Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
274 erhält am Fuße derselben gleichfalls den gefährlichen Kothurn, um die Füße vor dem kalten Marmorfußboden zu bewahren. Auf diesen Schuhen, die nichts weniger als bequem sind, balancirt man sich mühsam nach dem zweiten Saale, alle Gewandtheit aufbietend, um mit den ungewöhnlichen Stelzen nicht Hinzustürzen, waS bei der Schlüpfrigkeit deS VodenS sehr leicht geschehen kann. Jetzt geht man also auf dem Glatteise einem un bekannten Vergnügen entgegen und eS ist daher gut, wenn der Fremde, der ein türkisches Bad zum ersten Mal besucht, sich vorher mit den Dingen bekannt gemacht hat, die seiner hier harren, denn dem Neulinge würden, bei gänzlicher Unbekanntschaft mit den Operationen, sehr unangenehme Ueberraschungen vorkommen, die ihn in nicht geringe Verlegenheit setzen dürften. Ich selbst hatte mich von der Art und Weise, wie das Bad applicirt wird, nicht ^unterrichten lassen und mich dann in Lagen befunden, die mir die Lust zn einem zweiten Besuche deö BadeS für lange Zett raubten. Ich wurde so gründlich getauft und zerbläut, daß eS mir bis heute unbegreiflich ist, wie ich mit heiler Haut davongekommen bin. Daö zweite, viel kleinere Gemach, in welches man nun geführt wird, ist schon bedeutend erwärmter, die Dünste dichter als im EmpsangSsaale und schnappt man bereits hier nach Lust. Auf einer Steinbank sitzend verweilt man hier so lange, bis der Schweiß mit Macht auS den Poren bricht und endlich über den ganzen Kör per herabrieselt, waS bei den Franken, die an eine Hitze von 35° Neaumür nicht gewöhnt sind, gar nicht lange dauert. Zum Zeitvertreib kann man sich inzwischen an