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AMUkkAWW Nr. 108. Montag, den S. Mai 1S32 88. Jahrg sofortige Barzahlung versteigert werden. Q 214/32 Quertreibereien Gegner nicht nur ein Strohfeuer gewesen ist. D» chaltet wurde. Ob von ibm aus noch gewisse Fäden zu an- Sammelort der Bieter: Gasthof Albert-Turm. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg Die klardenkenden politischen Kreise begeistern sich längst nicht mehr an Reden des Kanzlers oder seiner Kollegen, auch nicht an solchen, die ihren Inhalt aus dem nationalen Ge dankenkreis entnommen haben. Es gilt nur noch der Er folg. Der Kanzler hat demnächst in Lausanne Gelegenheit, seine Worte in die Tat umzusetzen. Es wird sich dann zeigen, ob seine gestrige Begeisterung für den Widerstand gegen die Mit seiner Rede und mit dem Appell an die Tat, in der sie ausklang, hat sich Dr. Brüning gutes Wetter für die Ver handlungen im Reichstag verschaffen wollen. Er hat es dabei besonders auf die schwankenden Gestalten der sog. kleinen Rech ten abgesehen gehabt. Dort meutern die Wähler, und da ist «ine Kanzlerrede mit nationalistischem Einschlag ein famoses Beruhigungsmittel. Was Dr. Brüning über die Außenpolitik gesagt hat, klang im allgemeinen recht forsch. Hier konnte man den Einfluß der Wahlerfolge der Rechten deutlich spüren. Dor dem 13. März, dem Tage, an dem die Niederlage der Linken und der Mitte zuerst offenbar wurde, hätte der Kanzler keinesfalls so — für seine Verhältnisse — energische Worte gefunden. Ja, man hat in den letzten Wochen in der Berliner Wilhelmstraße allerlei gelernt. Sogar über die bisher immer bestrittenen Zusammen hänge zwischen Reparationen und Wirtschaftskrise scheint man sich langsam klar geworden zu sein. Dem „E. V." wird geschrieben: In der letzten Zeit hat der aus dem Kapv-Putsch bekannte Kapitän Ehrhardt eine erhöhte politische Tätigkeit entfaltet. Sein Name ist wiederholt in Verbindung mit gewissen Plänen Groeners aufgetaucht. Man nannte ihn als ernsthaften Kan didaten für die Leitung der „Sportorganisationen", die der Minister schaffen wollte, um die Jugend von der Politik ab zulenken. Inzwischen ist es um diese Sportorganisationen wieder sehr still geworden. Dies hängt vielleicht auch damit zusammen, daß Ehrhardt als Leiter von allen Seiten auf einmütige Ablehnung gestoßen ist. Höchstens dem Reichs banner dürste er genehm sein. Die nationalen Wehrorgani sationen lehnen jede Zusammenarbeit mit ihm ab. Ehrhardt hat in den letzten Tagen offenbar auch eine politische Rolle zu spielen versucht. Abgesehen davon, daß ihm >er Gedanke vorzuschweben schien, eine Auffangorganisation Ur die aufgelöste SA. zu bilden, sind auch gewisse Quer verbindungen zu den katholischen „Kreuzscharen" vorhanden. Die Verbindungen Ehrhardts zu führenden katholischen Kreisen laufen nicht nur über die Prinzessin Hohenlohe, son dern auch über eine Persönlichkeit namens Probst in Nürn berg. Außerdem arbeitet Ehrhardt mit einem Dr. Bech in Nürnberg zusammen, der als sein politischer Beauftragter für Süddeutschland gelten kann. Don hier laufen offenbar die Fäden zur Bayrischen Volkspartei, und man er zählt sich in Berliner politischen Kreisen, daß die Informa- ionen, auf Grund deren der bekannte Angriff der Bayrischen Dolkspartei gegen den General von Schleicher und gegen den Staatssekretär Dr. Meißner