Enthält zahlreiche Anstreichungen Karl Mays, Anmerkungen Karl Mays auf dem Nachsatz, sowie eine Anmerkung von unbekannter Hand im Text (Seite 114) ; der Plan von Constantinopel fehlt
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Neuntes Kapitel. Ejub, die Stadtmauern und die sieben Thürme
ISS ihre Last auf einem Lederkissen, daS mit Riemen auf den Schultern befestigt ist, tragen. Sie gehen damit so gebückt, daß die Last eigentlich auf den Hüften ruht, und können sie auf solche Art sechs Centner tragen. Ihre Schritte sind dann allerdings unsicher, und ihr —— ächzender Ruf: Sa-ul, Sa-ul! (paßt auf!) beweist ge ¬ nügend, wie sauer ihnen jeder Schritt wird. Die Ha- mals sind nicht nur stark, sondern stehen auch im Rufe der Ehrlichkeit und friedliebender Leute. Hier befindet man sich im Quartier der Armenier, waS man sogleich an der größeren Sauberkeit der Stra ßen erkennt. Die Armenier sind den Türken in vielen Beziehungen sehr ähnlich, am meisten in der Lebens weise und auch ihre Sprachen sind mit einander ver wandt; aber groß ist der Abstand zwischen ihnen in einem wesentlichen Punkte, denn während die Türken schmutzig in Allem sind, herrscht bet den Armeniern die größte Reinlichkeit, ihre Häuser sind sogar peinlich sau ber. Die Armenier sind eben so mäßig als die Türken, aber weit fleißiger und stehen im Rufe großer Grobheit. Fast alle haben viel Talent zur Erlernung fremder Spra chen, weshalb unter ihnen die meisten Dolmetscher zu finden sind. Den Kindern wird von Jugend an, Ord nung etngeprägt und so begegnet der, die armenischen Viertel durchstreifende Fremde, Prozessionen von Kindern, die stets paarweise die Schule verlassen. AuS dem Viertel der Armenier gelangt man in'S —— Balat oder daS Quartier der Juden, welches äußerst miserabel aussieht, denn eS besteht nur aus dürftigen Hütten, Die armen Juden werden in Conftantinopel