Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Titel
Zweiundzwanzigstes Kapitel. Ein Sonntag in den süßen Gewässern
325 Außerdem giebt eS in dem Thale noch eine Menge von Köschken und Landhäuser von Privatleuten. Sultan Achmed IN. hatte eS durch verschiedene Anlagen ver schönert, von denen die meisten bei der Empörung im Jahre 1730, in welcher der Sultan entthront wurde, wieder zerstört worden sind. DaS von Natur so an- muthige Thal bedarf jedoch zur weiteren Ausschmückung nicht der Kunst, eS würde vielmehr dadurch nur verlieren. Ganz in der Nähe der Mündung führt eine Brücke über den Fluß nach dem schönen Dorfe Alibaiköi, welches an den Ufern deö Alibaiköisu oder CydariS liegt, der sich in glei cher Höhe mit dem Barbyscs inS golvene Horn ergießt. In den Wellen dieses Flusses ertrank der preußische Ingenieur Leutenant F., welcher als Instrukteur die Arbeiten der türki schen Pioniere leitete, bei einer Ueberschwcmmung, indem er mit dem Pferde inS Wasser stürzte, als er die, durch Ueber schwcmmung beschädigten Bauten besichtigen wollte. Zu den Sehenswürdigkeiten deS Thaleö gehören endlich noch die Ruinen deS Palastes von Kara Agatsch, an dem äußersten Ende des Hafens, welche sich mit den zersprungenen Mauern aus denen überall Schlingpflanzen herauswachsen, sehr malerisch produciren. Man sicht hier noch einige zerfallene Wasserbecken und ausgetrocknete Springbrunnen in den Höfen und ein Wächter gestattet, für wenige ParaS, Jedermann den Eintritt in die inneren Gemächer, durch deren zerschlagene Fenster Bäume ibre grünbelaubten Acste drängen. An den Palast gränzt eine Reihe von Schuppen, zur Auf bewahrung der Gondeln deS Großherrn und hier wollen wir unS einschiffen, um zu Wasser nach Constantinopel zurückzufahren und noch die Begräbnißplätze zu besuchen.