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12. «a». »»Hw«» di« mMLrisch«« VerdäUd«,!»«» «h«», herrscht b«sond«r« reg- S»»««. S» ««de« außer da. Sa«, d«r aroße« Pol«« «>d!de» »« ei»gez»g«»t« Rekrut.« »ahllos« Fr.lwillig« «hsr«, Sokol», dle Großwachtttga, da» Sago« d«r große« Polo« «»d Zum RüektrM Groeners Äeichswehrmlnister Wilhelm Sroener ist zurücbgeirelen. durch «inen außerparlamentarischen Zufall der Möglichkeit einer Niederlage entgangen. Es ist also der sozialistischen Fraktion gelungen, dem Reichstag infolge ihrer „maßlosen Erregung" ihren Willen aufzuzwingen. Erkennt die deutsche Öffentlichkeit nun immer noch nicht, wo diejenigen sitzen, die in Wahrheit als Minder heit alle iibrigen vergewaltigen? Nicht die Entgleisungen einiger Nationalsozialisten, sondern der bewußte Terror der Sozialdemokratie hat die Sprengung des Reichstags herbei- geführt. Diesen Tatbestand sollte man sich für. die Zukunft sehr genau merken. ** wlo fle «eiter heiße«, ferner dl« Legio«Lr»v«rbSnd« u«d di« Verbände dor «ilit. Vorberrituug bioh«r ,»r mit Schußwaff«« ausgerüstet »ar«« ««d a«ch dl« SchulausbUdung n«r mit Ge wehre« ««d Maschinengewehren erfolgte, lst man fetzt dazu übergegangen, au, de« Bestünde« de» Heere», di« durch neue Liefer»«-»« moder«fte, Modell« ergänzt worde« sind, alle diese Verbünde mit de« modernste« Kampf, «affe« auozurüste«. E» find Lank», schwere Ma» schieueagewehre in großer Zahl, Mineuwerfer, Flammenwerfer u«d Geschütz, den Verbänden über» wiesen worde«, ferner wurde «in« größer« Zahl von aktiven Offiziere« und Unteroffizieren den Verbänden al» Instruktoren überwiese». Sanz besonder« auffällig ist die Bewaffnung de« Zivils in Thor«, Graudenz und Kulm, wo Zivilisten am hellichten Tage mit Geschützen in der Stadt spazieren fahre«. Auch auf den Truppenübungsplätze«, so in Gruppe bei Graudenz und Die Polizei -es Kerrn Severing herrscht im Parlament. Der Genosse Grzesinslii wollte -ie gesamte NSDAP.-Fraktion verhaften lasten. Berlin, 12. Mai. Der Polizeipräsident teilt mit, daß er die Sistierung der gesamten nationalsoz. Reichstagsfraktion angeordnet hätte, wenn Dr. Frick nicht eingegriffen hätte. Ein Schutzpolizeikommando sei zu diesem Zweck bereits von dem stellv. Polizeipräsidenten in den Sitzungssaal gezogen worden. Gregor Strasser sestgenommen. Berit«, 13. Mai. Der nat.-s»z. Abg. Gregor Strasser, der an der gestrigen Schlägerei im Reichstags- gedäude beteiligt gewesen sein soll, wurde heut« früh aus dem Anhalter Bahnhof, al« er gerad« im Begriff war, abzu- reisen, von Beamten der politischen Polizei festgenom- men und nach dem Polizeipräsidium geschafft. Eine polnische Armee vor Danzig. Bawasta««- »er polnische« Gerda«-» mit Lanks and Maschinengewehre«. militärisch ««ist« gebildet u«d i« d«« Log««« u»t«rgrbracht. Dies« plötzlich« übermäßig« Nü-riolett d«» polnischen Militär» und di« Bewaffnung d«r Zivilist«» hat bei «ine« Teil der Bevölkerung schwerst« Befürchtung«» an»g«löst. Ma» wird de« Eindruck nicht lo«, al« ob de« bewaffneten Zivil «in« größere militärisch« Ausgab« zugewieseu ««rden soll«, für di« da« Militär offiziell nicht verantwortlich zeichne« will. Ma« befürchtet eiae» Einfall bewaffneter Zivilist«« in« Dan ziger Gebiet General Freiherr o. Aamm«rft«in - Equord. Lbif d«r «eere»l«Üung. ist mit der Führung der Leerel-Adieilung des Reich,wehrminlsterium« beoustragt worden. Bizeadmiral Raeder. Lhes der Marinelettung, ist mit der Führung der Marine - Abteilung der Reichswehrministerium« be traut worden. Berlin, 12. Mai. Der Reichstagsabg. Hintz manu, der aus der Fraktion der Deutschen Dolkspartei ausgetreten ist, hat sich jetzt als Hospitant der Deutschnationalen Volkspartei angeschlossen. Wien, 12. Mai. Bundespräsident Mikla« glitt gestern abend auf -er Treppe seines Hauses aus