erfolgte, aus dieser Quelle ge- peist worden sind. Es war wieder einmal an der Zeit, auf die politisch» Tätigkeit Ehrhardts deutlich hinzuweisen, da wir der- Auffas- üng sind, daß noch nie etwas Gutes hcrausgekommen ist, wenn Ehrhardt in die Behandlung politischer Fragen ringe- Berltn, 8. Mai. Der Generalsynode der Altpreußischen Union soll ein Antrag eingetracht wvrden sein, nach dem im Kirchengebet der jeweilige Reichspräsident na mentlich als Obrigkeit genannt werden soll- Eine Denkschrift Warmbolks. Die dem Reichspräsidenten vorenthalten wurde. Berlin, 8. Mai. Die „Braunschw. Landesztg." hatte einen Artikel veröffentlicht, in dem gesagt wurde, es gehe das be stimmte Gerücht, der jetzt zurückgetretene Reichswirtschafts minister Warmbold habe vor längerer Zeit an deir Reichspräsidenten eine Denkschrift über die Wirtschaftslage und die Wirtschaftspolitik gerichtet. Die Schrift liege, statt an Hindenburg gelangt zu sein, noch heute in der Reichskanzlei. Weiter behaupte das Gerücht, Warmbolds Rücktrittsgesuch sei mit einer Begründung versehen worden, in der Warmbold sozusagen «inen Auszug aus dieser Denk schrift gemacht habe. Auch diese Begründung sei nicht zur Kenntnis Hindenburgs gelangt. — Auf Nachfrage bei der zuständigen Stelle wurde erklärt, von diesen Dingen sei nichts bekannt. «t« «m». m>» »Ml«». L« V»«»» llk »4 °uo brM» d» «»»»I-Walr» y! »o «Id Slill«^«», »«dlrsN^r 1«), «MirU SS, Nr dl, « mm KM, PiNl. «»!«,,,ai, »a, ««n» io». Nr dl, »0 mm »NU, «Ml. SS. mmNrN SS «,I«»»f,M>I» v»ftsch<n-a»»t» I vupi>> Nr. irr«. *«»<ind^atr»-a,»l,> «,,. ««»Im, vk. w. Verlag L. M. Särlner, Aue» Sachfe«. iNmNn««» «lmt 44» Schm»«, 1» Ul» vr-dNol-sift> ».lNsmmd «pacht'» Der Kanzler spricht über Aukenpvlitik Er vertritt nationalistische Forderungen. leisten kann, ja mehr als das, daß diese Zahlungen ent scheidend dazu beigetragen haben, den wirtschaftlichen Wirr warr in der Welt herbeizuführen, ihn bis ins Unerträgliche zu vergrößern und jede Möglichkeit der Besserung auszu schalten. Deutschland hat für den von ihm verlorenen Krieg AK AM-'EMÄSl diese Opfer ihr Ende haben. Einmal inuß auch diese Rech nung als beglichen anerkannt werden, wenn wirklich der Krieg als beendet erklärt werden soll. Die Krise geht mit gigantischen Schritten ihren Weg, an dem sich von Tag zu Tag die schwersten Opfer häufen. Und die Staatsmänner zöger nl Zögern teils vor der Größe der Aufgabe, teils vor der irregeführten Mei- nung ihrer Völker, denen man nach so langen Jahren be quemer Illusionen die volle, wenn auch harte Wahrheit nicht In seiner gestrigen Rede hat Herr Dr. Brüning zunächs auf die langst erledigte Präsidentenwahl zurückgegriffen und dabet erklärt, daß mit der Wiederwahl Hindenburgs „eine Epoche von Konflikten und inneren Zwistigkeiten beendet sei". Dieser Optimismus des Kanzlers ist nicht angebracht, denn von einer inneren Befriedung kann nicht bie Rrki^ setn, so- lange die stärkste deutsche Partei unter Ausnahmegesetzen steht und solange die sog. Regierungsparteien ungehindert ihre Lügenkampagne gegen die NSDAP, und deren Führer fort setzen dürfen. Ein Schäferhund wird Dienstag, 10. Mai 1932, vorm. 10 Uhr im Stadthaushose versteigert. Bieter wollen sich da, selbst einfinden. Aue, 9. Mai 1932. Der Dtadtrat, Bollstreckungsamt. sagen zu können vermeint. Wird dieses Bekenntnis