Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Dreizehntes Kapitel. Die türkischen Frauen und Familien-Verhältnisse der Türken
198 Aermeln, die bis all die Handgelenke reichen und hier » wohl eine Elle weit sind, umschließt den Körper. Der Busen bleibt blvS und wird durch einen besonderen Schleier, der wie ein Tuch kreuzweis über der Brust zusammcngelegt ist, dergestalt verhüllt, daß man noch immer die Farbe deS Fleisches durchschimmern sieht. Schalwar'S, d. h. weite bunte Beinkleider, die sich unten verengen und unter den Knieen festgebunden wer den, umschließen die Hüsten/um welche sie zusammen geschnürt und durch den Gürtel festgehalten werden. Ein bunter Shawl, Kuschak, bei den vornehmen Türkinnen der kostbarste Kaschmir, von 1200 Thaler Werth, umgiebt die Hüften als breiter Gurt, dessen Enden vorn verschürzt werden. Eine kurze bunte Jacke mit engen, bis an die El- . lenbogen reichenden Aermeln, bedeckt den Oberkörper ohne die Brust zu verhüllen, und über diese Pseudo-Weste wird dann der Entari, ein langer Rock, gezogen, der eine ganz eigenthümliche Form hat. Auf dem Rücken sitzt er glatt an, bleibt vorn offen und wird nur um die Hüften mit etwa drei Knöpfen zugeknöpft. Der Schooß besteht auS drei Theilen, welche drei lange Schleppen bilden, die beim AuSgehen unter dem Gürtel verschürzt werden. Die Aermel schließen bis zum Ellenbogen glatt an, werden dann sehr weit und fallen über die Hände herab. Waden und Füße bleiben bloS und werden letztere nur durch reich gestickte Pantoffeln mit Schnabelspitzen geschützt, die beim Ausgehen durch gelbe, bis an die halbe Wade reichende Lederstiescl ersetzt werden.