Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Zwölftes Kapitel. Charakter und Lebensweise, Sitten und Gebräuche der Türken
18L besuchen, und alljährlich zieht denn auch von Constan- tinopel eine Karawane (die Surre) solcher Pilger dahin auS, welche ich in einem andern Kapitel genauer beschrie ben habe. Eben so gebietet der Koran Wohlthäligkeit und wird diese von reichen Türken sehr weit getrieben, indem sie sich nicht mit vorübergehenden Almosen an Bettler begnügen, sondern ihren ärmeren Mitbrüdern nachhaltige Benefizien gewähren, und findet man daher in Constan- tinopel eine Menge milder Stiftungen aller und ost der seltsamsten Art. Außer der Wallfahrt nach Mekka und der Mild- thätigkeit, gehören zu den fünf Sacramenten der Türken - noch: öftere Hersagung des TeschehtdS oder Glaubens bekenntnisses, pünktliche Haltung der täglichen fünf Ge betstunden und strenges Fasten während deS Ramazans. Die Vorschrift des Korans, kein Thier, welches weder Nutzen noch Schaden gewährt, zu tödten, bringt namentlich in der Hauptstadt Konstantinopel große Un annehmlichkeiten hervor, wo Schaaren von Hunden und Katzen die Straßen und freien Plätze gefährden, abge sehen von dem scandalösen Geheul dieser Thiere. Von dem Gottvertrauen und der daraus entsprin genden Ergebung in daS Schicksal, gehe ich zur Gast freundschaft der Türken über, die sich am besten darin documentirt, daß der Reisende auf seiner Tour durch die Türkei, inö erste beste HauS treten kann, in welchem er vielleicht keine lebende Seele antrifft, wohl aber jeden-