leichter, wenn man es aufschiebt? Will man warten, bis nichts mehr zu bekennen ist, als daß die Hilfe bereits zu spät kommt? Wer will die Verantwortung tragen für wei teres Zaudern? Hört man in den Staatskanzleien und in den Kontoren der Wirtschaftskönkge der Welt nicht den immer stärker anschwellenden Ehor derer, denen die be schämende Ergebnigarmut der bisherigen internationalen Be ratungen der wirksamste gutreiber ihrer extremen, ja revo lutionären Fronten ist? Sieht man nicht, daß dämonische Wir können nicht mehr warten, weil die Völker nicht mehr warten wollen und nicht mehr warten wer dens Was uns not tut, ist nicht eine Multiplikation der Konferenz, sondern die beschleunigte, die ganze T a t! Im Zeichen dieses Tatwillens muß Lausanne stehen, sonst wird es nicht zum Meilenzeichen des Lebens, sondern zum Weg weiser des Zusammenbruchs. Der Kanzler schloß mit einem Hinweis auf das Beispiel des Reichspräsidenten. Die Arbeits-Anleihe. Berlin, 8. Alai. Das Reichskabinett hat am Freitag, wle bereits mitgeteilt, das Anleihegesetz zur Arbeits beschaffung verabschiedet. Seine wesentlichste Bestimmung lautet: Der Reichsminister der Finanzen wird ermächtigt, für Siedlungen, Meliorationen, Beschäftigung Jugendlicher und sonstige Arbeitsbeschaffung Geldmittel im Wege des Kredits zu beschaffen. Das Gesetz soll mit dem Tage seiner Derkün- oigung in Kraft treten. — Der Reichsrat ist daraufhin sofort telegraphisch «inberufen worden. Er hat am Sonnabend den Gesetzentwurf endgültig angenommen. Württemberg, Braunschweig, Anhalt und Adecklenburg-S^relih haben sich ihre Stellungnahme Vorbehalten. Die Reichsregierung soll die Höhe des jew-Ls zu brs-bafsenden Betrages festsetzen. Sobald di« Anleihe gezeichnet iü, soll die Reichsregierung auch im Wege von Zwischenkredilen das durch die Anleihezeichnung gesichert« G«ld vorläufig beschaffen können. Der Reichstag wird sich mit diesem Gesetz in der nächsten Woche beschäftigen. a-uiirr wurvr. von nnn uus noa) gewiße ^aoen An un- § »ren Ministerien laufen, möge einstweilen noch dahingestellt , bleiben Wen». SIW« Ser SiMmrSeeli» m SltmrreM» Freitag, de« 13. Mai 1982, abend, 7 Uhr im Stadtverordnetensitzungszimmer Nr. 36. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Antrag de« Bürgerlichen Fraktion, Protest gegen di« Kürzung der Für- sorgeunterstützungen betr. 3. Bestimmungen über die Er hebung von Schulgeld an der Berufsschule. 4. Verlegung des Freibank-Lokals. 5. Legung einer Rohrschleuse zur Ableitung von Wässern aus dem Hempelschen Grundstück. 6. Ermäch tigung des mit der Lebensmittelkontrolle beauftragten Sach verständigen zur Vornahme von unaufschiebbaren Anord nungen. 7. Ersatzwahl für den aus dem Schulausschuß aus scheidenden Derw.-Inspektor Weber. 8. Wahl der Mitglieder zum Derwaltungsrat der Stadtbank. 9. Nachbewilligung von Mitteln für die Marktpflasterung. Hierauf nichtöffentlich« Sitzung. Schwarzenberg, am 7. Mai 1932. (gez.) Rauchfuß, Vorsteher. Wir können nicht mehr warten**. Berlin, 8. Mai. Auf einer Presseveranstaltung auswär- tiger Pressevertreter im Neuen Rathaus in Schöneberg hielt der Reichskanzler eine Rede, die auch auf den Rund funk übertragen wurde. Der Kanzler betonte, daß es jetzt darauf ankomme, sich hinter den Reichspräsidenten zu scharen. Die Atmosphäre des Hasses, die den Deutschen jahrelang nach dem Kriege