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Ringkampf mtt -er Königskobra. Der Wirklichkeit nacherzählt von E. Eonz. Jawohl, Sie haben recht. Mein ganzes Leben lang mußte ich mich mit allem möglichen wilden Viehzeug herumschlagen. Das ist nun einmal so der Beruf eines Tierhändlers. Und nun möchten Sie wissen, welches mein unangenehmstes Er lebnis war. Darüber brauche ich nicht lange nachzudenken. Sie nehmen sicher an, ein Kampf mit irgend einem wilden Löwen oder Tiger käme da in Frage. Wenn ich in einem Film die Rolle eines Tigerjägers und -Händlers spielen würde, wäre es wahrscheinlich so. Aber im Leben kommt es doch immer anders, und die peinlichsten Minuten meines Lebens verdanke ich einer Schlange. Liner Königskobra. Im Lexikon finden Sie das Vieh unter Königshutschlange, und da lesen Sie, daß dieses niedliche Tierchen an die vier Meter lang wird. Ich persönlich kann hinzufügen, daß es das widerlichste Geschöpf ist. das es auf Gottes Erdboden geben kann. Wer von der Königskobra gebissen wird, dem hilft kein Arzt mehr. Ich hatte so ein Meh einmal auf Lager. Die Schlange fühlte sich in einer schon reichlich morschen Kiste nicht ganz wohl und sollte in einen neuen Verschlag gepackt werden Dazu brauchte ich theoretisch nur den alten Käfig auf den neuen zu stellen, den morschen Boden herausfallen zu lassen, und die Schlange rutschte in die andere Kiste. Sehr ein fach, was? Leider fiel alles in der Praxis anders aus. Die Um quartierung sollte auf dem Hof meiner Tierhandlung vor sich gehen. Ich stand neben dem Käfig, ein paar Schritte hinter mir war eine Mauer, und neben mir bauten sich zu beiden Seiten Berge von leeren Kisten auf. Es war eben ein wenig eng auf dem Hof. Nun sollten ein paar von meinen Boys die Kiste mit der Kobra holen. Den Auftrag führten sie denn auch mit solchem Eifer aus, daß sie mit dem Derschlag stolperten und ihn auf den gement fallen ließen. Natürlich ging die Kiste aus dem Leim. Ergebnis: Drei Schritte vor mir lag das Vieh auf dem Boden, richtete sich auf, den Hals wütend aufgebläht wie einen Riesenhut, und sah mich. Ich weiß heute noch nicht, wie meine Jungen es fertig brachten, in zwei Sekunden hoch oben auf den Kistenbergen zu sitzen. Ich nahm ihnen das Ausreißen nicht weiter übel. Am liebsten hätte ich es ebenso gemacht. Aber wie? Nur ein Schritt von mir nach irgend einer Seite, und die Kobra grub ihre Giftzähne in mich hinein. Ich machte jedoch den Versuch dazu. Schon fuhr der Schlangenkopf wie ein Pfeil zur Seite, nur ein paar Zenti meter an mir vorbei. Danke schön! Ich prallte zurück. Da war schon die Wand. Also alles zu Ende. Die Schlange schien das zu wissen. In ihren kleinen stechenden Augen war so etwas wie teuflische Freude, Triumph, Ueberlegenheitsgefühl. Und gerade das weckte mich aus der Erstarrung, die einen Augenblick über mich gekommen war. Ich wollte mich doch nicht wehrlos von dem Vieh töten lassen. Wenn schon, dann sollten wenigstens wir beide daran glauben müssen. Und vielleicht, vielleicht . . . Ach, Unsinn, Rettung gab es nicht. Nur das Leben teuer verkaufen. Der Schlangenkopf stand regungslos. Das Tier zielte förmlich. Mit aller Ruhe und Berechnung. Jetzt! Da hatte ich schon mit einem Griff — wie, weiß ich nicht — den weißen Rock ausgezogen, und der Kobrakopf traf nicht meinen Oberschenkel, sondern den Stoff. Ich spürte den Schlag durch den Rock und warf mich nach vorn auf die Erde. Der Schlangenkopf lag unter mir. unter meiner Brust, in den Stoff verwickelt. Einen Augenblick lagen wir beide wie betäubt. Dann fühlte ich, wie der Kobrakopf sich frei zu machen suchte. Wenn dem Vieh das gelang, war ich . . . Erledigt! Da spürte ich schon ein-, zwei-, dreimal einen Schlag in die Seite. Der Schlangenkopf hatte sich freigs- » -»-IG-»» Turnen MSportMSpiel Reger Sonntagsspi« San-dall un- FutzbaU im Li Hierüber folgend«»: L». 