Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Dreizehntes Kapitel. Die türkischen Frauen und Familien-Verhältnisse der Türken
201 und denselben weiten Mantel tragen, aber schon, durch ihre Haltung, die feinen Bewegungen, ihre lebhaften Augen und durch die feine Farbe deS Gesichtes, ein edleres Wesen verralhen. Sic tragen zum Unterschiede von den Türkinnen, rothc Stiefel. Daß sich die türkischen Frauen schon manchmal gegen die ihnen aufgezwungenc Tracht gesträubt haben, geht auS den LuruSgcboten hervor, welche v. Ham mer in seiner Geschichte der OSmanen anführt, wonach Weiber, welche beschuldigt waren, durch zu verführerische Tracht die MoSlemen zu verführen, ertränkt wurden. Unter Mustapha II. mußten die Weiber, weil ihre Schleier zu durchsichtig geworden, schwarze Binden um legen. Das einzige Vergnügen der Türkinnen besteht in dem Besuche der Bäder, Promenaden und Volks feste. Bei letzteren erscheinen nur die Frauen der nie deren Volksklassen zu Fuß, die Vornehmen fahren in mit Ochsen bespannten Wagen, Schritt für Schritt, be wacht von Eunuchen, welche, mit der Hand am Dolche, neben dem Wagen zu Fuße gehen. An solchen Ver- gnügungSorten sitzen Männer und Frauen abgesondert, kommen nie mit einander in Gespräch und die vorneh men Damen bleiben im Wagen, von wo auS sie, ihren Tschubuck rauchend, dem Treiben deS Publikums zuse hen. So neugierig die türkischen Frauen sind und so gern sie sich unter die Europäer drängen, so roh beneh men sich dieselben, wenn ein kecker Franke eS wagt, in einen mit Frauen besetzten Wagen zu sehen, um sich die Schönheiten in der Nähe zu betrachten. Man gießt ihm