Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Fünfzehntes Kapitel. Industrie und Handel und die Bazare in Constantinopel
227 bar sind, wodurch man wenigstens das gezahlte Angeld verliert, zu dessen Ersatz sich diese Leute nie verstehen. Nach Zeichnungen können sie gar nicht arbeiten, daS liegt außer dem Bereich ihrer beschränkten Begriffe. Schuhmacher und Schneider arbeiten nicht nach dem Maße und den Verhältnissen der Personen, sondern nach Schablonen, so daß die Bekleidung nie genau auf dem Körper paßt. Das Schuhwerk ist widerlich plump und die Sohlen entweder einen Zoll dick oder dünn wie Papier. Dagegen besitzen andere Handwerker eine bewun dernswürdige Geschicklichkeit, um so mehr, als sie dazu nur die einfachsten Werkzeuge anwenden. Dahin gehö ren besonders die Verfertiger der Bernsteinspitzen, welche sich zur Bearbeitung dieser spröden Masse nur eines ge wöhnlichen Meißels bedienen, waö ihnen abendländische Fabrikanten nie genügend nachmachen konnten, obgleich der rohe Bernstein von den Küsten der Ostsee htngebracht wird. Der Meerschaum, der in der Türkei gegraben wird, wird dagegen nach dem Abendlande versandt, da die Türken ihren Thon und die daraus gefertigten Pfei fenköpfe vorziehen. Die Innung der Töpfer ist in Constanünopel eine der bedeutendsten, nicht etwa wegen den, in Menge fa- bricirtcn Pfeifenköpfen, sondern wegen der Anfertigung und dem großen Bedarf an tonnenähnlichen Töpfen, die zur Aufbewahrung des TrinkwasserS dienen, und der Kohlenbecken (MangalS), welche, in Ermangelung von Oefen, zur Erwärmung der Zimmer gebraucht werden. Diese Gegenstände sind plump gearbeitet; die Güte des IS*