Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Dreizehntes Kapitel. Die türkischen Frauen und Familien-Verhältnisse der Türken
rv4 Knoblochknollen eingeflochten und ihre Stirn mit schwar zen Punkten bemalt sind, zum Schutz gegen den bösen Blick. Kleinere Kinder dürfen nie ohne Aufsicht auf der Straße gelassen werden, da Kinderraub, auch am Hellen Tage, in Constantinopel nichts Ungewöhnliches ist. DaS größte Fest im Leben eines Türken ist daS seiner Beschneidung, welche zwischen dem achten mW vierzehnten Lebensjahre staltfindet. v. Hammer erwähnt, in seiner Geschichte der OSmane», mehrfach der Pracht der Aufzüge und Feierlichkeiten bei den Beschneidungen der Prinzen, und auch noch jetzt wird in den Familien reicher Türken, bei dieser Gelegenheit, großer LuruS entfaltet. Ein Astrolog wird aufgcfordert, eine günstige Stunde für diese wichtige Ccremonie zu erforschen. Schon acht Tage vor der festgesetzten Zeit werden den Knaben neue Kleider geschenkt; man behängt sie mit Talismanen, führt sie spazieren oder läßt sie auSreiten und Besuche machen, sie besuchen Bäder rind man verkürzt ibnen die Zett wie man kann. An dem Festtage selbst werden alle Kinder der Freunde des Hauses eingeladen, welche ihre — Knaben gleichen Alters an der Ceremonie Theil nehmen lassen wollen und fordert auch arme Eltern dazu auf, so daß gewöhnlich an 10 bis 20 Knaben diese Opera tion gleichzeitig vorgenommcn wird. Die Eltern und Verwandten der Kinder versam meln sich im Sclamlik, wohin die Knaben, festlich ge schmückt, geführt werden. Man spricht ihnen Muth zu, macht lärmende Musik um ihr Jammern zu übertönen und ein Imam spricht ein Gebet, während der Süned-