Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Titel
Neuntes Kapitel. Ejub, die Stadtmauern und die sieben Thürme
140 Straße bis an das andere Landende ConstanttnopelS führt. Bis zum Thore von Adrianopel geht diese Straße zuerst durch einen armenischen und dann durch einen bedeuten den türkischen Begräbnißplatz. Allenthalben stehen Kaffee häuser am Wege, wo nur ein geeigneter Platz mit guter Aussicht vorhanden ist, und in einem verlassenen fand ich einen tiefen gemauerten Brunnen, in welchen ich einen Stein warf, der erst nach vier Sekunden die Wasser fläche erreichte. DaS THor von Adrianopel ist das zweite auf der Landseite und daS lebhafteste, weil hier mehrere Straßen zusammentreffen. Früher hieß eS Nz'rinuüri oder kol^rrnüii, d. h. das Thor der vielen Männer, weil sich hier die, bei der Erbauung der Mauern ent gegen arbeitenden, Bauparteien trafen. DaS nächste Thor ist daS Kanonenlhor, vor der Eroberung durch die Türken daS von Romanos genannt. In einem nahe am Thore gelegenen Kaffeehause, ließ ich mir eine Pfeife geben, bei deren Dampfe ich Moha med H. in Gedanken vor die Mauern marschiren ließ. An diesem Thore war bet der Erstürmung am 29. Mat 14S3 der heftigste Angriff der Türken. Die ungeheuerste Kanone, die je gegossen worden, richtete dagegen ihr Feuer, weshalb eS den Namen Kanonenthor betbehalten hat. Der letzte griechische Kaiser, Constantin DragoseS, vertheidigte hier die Mauern selbst und sand dabet den Heldentod. Vor dem Thore liegt die Vorstadt Mewlahane, welche ihren Namen von dem hier befindlichen großen Kloster der Mewlewi Derwische hat. Die Vorstadt liegt parallel mit den Mauern und an ihrer westlichen Sette