Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Fünfzehntes Kapitel. Industrie und Handel und die Bazare in Constantinopel
2S5 nur wenig zu Hülfe. Auch zur Erndte der, im Ueber- fluß vorhandenen, Früchte ist der Türke zu faul, und ein großes Kapital geht dem Lande durch nicht einge sammelte Früchte verloren, welche in den Wäldern lie gen bleiben und verfaulen. In den Waldern bei Bel grad, auf der europäischen Seite des Bosporus, gehen Tausende von Centnern der trefflichsten Kastanien, Nüsse, Feigen u. s. w. zu Grunde, da sie nicht einmal zur Mast für daS Vieh gesammelt werden. Allerdings wird in der Türkei auch sür die Vieh zucht nichts gethan, denn außer den großen Hammel- heerden in den einzelnen Meiereien und denen, welche aus der Moldau und Wallachei nach Constantinopel ge trieben werden und in den großen Steppen hinlängliche Nahrung finden, bedarf der genügsame Türke, dem daS Schweinefleisch durch den Koran verboten ist, zu seiner Nahrung kein Vieh und für andere Leute wird er sich niemals plagen. Bei der großen Entvölkerung des Landes ist es auch nicht möglich, den Boden genügend zu kultiviren und seine ErtragSfähigkeit auSzubeuten; eS ist aber zu bedauern, daß deutsche Landleute nicht lieber nach der Türkei, statt nach Amerika auSwandern. In der Tür kei können sie für einen geringen Betrag ein bedeuten des Grundeigenlhum erwerben und dürfen, bei ihrer Ar beitsamkeit, einer gewissen Cristen; sicher sein, während sie in Amerika dem Elende entgegen gehen. Die günstige Lage ConstantinopelS würde diese Stadt noch einmal zur Weltherrscherin erheben, wenn sie in die Hände einer intelligenten Nation fiele; aber trotz der, 15