Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Vierzehntes Kapitel. Bildung und Intelligenz der Türken
219 sind, um von fern zu glänzen und zu täuschen. Die Stadt hat nur wenig Denkmäler türkischer Baukunst aufzuweisen und die hervorragenden Gebäude neuerer und neuester Zeit sind von Armeniern und fränkischen Baumeistern ausgeführt. Tanz wird von den Türken gar nicht geübt, da die betäubenden Walzer der Derwische von Laien nicht profanirt werden; obgleich jener Tanz, von Derwischen auSgeführt, sich recht gut auSnimmt, so würden die plumpen und trägen Türken doch in der That eine lächerliche Figur spielen, wenn sie zu solchen Saraban den gezwungen werden konnten. AuS dem Gesagten geht zur Genüge hervor, daß die Türken zu Künstlern nicht geboren sind. Trotzdem fehlt es ihnen nicht an Fähigkeit zur Erlernung und Ausführung mechanischer Kunstfertigkeiten aller Art. Man sehe sich nur die mühsame und äußerst sorgfältige Arbeit der Tuchstopfer oder die Stickereien der Frauen an. Diese sticken die kostbarsten ShawlS stückweise, und jene stopfen die einzelnen Stücke so geschickt zusammen, daß man durchaus nicht bemerken kann, daß der prächtige Shaw! nicht aus einem Ganzen besteht. Neber Industrie, Handel und Militair-Verhältnisse habe ich in den folgenden Kapiteln meine Bemerkungen mitgethcjlt und will eS nun versuchen, die Türken als Staatsmänner zu schildern, denn zu Etwas müssen sie denn doch'wohl taugen. Wenn die Geschichte der OSmanen einzelner großer Staatsmänner erwähnt, so kann man sicher sein, daß die Gefeierten Renegaten waren, welche die Macht deS