Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Neunzehntes Kapitel. Das Innere eines türkischen Kaffeehauses
L87 lichkelt aus den Händen, Alles wird wieder verhüllt und fortgetragen. Kaffee wird dem Gaste jederzeit gereicht, auch wenn er von geringerem Range ist als sein Wirth; wird ihm aber auch die Pfeife angeboten, so ist dies dann ein Zeichen der Herablassung, unter Personen gleichen Ran ges Schuldigkeit und gegen Vornehmere ein Beweis von Hochachtung. Die Etikette, wem von mehreren Gästen oder wenn nur einer zugegen, ob dem Gaste oder dem Haus herrn, Pfeife und Kaffee zuerst gereicht werden muß, wissen die Diener prächtig zu beobachten und Verstöße dagegen kommen nur selten vor. Die Etikette schreibt auch vor, wie man seine Pfeife in Gegenwart hochge stellter Türken zu halten Hal, wenigstens würde es unschicklich sein, wenn man sie gerade vor sich hin hal ten wollte. Die Kaffeestuben werden nie leer und von allen Klaffen deö Volkes besucht, so daß die Anwesenden oft daS bunteste Gemisch aller Trachten darbieten. Türken in ihren bunten Oberkleidern, Armenier mit ihren kugel- förmigen KalpakS, Derwische mit spitzen Filtzmützen, schn utzige Last- und Wasserträger in Lederwesten, dazwi schen kokette Griechen, Albanier und Tartaren in ihren prächtigen, malerischen Kostümen, Araber und Neger, hocken fast auf einander in größter Eintracht und selten hört man in der gemischten Gesellschaft mehr als leises Flüstern zum Nachbar, daS einförmige Geräusch in den Nardjil6S und den kurzen Ruf: Ateschi 'd. h. Feuer aus die Pfeife. Da alle Türken im Kaffeehause, wie in Zimmern,