Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Zwanzigstes Kapitel. Der Ramazan und die Bairam-Paraden
3N0 Beamten deS Serails und der Hofzwerg, welchen vier Diener zu Fuß und eben so viele Kämmerer zu Pferde begleiten. Hierauf kommt ein Zug von JtschoglanS oder Pagen zu Fuß, in reich gestickten Uniformen. Sie tragen Räucherpfannen und singen Hymnen. Hinter ihnen kommt der Pascha, welcher als Stellvertreter deS Sul- tans die Karawane begleitet mit seinen Beamten, und der Ueberbringer deS kaiserlichen Schreibens an den Scherif von Mekka. Nun kommen die bciven heiligen Kameele, von denen daS erste einen spitzigen Kasten, worin sich die heilige Decke für daS heilige Grab befindet, daS zweite aber nur einen leeren Sattel trägt. Beide sind Prächtig ge schmückt unv die Türken werfen sich bei ihrer Annähe rung vor ihnen nieder. Auf diese Kameele folgen die Pilger mit scandalöser Musik, eine Militair-Eskorte und die Maulthiere, welche in Kasten die Geschenke für daS heilige Grab und Zelte tragen. Die armseligsten und zerlumptesten Pilger beschließen den Zug, der sich am Gartenthore einschifft, um nach Skutari überzusetzen, wo er sich in der bereits beschriebenen Art wiederholt. Großartigere Aufzüge, wie der Auszug der heili gen Fahne, wenn die Armee ins Feld zog, oder die großen Aufzüge der Zünfte bet feierlichen Gelegenheiten, leben nur noch in der Erinnerung und übergehe ich sie daher stillschweigend. Die heilige Fahne ist 1826 bei der Vernichtung der Janitscharen zum letzten Male entrollt worden und kann nun für immer auöruhen.