Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
147 Der Reisende, welcher Constantinopel besucht, sollte nicht unterlassen, eine Wasserparthie durch den ganzen Hafen zu machen, denn eine belohnendere würde er nicht leicht finden. Der Kat von Galata an der großen Brücke, welche über den Hafen gebaut ist, eignet sich zur Einschiffung am besten, denn man fängt oberhalb der Brücke, welche den Hafen in den Kriegs- und Handelshafen scheidet im ersteren an, eS ist hier ruhiger, die Aussicht freier und man endet, so zu sagen, die Ouvertüre mit Spek takel im Gewühl der Kauffahrer. Für eine solche Fahrt genügt ein vierruderiger Kaik, wie sie zu Tausenden die glatte Wasserfläche durchkreuzen und zahlt man dafür etwa zehn Piaster; bet dem geringsten Winde der die Wellen erhebt, steigt jedoch der Preis. Diese Kähne sind unverhältnißmäßig lang, spitz zulaufend, schmal aber tief; am Steuer ist ein erhöhtes Verdeck angebracht für muihigere Passagiere, während die Furchtsamen, oder für welche daS Wasser keine Balken hat, neben dieser Erhöhung auf dem' Boden deS KahncS Platz nehmen können, dann aber natürlich nichts sehen, da die Köpfe nicht über die Wände deS KahneS hervorragen. Ich setzte mich oben auf, um die Aussicht freier zu genießen; zwei kräftige Türken mit bloßer Brust, einem kleinen Käppchen auf dem sonngebräunten Haupte, in seidenen Hemden, kurzen Hosen und bloßen Armen und Beinen, rührten die Ruder, und pfeilschnell flog das Schiffchen an Gebäuden und an Schiffen vorüber. Mit bewun dernswürdiger Geschicklichkeit wichen sich alle Gondel führer auö und bet jeder Begegnung riefen sie mit voll- 10*