entgegentrat, sei jetzt vielfach gewichen. Aber in vielem be- stehe oie Ungleichheit fort, insbesondere in der Siche- rungderHeimat. Hiergegen bäume sich ganz Deutsch- land mit Recht auf, und hierin liege die Bedeutung der Ab rüstung, die nun in Genf einer Lösung entgegengeführt werden solle. Was für die Abrüstungsfrage gilt, gilt, so fuhr der Kanzler fort, auch für die Reparationszahlungen. Längst ist die Ueberzeuaung Gemeingut geworden, daß Deutschland di, ungeheuren Zahlungen nicht « enihaliend die «mNich«« Bekavulmachuugev d«r Amishauplmaimschaft und des " Dezirksverband» Schwarzenberg, der Amtsgericht« in Au« (Lößnitz). Schneeberg, Schworj«nb«rg und Sohanngeorgenitadt, der Stadträt« in vrllnhain, Lößnitz. M«ustädt«l und Schneeberg, d«r Finanzämier in Au« und Schwarz«nb«rg. S§ w«rd«n außerdem v«rvss«Mchl, Bedonnlmachungen d«r Stadiräi« zu Au« uud S-way«nb«rg. Verfahrens mangels ausreichender Masse (vergl. 8 204KO.) bestimmt. K13/32 Amtsgericht Schwarzenberg, den 7. Mai 1932. — Dienstag, den 10. Mai 1932, sollen meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: Vorm. 10 Uhr im gerichtl. Dersteigerungsraum 1 Strumpf, kettelmaschine mit Zubehör, 1 Strumpfbearbeitungsmaschine mit Zubehör, 1 Wäschekorb mit Deckel. Borm. 10 Uhr in Neustädtel an Ort und Stelle 1 Ketten- längenmafchine, 1 Spülmaschine, 2 Transmissionen, Treibrie- men, Spulen, Radelordner, 1 Warenschrank, 1 Arbeitstafel mit 2 Böcken, Beleuchtungskörper. Dieter sammeln an Gerichts stelle. Nachm. 2 Uhr in Wildbach 1 Blumenständer, 1 Pöhlschlep- per mit Zubehör. Sanimelort der Bieter: Rest, zur Linde. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. . Dienstag, den 10. Mai 1922, vorm. 10 Uhr sollen in Beierfeld 1 Exzenterpresse, 1 Schreibtisch, 1 Registrierkasse und 1 Grammophon mit llebertragung öffentlich meistbietend gegen N-t-t»-«-«!»»»»», Nr dl, an »«Sal«« «schUn,»», st'llm. «», «««», ft» dl, «lNa»— m an mr9«l»»kkii«i « dMl««I« SIM, «Kd «lchl «4 «chl N» dk «Ma»M »a durch ms,«»«« «nr-tüni. — M,«»»,,»« m» «mlmijl Mqchmdm Schrillst»», ddaulin« dl, Schrlst- Mdma ««aol-mlia,. — Unkrdnchmia« k, S« jchlyüdMÜt« di,r»adni Audlun»». „IP« Md So«»»r> „llm «Udall, -l, »Ich« o^intarl. -a«»t««schIft»st«N«, kl ««. VIHutt. Schn^dn, ach Schwärzmbars. . Amtliche Anzeigen. dem Konkursverfahren Uber das Vermögen des Kauf manns Ernst Matthes in Schneeberg wird zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin bestimm! auf den 13. Mai 1932, vorm. 10 Uhr. Schneeberg, den 7. Mal 1932. K 28/31 Das Amtsgericht als Konkuragericht. Auf Blatt 510 des Handelsregisters — früher Dl. 63 des Handelsregisters des aufgehobenen Amtsgerichts Hartenstein — die Firma F. Winter jun. in Langenbach betr., ist heute eingetragen worden, daß die persönlich haftende Gesellschaf terin, Frau Ottilie Wally verw. Winter geb. Ruder in Bockwa, früher in Langenbach, ausgeschieden und daß ein Kommanditist in die Gesellschaft eingetreten ist. Amtsgericht Schneeberg, den 9. Mai 1932. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des am 16. Mai 1931 verstorbenen Steinbildhauers Georg Max Barthel in Rittersgrün wird der auf den 25. Mal 1932, vorm. 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumte Wahl- und Prü- fungstermin zugleich als Termin zur Anhörung der Gläubiger Uber die vom Konkursverwalter angeregte Einstellung des