Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
275 einer Pseise Taback laben, die Jedem sogleich präsentirt wird, doch wird der Fremde schwerlich Verlangen danach tragen, da er ohnehin fast dem Ersticken nahe ist. Wenn man endlich im Schweiße schwimmt, erscheint der Wärter wieder und führt uns in einen dritten Saal, der sein Licht durch die, in der Decke angebrachten, bun ten Glaskugeln erhält. Hier beträgt die Hitze wohl 450 und jetzt beginnen die wichtigsten Operationen des BadeS. Während die Wärter noch mit den früher ge kommenen Badegästen beschäftigt find, setzt man sich auf ven, an den Seitenwänden um einen Fuß erhöhten Boden und schmaucht auch hier, nach Belieben, eine Pfeife und trinkt eine Tasse schwarzen Kaffee. Die erhöhte Temperatur soll dem Taback und Kaffee einen besonders angenehmen Geschmack geben; beides bietet jedoch mehr eine Zerstreuung als wirklichen Genuß. Die Stunde hat für unS geschlagen; ein Wärter bemächtigt sich des gedämpften, ganz taumelnden Fran ken, der gewiß schon Kopfschmerzen empfindet, und sängt an ibn zu balgen und zu kneten, wie ein Stück Sauer teig. Er untersucht zuvörderst mit der Hand, ob die Haut hinlänglich vorbereitet ist. Scheint ihm der Au genblick günstig, so fordert er den Gastauf, sich auf die, in der Mitte des SaaleS befindliche, etwa 3 Fuß über dem Boden erhabene, Steinplatte zu legen, welche von unten durch einen Ofen erwärmt wird. Auf diesem Backofen streckt man sich der Länge nach aus, doch mit der möglichsten Vorsicht, denn sonst wird man auf den einzelnen heißeren Stellen der Platte ge braten, wie weiland der heilige Laurentius. Man über- 18*