1861 Seyer I—To. Sachseuftld. Zum Jahrmarkt werden di« «1er versuchen, ihr« kürzlich erlitten« .Zweistellige* auozuwetzen, dürften die« ober nur dann «rreick n, wenn all« 11 Leut« Best, leistunaen vollbringen, denn gegen di« mehr al» gut eingespielte DLsteelf ist augenblicklich schwerlich etwas auszurichten. Sachsenfeld wird auch au« diesem Rückspiel als Sieger hervorgehen. (15). MB Anuabera l—Tv. Wolkenstein I. Mess» nachzuholend« Max-Schwarze^Vedächtnis-Spiel, gleichzeitig ein Borkampf um di« Gauturnfestmeisterschaft, müßte am Feswrt besondere Zugkraft haben. (1450, Seifert, Geyer). Tv. -arteosteiu I—T». Iah», Au« I. Zwei körperlich starke und zähe Parteien stoßen hier auseinander. Jahn als die routiniert« und der Platzbesttzer al« di« zähere Elf. Es dürfte einen ausgegli chenen Kampf geben, den die Auer dann gewinnen sollten, wenn sie im Anfang nicht allzu starkes Tempo vorlegen, da die« ihr eigener Schoden wäre. Beide Stürmerreihen verfügen über recht gute Wer- fer, sodaß man das Ende mit Interesse erwarten darf. (13I0, Mn- thel, ZsArlau). Tv. Berusbach I—Tschft. Neustädtel I. Die Einheimischen wer- den ihr« Spielstärle in einem glatten Sieg zum Ausdruck zu brin gen suchen, der nach dem bisher Gezeigten auch eintveten sollte. Zu berücksichtigen ist aber, -aß di« Gast« in Oberschlema eine über alles Erwarten gute Leistungsnot« erhielten. (14^5). To. B«rn«bach H—Tv. Neuwelt II. Die Platzleute sind hier bestimmt ihrem Gegner weit über. (13,3V). Tv. Langenberg I—Tv. Sachsenfeld H lautet die 1. Paarung dieses Großkampftages. Di« Gäst« werden sich ohne weiteres durch, setzen, denn ihr« Spielstärke steht z. Zt. aus beachtlichem Niveau, während die Roten erstmalig wieder auftreten, also wohl kaum ernsthaft sirr «inen Sieg in Frage kommen. (10,30 Höfer). Tv. Pöhla I—Tv. Lauter I ist schon eine weitaus bessere Sache, d. h. für die Zuschauer, stehen sich doch hier zwei völlig ebenbürtige Mannschaften mit Kampfgeist gegenüber, was ein temperamentvolles Spiel mit besten Leistungen beiderseits zur Folge haben dürfte, dessen Sieger jedoch erst mit dem Schlußpfiff feststehen sollte. (14,15 Höfer). To. Raschau I.-Tv. Beierfeld II. Ohne Zweifel heißt hier der Sieger Raschau, aber der Degner sollte trotzdem nicht so ohne wei- teres di« Waffen strecken, sondern bei gleichen Leistungen wie in den letzten Treffen ein ehrenvolles Ergebnis herausholen. (1350, Hah- nel, Lauter). Tv. vberpstumenstiel I—Tv. Raschau II. Hier haben die Blauen «in gutes Los gezogen, denn ihren Gegner sollten sie bei all ihrer Tapferkeit und trotz des Vortragsspieles der Pfannenstieler leicht abfertiqen und sich damit für die weiteren Kämpfe qualifizieren. (16, Höfer). » I. Klass«: MTB. Büchhoh I—ATB. Thum I. Die Thümer haben ziemlich lange geruht und werden sich derb anstrengen müssen. (15, Strietzel, Annaberg). Sportplatz: Windmühle. Tv. Oberschlema I—Tschaft. 1878 Aue I. Die junge Elf der Au«r wagt sich nach wie vor an r«cht spielstarke Gegner heran und wird davon bestimmt profitieren. (14, Müller, Jahn-Aue). L». Rtttersgrün I—Tv. GrünstSdtel I. Nach dem Vortags- spiel gehört schon etwas Energie dazu, um die Einheimischen nieder- zuringen, und man kann sogar der Meinung sein, daß es diesmal lbetrieb -er Turner. r«ga« Westerzgebirge (DL). wieder «inen offenen Verlauf mit knappem End« gibt, dessen Sieger ebensogut Rittersgrün hetßen kann. (1450, Egerer). Tv. Rirderswöuitz I—Tv. Niederwürschnitz I. Auf eigenem Platze werden sich di« Niederzwönitz«r wohl stark genug fühlen, um einen Sieg zu erstreiten. Ob dieser allerdings so sicher ist, muß der Verlauf ergeben. (15, Dietrich, Neustädtel). * II. Klasse: Tv. Rittersgrün II hat Tv. Pöhla zu Gast. Latere sollten als Sieger das Feld verlassen. (1550, Egeter). Tv. Rit- tersgrün III dürfte sich wohl erst zusammenspi«I«n müssen, eh« etwa« gegen Tv. GrünstSdtel II erreicht werden kann. (1S5V, Egerer). Tv. Neustädtel II hat ein« Kombination