Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Dreiundzwanzigstes Kapitel. Die Begräbnißplätze in Constantinopel
3SS GlaubenSbekenntniß her und das Zimmer wird mit Wohl- gerüchen erfüllt, waS auch in der ärmsten Hütte statt findet. Der nächste Verwandte drückt dem Verschiedenen die Augen zu und bindet ihm ein Stück Leinwand um die Stirn. Der Todte wird dann auf ein Ruhebett ge legt, entkleidet und der Imam der näck sten Moschee gerufen, welcher die Leiche deö Verstorbenen abwäscht, wobei er von dem GebetauSrufer und ei rem Kirchen wächter unterstützt wird. Die Leichen von Frauen wer den von Weibern gewaschen. Der Imam reibt hierauf die Leiche an der Stirn, Nase, den Händen, Knieen und Füßen, als den Theilen, welche beim Veten mit der Erde in Berührung kommen, mit Kampfer ein, worauf sie in die Leichentücher gehüllt wird; ist eS ein Mann, so wer den ihr noch Kopf und Bart glatt geschoren, die Haare der Frauen dürfen jedoch nicht angerührt werden. Nachdem dies geschehen ist, wird die Leiche wieder auf das Ruhebett, und von da in die mit Wohlgerüchen erfüllte Bahre gelegt, und in dieser auf den Begräbniß- Platz getragen, waS stets noch am Todestage vor Son nenuntergang, spätestens am folgenden Morgen in aller Frühe geschehen muß. Sobald die Leiche auf die Bahre gebracht worden, spricht der Imam oder ein männlicher Verwandter die Todtengebete. Nach den Gebeten frägt der Imam die Anwesenden, ob der Verstorbene ein guter Muselmann gewesen und eines streng gläubigen Begräb nisses würdig sei? Wird diese Frage mit Ja beantwortet, dann tragen die nächsten Verwandten die Bahre auf den Begräbnißplatz, wobei sie von den Begleitern abgelöst werden, denn das Helfen beim Tragen der Bahre Hal-