und zog sich ein« Verletzung oberhalb de» rechten Auge«, die mit nicht unbe- trächtlichem Blutverlust verbunden war, sowie eine Zerrung des linken Handgelenkes zu. Der Bundespräsident wird einige Tage zu Hause zubringen müssen. Er führt aber von dort seine Amtsgeschäfte fort. Wie«, 12. Alai. Der Nationalrat hat gemäß dem Beschluß des Verfassungsausschusses die Auflösung des Nativ« nalrates die Festsetzung der Neuwahlen zu Beginn der Herbsttagung beschlossen. Nachdem bas Gerücht von der Prügelei zwischen dem Journalisten Klotz und den Nationalsozialisten in den Reichstagssitzungssaal gedrungen war, hob Prä sident Löbe sofort die Sitzung auf. Klotz wurde nunmehr in den Sitzungssaal hineingeführt und bezeichnete dort auf Befragen einen bestimmten nationalsozialistischen Abgeord neten in Hellem Anzug, dessen Namen er nicht kannte, als den Hauptangreifer. Es ergab sich, daß dieser Nationalsozialist der Äbg. Heines war. Nach dreiviertelstündiger Unterbrechung wird die Sitzung wieder eröffnet. Präsident Löbe teilt mit, daß die Vorkomm nisse, die bedauerlicherweise zur Unterbrechung der Sitzung geführt hätten, Gegenstand einer Beratung im Aeltestenrat gewesen seien. Der Aeltestenrat habe sich dahin geeinigt, daß die an den Zwischenfällen Beteiligten im Neichstagsgebäude twecks Feststellung des Tatbestandes vernommen werden sollen. Dor der nun folgenden Abstimmung Über die Miß- lrauensanträge erklärt Abg. Dingeldey (DVp.): „Meine Fraktion wird dem generellen Mißtrauensvotum gegen die Reichsregierung ihre Zustimmung geben, wie sie das schon früher getan hat. In Konsequenz dieser Haltung werden wir auch den Mißtrauens- »nträgen gegen einzelne Minister zustimmen. Sie kann aller- l>ings nicht dem Mißtrauensantrag gegen den Außenminister ihre Zustimmung geben. Abg. Dr. Breitscheid (Soz.) erklärt, daß seine freunde sämtliche Mißtrauensanträge ablehnen würden, und zwar (Zurufe rechts: Aus Angst!) deshalb, weil durch den Sturz der Regierung Brüning einer Partei der Weg zur Macht geöffnet würde, die politisch und moralisch die Voraus- setzungen dafür nicht habe. (Beif. b. d. Soz., Lachen b. d. Natsoz.) Das Haus nimmt dann zunächst die Abstimmung über die von Nationalsozialisten, Deutschnationalen und Kommu- nisten eingebrachten Mißtrauensanträge aegen die Reichs- regierung vor. Es stimmen dafür außer den Antragstellern auch die Deutsche Volkspartei und das Landvolk. Die Anträge werden, wie mitgetetlt, mit 287 gegen 257 Stimmen abgelehnt. Darauf beantragt Abg. Dittmann (Soz.), die Sitzung auf eine Stunde zu unterbrechen, damit die Fraktionen zu den Berlin, 12. Mai. Der Reichstag ist unter beispiel losen Lumultszenen in de« heutigen Nachmittagsstunden auf- zeflogen, «he die Tagesordnung zu Ende geführt war und ehe eine Anzahl wichtiger Abstimmungen stattflnde« konnte. Vie Reichsregierung ist damit zunächst von der innerpolitischen Sorge entlastet worden, die in erster Linie darin zu suchen oar, daß es höchst zweifelhaft erschien, ob der Reichsernäh- tungsminister Schiele und der Reichsfinanzminister Diet - r l ch diese Tagung Überstehen oder dnrch Annahme eines Miß trauensvotum« gestürzt werde« würben. Vom Standpunkt der Opposition aus mutz dieser Abschluß bedauert werde«, da ein Sturz von Dietrich und Schiele zweifellos zu einer Klärung der tnnerpolttffchen Verhältnisse und zur ' nigung btt UmgrUMerung «ach recht» hätte beitrage» .Vorfällen, die sich im Reichstag ereignet haben, Stellung nehmen können. Abg. Dr. Frick (Natsoz.) erklärt, daß dazu gar kein Grund vorliege. Nach dem Beschluß des Aeltestenrates nehme die Untersuchung ihren Fortgang. Die Mehrheit beschließt darauf die Unterbrechung der Sitzung für eine Stunde. Die TribÜnenbesucher harren nach Schluß der Sitzung weiter der Dinge, die sich ereignen werden. Nach