Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Dreizehntes Kapitel. Die türkischen Frauen und Familien-Verhältnisse der Türken
ro6 der Arme», erlangen nur durch Rang und Würde den Titel Efendi (Herr) oder Pascha. Als Familien - Mitglieder werden auch die Sklaven angesehen; sie werden daher gut behandelt und erlangen nach neunjähriger treuer Dienstzeit ihre Freiheit. Die meisten Sklaven ziehen eS aber vor bei einem guten Herren zu bleiben. Obgleich die Sklavin die Harcmfreuden mit der rechtmäßigen Frau theilt, ist sie doch gehalten, diese im Hause und öffentlich zu bedienen, trägt auch nicht den weiten bunten Mantel der Türkinnen, sondern nur ein großes wcißeS, mehr oder weniger blau gestreiftes Tuch, in welches sie sich vom Kopf bis zu den Füßen einhüllen muß, wobei die Sklavin gezwungen ist, sich diese Hülle vor dem Gesicht festzuhalten; der Schleier, den die tür kischen Frauen tragen, fällt sonach bei ihnen von selbst weg. — Jedenfalls ist daS Leben der Sklavinnen erträglicher, als das ihrer Herrinnen, da sie in der Regel gebildeter und geschickter sind alö diese; denn um ihren Preiß zu steigern, läßt sie der Sklavenhändler in Musik, Tanz und allerhand Kunstfertigkeiten unterrichten, wodurch sie später sich selbst und ihrer Herrin im Harem die Zeit verkürzen können. Hierzu tritt noch, daß sie leichte Dienste verrichten müssen, welche sie zerstreuen, während die vor nehme Türkin gar nichts thut. Man würde eö nicht glauben, daß sich die Mäd chen in Georgien und Cirkassien danach sehnen, in den Harem eines vornehmen Türken zu kommen, und doch ist dem so. Es fehlt diesen nie an den gepriesenen