Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Fünfzehntes Kapitel. Industrie und Handel und die Bazare in Constantinopel
SL8 Materials und ihre Dauerhaftigkeit sind die Hauptsache. Dagegen werden Pfeifenköpfe und Blumenvasen von den türkischen Töpfern, auf freier Straße und auf einfachen Drehscheiben, bis zur höchsten Eleganz hergestellt. Die LulaS oder Pfeifcnköpfe werden über hölzernen Formen gepreßt, an der Luft getrocknet und demnächst durch Hitze im Ofen polirt; die geringeren Sorten sind nur gefärbt, und kostet ein solcher Kopf 3 Pfennige, während die besseren Köpfe, oft reich verziert und ver goldet, fünf bis zwanzig Piaster kosten. Einzelne türkische Backwaarcn und daS Confect würden jeder europäischen Tafel Ehre machen. Zucker werk (Schekerlama) wird in der Türkei sehr viel ge nossen; bei jeder festlichen Gelegenheit und zu den Ver- gnügungSparthien ins Freie, werden große Quantitäten verbraucht, weshalb denn auch für die größte Abwech selung und Güte desselben gesorgt ist. An den Buden der Conditoren findet man mitunter die Inschrift: „Die Gläubigen sind süß, die Ungläubigen aber sauer", und läßt sich damit die Vorliebe der Türken für süße Sachen begründen. Die Ocka, 2'/^ Pfund Preuß., der besten Confitu- ren kostet etwa 20 Silbergroschen. DaS bemerkenswer- theste Zuckerwerk ist Rakhatlakum, eine teigartige Substanz, aus Weintrauben, Honig, Zucker, Rosemvasser und Mehl bestehend. ES wird in kleinen Kugeln auf Schnüre gezogen, und in einem Glase Wasser auf gelöst, welches Getränk dann äußerst erquickend ist. Auch rother und weißer Rosenzucker und Bonbons sind vor trefflich.