Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Zweiundzwanzigstes Kapitel. Ein Sonntag in den süßen Gewässern
320 bald Etwas verdorben, das Reiten unter einem Regen schirm ist ermüdend, uird da auch die Wagen, in denen die Damen fahren, nur Schritt vor Schritt weiter kom men, so sehnt sich Jedes nach dem Ziele, daS nur lang sam erreicht wird. Je näher man dem Thale kommt, desto anmuthiger wird die Gegend und der Eingang in dasselbe ist wirk lich überraschend. Hier wird man von Bulgaren em pfangen, welche, in Schaffelle gehüllt, mit Schmutz und Erde bedeckt, nach den Tönen des Dudelsacks die An kommenden tanzend begleiten, bis man sich von ihnen loökauft. Sie werfen dabei ihre Pudelmützen vor die Füße deö Fremden in den Staub und geberden sich wie wahnsinnig, so daß man sie eher für Affen als Men schen halten könnte. In der Nähe deS kaiserlichen Lustschlosses Ktahat- khane betritt man daS reizende Thal, welches von dem Flusse BarbyseS durchschnitten wird, der sich nach etwa 3000 Schritten in daö goldene Horn ergießt. An seinen Usern stehen ungeheure Platanen, unter deren Schatten sich zahlreiche Gruppen von Besuchern aller Nationen ergötzen. Der Fluß ist mit Kähnen bedeckt, da ein großer Theil des Publikums die Parthie zu Wasser macht, während sich auf dem Lande eine Wagenburg weithin erstreckt und allenthalben die, vom SonntagSritt ermüdeten, Pferde grasen. Buntere und malerischere Gruppen findet man nir gends wieder als hier und reisende Maler, welche man hin und wieder sieht, die mitten im Gewühl eine flüch tige Skizze derselben aufnehmen, werden oft nur durch