Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Titel
Vierzehntes Kapitel. Bildung und Intelligenz der Türken
S20 türkischen Reiches auf Unkosten ihrer ehemaligen Stamm und Religions-Verwandten befestigten. Hierhin gehört vor Allen der ungarische Renegat Mohamed Sokolli, welcher die Türkei durch 14 Jahre, unter drei Sultanen, fast unumschränkt regierte und zum höchsten Glanze erhob; ihm stehen die drei Köprüli'S würdig zur Seite. Die Beförderung zu StaatSämtern war früher in der Türkei sehr leicht; sie bastrte sich nur auf Gunst und Bestechungen und ist eS kein Wunder, wenn des halb selten ein befähigter Mann zu einem Amte gelangte. Die meisten Beamten wurden dann wiederum eben so schnell abgesetzt, und Militair- und Civilstellen beständig mit einander gewechselt, waS noch heutigen TageS der Fall ist. Natürlich wird in keiner Branche etwas Be deutendes geleistet; daS einzige Trachten der Beamten geht darauf hinaus, sich in ihrer Stellung so lange wie möglich zu behaupten und zu bereichern und letzteres fällt bei der mangelhaften Beaufsichtigung eben nicht schwer. Viele der heutigen Würdenträger deS türkischen Reichs waren Sklaven oder Kreaturen von Großen. Alle suchen sich einen möglichst bedeutenden Anhang zu verschaffen, indem sie Männer um sich versammel», welche ihnen Aemter und Würden zu verdanken haben. ES sind dies meist Sklaven, denen ihr Herr Treue und Anhänglichkeit für seine Person zutraut, denen er die Freiheit schenkt und sie demnächst im Staatsdienst avanciren läßt, wodurch er sie bei dem, dem Türken angebornen, Gefühl der Dankbarkeit an sich kettet. Es bleibt sich dabei gleich, ob der so saft willenlos pusstrte