendwo hin postirte, um eine Ansicht zu zeichnen, sich sofort einzelne Türken einfanden, die mir zusahen und sich dabei nicht etwa hinter mich stell ten, sondern mir von vorn mit ihren langen Bärten daS Sktzzenbuch bedeckten, so daß ich in ihrer Gesellschaft mit nichts zu stände kam. Sie fuhren beständig mit den Fingern auf der Zeichnung herum, um die Richtig keit derselben zu prüfen. Um also den Neugierigen zu entgehen, wähle der Reisende die Zeit ihrer drei mittelsten Gebetstunden, welche um halb Zwölf, ein Uhr und drei viertel auf Vier unserer Zeitrechnung gehalten werden, da die bequemen Türken sich dann meist in ihrer Woh nung aushalten. Unangenehm bleibt es allerdings, sich deshalb der größten Sonnenhitze auSsetzen zu müssen. Dem an ganz andere Zeitrechnung gewöhnten Europäer, wird eS schwierig sein, die Stunden des Ta ges genau zu bestimmen, da in Konstantinopel keine Glocken eristtren. Die Türken richten sich nach den Ge betstunden, welche von den MuezinS von den Mina- reten herab verkündigt werden. Die Türken theilen den Tag in zwei Theile, Tag und Nacht, von denen jeder 12 Stunden währt. Bei Sonnenaufgang haben sie 12 Uhr, wo dann die erste Hälfte des TageS abgelaufen ist; die zweite Hälfte endet mit Sonnenuntergang, ebenfalls um 12 Uhr, worauf der neue Tag beginnt. Der Mittag trifft daher jeden Tag zu einer andern Zeit. Taschenuhren sind selten und würden, da sie täglich