Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Zwanzigstes Kapitel. Der Ramazan und die Bairam-Paraden
die höchsten Staatsbeamten zugezogen werden. An diesem Tage werden die im Serail aufbewahrten Reliquien ent hüllt, von jedem Anwesenden geküßt und dann wieder gereinigt. DaS hierzu gebrauchte Wasser wird, als etwas Vortreffliches, unter die Damen deS Serails und Günstlinge vertheilt. Diese Reliquien sind: die heilige Fahne, der Mantel, der Bart und ein Zahn deS Pro pheten. Ein öffentlicher Aufzug findet hierbei nicht statt, denn der Sultan begiebt sich ohne Gefolge inS Serail und kehrt ebenso geräuschlos in seinen Palast zurück. Die größte Festlichkeit, bei welcher das Volk sich detheiligen kann, ist der Auszug der heiligen Karawane, welchen ich theilwetse in einem früheren Kapitel beschrie ben habe. Die Pilger auS den europäischen Provinzen, welche sich der Karawane anschließen wollen, versammeln sich in der Hauptstadt; die auS den astatischen Provin zen schließen sich auf dem Wege oder in Damaskus der Karawane an, wo der zweite Sammelplatz ist. An der Grenze von Egypten ist dann die Hauptstation, an welcher auch die Pilger auS Afrika zur Karawane stoßen, UNI vereint die Wallfahrt nach Mekka zu machen. Bevor die Karawane nach Scutart überschifft, zieht sie am Serail vorüber, wo der Sultan in dem Alai Köschk dem Aufzuge zusieht. Eine Schwadron SipalstS eröffnet den Zug, der sich im ersten Hofe deS SerailS formirl. Dann folgen die Nachkommen deS Propheten, die obersten Magistrats-Personen von Eonstantinopel, die Obcrrichter von Rumelien und Anatolien, die MollaS und Geistlichkeit der Stadt, sämmtlich zu Pferde und von zahlreicher Dienerschaft begleitet. Ihnen folgen die