Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Zwölftes Kapitel. Charakter und Lebensweise, Sitten und Gebräuche der Türken
181 jedenfalls durch Aeußerungen von Furcht kenntlich gemacht hatte, denn eS war allerdings der Dieb. Selbst Chri sten lassen sich solchen HokuSpokuS von diesen Zauberern vormachen, denen man ungewöhnliche Dinge zutraut. Die Türken nehmen ihre Zuflucht zu Wahrsagern nicht nur, um gestohlene oder verlorene Sachen wieder zu erlangen, sondern sie lassen sich auch daS Horoskop stellen, um günstige Tage zu Familien - Feierlichkeiten zu erfahren; Frauen lassen sich von Astrologen Sprüche schreiben, um unter die Haube zu kommen oder Kinder zu erhalten. Wahrsager und Hexenmeister, welche Krank heiten und den Teufel austreiben, findet man in Con- stantinopel überall. Der Besuchteste ist ein Wächter des Galata-Thurmes. Den Kindern werden schwarze Punkte auf die Stirn gemalt oder Knoblauchknollen ins Haar gebunden, als Schutz gegen den bösen Blick. Groß und Klein trägt einen Talisman auf der Brust oder als Ring am Finger; die Schiffer haben einen solchen in einem Kasten ihres Kaiks, und sogar Pferde und sonstige Lastthiere, auch die zum Schlachten bestimmten Thiere, tragen Ta lismane an der Stirn. Gewisse Flecken oder besondere Färbung der erwähnten Thiere, sind für die Türken von guter oder schlimmer Bedeutung. DaS Zaumzeug der Pferde enthält oft ein oder mehrere, mit Zaubersprüchen beschriebene Zettel, als Amulete gegen den bösen Blick. Einen solchen Zettel halten die Türken für nützlich, drei aber für unfehlbar. Der Koran gebietet dem Türken wenigstens einmal in seinem Leben daS Grab des Propheten in Mekka zu