Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
148 tönender Stimme, Tritonen gleich, ihr einförmiges „Hoi!" Zuerst zeigte sich die, eine achtel Meile lange Brücke über den Hafen in ihrer ganzen Ausdehnung, überragt von Kuppeln und Minareten der Moscheen und den großartigen Palästen am jenseitigen Ufer. Die Brücke hat zwei hohe Bogen, in jedem Drittheil vom Ufer einen, unter welchen abgetakelte Schiffe aller Grö ßen durchfahren können; soll aber die Flotte mit vollen Segeln durchfahren, dann wird die Brücke für Passagiere gesperrt und die Bogen, welche in Angeln gedreht wer den können, öffnen sich wie weite Thore in einer Mauer, um die Schiffe hindurch zu lassen. Unter diesen Brücken bogen befinden sich in der Brücke selbst Wachtstuben und unter einer Menge von kleineren Bogen fahren die Kähne durch, während auf der Brücke ganze Karawanen, Kameele, Retter und Fußgänger vorüber passiren. Sul tan Mahmud II. ließ die Brücke im Jahre 1838 von einem griechischen Baumeister aus Holz erbauen. Die Kriegsflotte, welche im Häfen immer abgeta kelt überwintert, zählt manches alte, unförmliche Schiff, daS aber immer noch 200 Kanonen tragen kann, welche mit ihren Mündungen recht keck und herausfordernd durch die Stückpfortcn hervorgucken, während die Mari nesoldaten, vor Langerweile, den ganzen Tag weißen Tabakvampf in die Luft blasen, und dem Auge des Be schauers, von dem winzigen Kahne auS, wie Däumlinge erscheinen. Ein abgetakeltes Kriegsschiff, mit dem stehen bleibenden dicken Theile der Masten, ohne Taue, erscheint wie ein Wrack und ist nichts weniger als romantisch.