einiger Zeit erhebt sich auf der Ministertribüne zwischen dem Publikum ein junger Mann und ruft in den Saal ,Leil Hitler". Die nationalsozialistische Fraktion, die im Saale noch vollzählig versammelt ist, erhebt sich sofort und stimmt dreimal in diesen Ruf ein. Auf den Tribünen hört man grelle Pfiffe. Die Diener des Hauses erscheinen und fordern die TribÜnenbesucher auf, hinauszugehen. Währenddessen öffnet sich auch die Tür hinter den Plätzen der Regierung. Der Berliner Polizeivizeprästdent Dr. Weitz erscheint, begleitet von einigen Kriminalbeamten i« Zivil im Türrahmen und bezeichnet den Beamten einige national sozialistische Abgeordnete, offenbar, um sie entfernen zu lassen. Die Beamten werden von der nationalsoz. Fraktion mit lautem Hallo begrüßt, ziehen sich aber zunächst unverrichteter Sache zurück. Während inzwischen alle Publikumstribünen Ausgangspunkt des Skandals, der zu nicht dagewesenen Szenen führte, war die Derprüaelung des Kapitän- leutnants a. D. Klotz, worüber im E. V. gestern schon kurz berichtet wurde. Kloß war früher Mitglied der NSDMP., ging dann zur Linken über und gab eine antifaschistisch- sozialistische Korrespondenz heraus. Er hat seinerzeit gewisse Briefe, die von dem Privatleben des nationalsoz. Stabschef Röhm handelten, und die für diesen als kompromittierend gelten mußten, der sozialdemokratischen Presse zur Veröffent- lichung zugeleitet. Klotz hat auch damals mitgewirkt, als der seinerzeitige Reichsinnenminster Dr. Wirth in Zusammen- arbeit mit dem inzwischen von Groener schleunigst entfernten Ministerialdirektor Spiecker eine Abwehrstelle gegen den Nationalsozialismus im Neichsinnenministerum schuf. Klotz hatte sich begreiflicherweise durch dieses Vorgehen bei den Na tionalsozialisten verhaßt gemacht, worauf diese es für ange bracht hielten, ihm eine Lektion zu erteilen, die denn auch reichlich derb ausfiel. ' 25 bis 30 uniformierte Polizeibeamte, die unter der Führung eines Polizeioffiziers ohne viel Um stände das zwischen ihnen und den Nationalsozialisten liegende hölzerne Hindernis der Regierungsbänke durch Ueberspringen und Ueberklettern nehmen. Sie werden dabei nicht nur von ohrenbetäubendem Lärm empfangen, der insbeson dere nicht nur von den Bänken der Nationalsozialisten klingt, sondern auch von ermunternden Zurufen aus den Reihen der übrigen Parteien, die noch immer dichter besetzt sind, als zu mancher normalen Reichstagssißung. Vereinzelt steht man auch, besonders bei den Nationalsozialisten, wie scheinbar für alles gerüstete Abgeordnete die Kamera zücken, um eine Auf nahme von dem denkwürdigen Vormarsch der uniformierten Polizei über die Regierungssitze hinweg zu erlangen. . Die Polizeibeamten holen sich aus den Reihe« der Nationalsozialisten zwei Abgeordnete heraus, die sie feststellen. Die beiden Abgeordneten nehmen, als sie ihre Personalien angegeben haben, auf den Plätzen des Reichskanzlers und des Außenministers Platz, zünden sich eine Zigarette an, während die Nationalsozialisten ihnen zurufen: „Heil Hitler!", was sie mit dem Faschistengruß und Heilrufen erwidern. Der nationalsozialistische Abgeordnete D' Frick wendet sich dann an den Polizeivizepräsidenten Dr. - um ihm zu sagen, daß die vier an der Tat beteiligten ) dneten sich freiwillig zur Verfügung stell te Heines, Weitzel, Koch und Stegmann begeben sich dann in Begleitung von Polizeibeamten durch den Um gang in einen besonderen Raum des Reichstages. Sie rufen ihren Parteigenossen zu: „Wir sind verhaftet!" Die National sozialisten antworten mit stürmischen Heilrufen. Der Direktor des Reichstages Galle verhandelt noch mehrmals mit dem Fraktionsführer der Nationalsozialisten Dr. Frick. Schließlich winkt Dr. Frick seinen Parteigenossen zu in der Richtung zu Neue polnische Unverschümthetl. Danzig, 12. Mai. Die polnische Regierung hat beim Dölkerbundskommiffar beantragt, die Recht«, die der freien Stadt Danzig auf dem Gebiete der wirtschaftlichen Ein- und Ausfuhr zustehen, zu beseitigen und dies« Rechte der polnischen Regierung zu übertragen. Die Danziger Regierung hat dem Dölkerbundskommissar ihre Stellungnahme zu dem Antrag überreicht und ersucht aus formalen und sachlichen Gründen um Ablehnung des polnischen Antrags. der Mr. Nan hört den Ruf: „Fraktionssttzungl' Dann ver- lasten di« ^Nationalsozialisten langsam den Saal. Auch di« Führer anderer Fraktionen sprechen nunmehr mit dem Direktor Galle. Der Voli-etvi-eprSstdent Dr. Weiß fertigte hierauf gleich im Reichstage Haftbefehl» -ege« die vier »attonalsozialistisch«« Abge ordnete» au». Di« vier Verhafteten mutzten hierauf die Fahrt zum Polizeipräsidium antreten. Ihr« Immunität ist bekanntlich nicht wirksam, wenn sie auf frischer Tat polizeilich fest- gestellt werden. Diese muß innerhalb 24 Stunden erfolgen. Da diese Bestimmungen eingehalten sind, werden die vier Abgeordneten wahrscheinlich vor» Schnellgericht kommen. Bei Wiedereröffnung der Sitzung erklärt Präsident Löbe: Ich habe der Polizei meine Befugnisse zur Verfolgung der an der Straftat Beteiligten übertragen »nd alle Matznahmen zur Verfügung einer Verdunkelung de» Tat bestand«» -«troffen. Mir ist noch mitgeteilt worden, datz bei der Frau des Über fallenen Journalisten Klotz vom Reichstag aus angerufen und ihr mitgeteilt worden ist, ihr Mann habe sich im Reichstag ungebührlich betragen, er sei infolgedessen zusammengeschlagen worden, und sie solle Herkommen, um sich seine Knochen ab zuholen. (Sturm. Pfuirufe!) Nach den bisherigen Ermitt lungen waren an der Straftat beteiligt die nationalsoz. Abge ordneten Heines (laute Rufe links: Der bekannte Feme mörder!), Weitzel, Krause (Ostpreußen) und Steg mann, die auf Grund des tz 91 der Geschäftsordnung wegen gröblicher Verletzung nunmehr für 80 Tage von den Ei gen ausgeschlossen sind. (Beifall.) Abg. Dr. Frick (Navz.): Zur Geschäftsordnung! Präsident Löbe: Ich erteile bas Wort zur Geschäftsordnung erst, wenn die Ausgewiesenen den Saal verlassen haben. Nach kurzem Warten erklärt Präsident Löbe dann weiter: Diese Herren verlassen den Saal nicht! Die Sitzung ist dadurch unterbrochen. Ich werde den Damen und Herren mitteilen, wann ich die nächste Sitzung anberaume. (Lebhafter Beifall links, große Erregung im ganzen Hause, die Abgeordneten bleiben, auch nachdem Präsident Löbe seinen Platz längst verlassen hat, in erregt debattierenden Gruppen im Saale stehen.) Ilm 5 Uhr wurde eine Sitzung des Aeltesten rat e s einberufen, die sich bis gegen 8.30 Uhr hinzog. Der Neichstagspräsident wurde ermächtigt, die nächste Sitzung des Reichstages im Einvernehmen mit der Reichsregierung anzu beraumen; es wird dies mit großer Wahrscheinlichkeit der 6. Juni sein. Dor dem Sitzungssaal de» Aeltestenrates hatten mehrere Kriminalbeamte Aufstellung genommen, um bei Schluß der Sitzung den an den Beratungen teilnehmenden nationalsoz. Abg. Strasser zu verhaften, da er der Mittäterschaft an der heutigen Schlägerei verdächtig sei. Zn dem großen Ge wühl, das in dem Saal herrschte, haben die Kriminalbeamten anscheinend den Abg. Strasser nicht erkannt, baß er unbe- helligt davongehen konnte. geräumt sind und nur in der Diplomatenloge noch einige Personen den fortgesetzten Tumultszenen im Plenarsitzungs- saal zusehen, scharen sich die Nationalsozialisten laut gestiku- lierend um Dr. Frick, Dr. Goebbels und Goering. Plötzlich - betritt durch eine Tür hinter der Regierungsbank der Der- liner Polizeivizeprästdent Dr. Weiß abermals den Sitzung». dAAA' saal, von den Nationalsozialisten mit stürmischen Zurufen: »rönnen. „Jsitzg, ist wieder da!" empfangen. Dem Polizeivizepräsi denten folgen