de» To. 1847 Schneeberg zu Gast und wird nur knapp gewinn«! kön nen. (1050). Tv. 1861 Geyer II hat dis schon am Vormittag beschäftigte Reserve des T v. Sachscnfeld zu Gast. Der Platzbe sitzer wrrd auch hier den Kürzeren ziehen. (14). Tv. Nie-er- zwönitz II und Tv. Niederwürschnitz II sollten sich nicht viel nehmen. (14). Auswärts weilen: ATD. Thalheim I, der dem Osterzgebirgsmeister To. Borsten- darf das Rückspiel liefert und leider erneut ohn« Knoch antreten muß, sodaß wohl kaum «in anderes Ergebnis als wie in Thalheim herauskommen sollt«. (14,30). Tv, Zwönitz. Kühnhaide I, II und Knaben fahren zu Tv. Auerbach und werden dort vor recht schwer« Aufgaben gestellt. Auswärts weilt ferner der Tv. Zschorlau I, der sich dem Mulde-Pleiße-Meister Tv. Germania Werdau stellt und keine leichte Aufgabe zu lösen bekommen hat. Ein knappes Ende dürft« es aber trotzdem geben, fragt sich nur, für wen. Tv. Zschorlau III sollte in Tv. Germania Werdau II seinen Bezwinger erhalten.' Turnerinnen: Tv. Germania, Bockau—T». Lauter. Bisher standen sich beide Verein« in nichts nach Di« Treffen verliefen auch immer ausge- glichen, sodaß man gespannt sein darf, wer diesmal nach flottem Verlauf das Rennen machen wird. (15). Turner-Fußball. Tv. 186» Bockau I—Gpv. Hundshübel I. Die Sportler sind hier allerdings im Vorteil, da st« über die besser eingespielte Elf verfügen, di« nach abwechslungsreichem Spiel auch einen Sieg landen sollte, dessen Höhe von den Leistungen der 69er abhängt. (14). * Vpvg. Marienberg I—Tv. Wiefa I. Nach dem hervorragenden Abschneiden im Vorspiel ist nicht aus geschlossen, daß di« Turner erneut mit einem guten Ende nach Hause kommen, doch gehört hierzu schon ein« große Tat. (1550). Tv. Wiefa II—B«. Schlettau II. Nachdem die Sportler in letzter Zeit beachtliche Ergebnisse her- ausholten, wird die geschwächte Platzelf gut auf der Hut sein müs sen. (15). Tv. Mesa Igd.—VB. 08 Thum Igd.. (1350). * Tv. Lauter I—Tv. Hormersdorf I. Die Gäste sind aus den Ausscheidungskämpfen bekannt. Si« konnten seinerzeit recht gut gefallen. Scheinbar haben st« aber in der Zwischenzeit geruht, sodaß man sich über di« heutig« Form kein Urteil erlaub«» kamt. Man weiß aber, daß di« Elf «s versteht, sich dem Gegner anzupaffen und bi, zum Schlußpfiff dur<^uhalt«n. Da- mit dürft« auch für diesmal ein inter«ffant«r Kampf gesichert fein. (1450). T». Laut« II—Spv. Stur«, Beierfeld N. Hier haben sich di« Turner recht vi«l vorgenommen, sollt«» ober bei Aufbietung aller Kraft «inen offenen, ausgeglichenen Kampf ge währleisten. Da« End« hängt von den Stürm«rleistung«n ab. (16). 5arMaL. Spiel« der Meifterklaff« S in Aue fallen aus. Festsetzung von Ort und Zeit des Spiele» Streitwald—Affalter wird den beiden Vereinen überlassen. Spiele der älteren, Jahn Au«, ATV. und Schneeberg finden Sonntag 1410 Uhr auf dem Platze des VfB. an der Wasserstraße in Au« statt. Di« Leitung. Tuenen. D«r Tu. «aschleithe hält heute sein« erst«, größere Veranstaltung in der eigenen Turn- hall« ab. Hierzu ist ein vielversprechende» Programm, bestehend au« turnerischen, gesanglichen und theatralischen Vorführungen, aus gestellt worden. Ein Besuch ist zu empfehlen umsomehr, als sich der Verein größt« Mühe gegeben hat, etwa« Besonderes zu bieten. Vyren. Eibisch fiigt auch i« Prag! Bei der internationalen Veranstaltung des Lesky Lev in Prag gab «s in der Weltergewichtsklaffe zwischen Eibisch VfL. Reichs- bahn Aue und seinem Degner, Odincov-Prag, den besten Kampf des Abends. Nach stürmischen Angriffen Elbisch in der 1. Runde mußte der Prager in der 2. Rund« zweimal zu Boden. Dom fanatischen Publikum stark angefeuert, kommt O. immer wieder hoch und erholt sich in der Pause zur 3. Runde. O. hält sich auch tapfer di« 3. Runde, indem er dauernd in den Nahkampf geschickt wird und so wirksame Treffer durch Halten unterbindet. Er wird noch zum dritten mal auf di« Br«tt«r ««schickt, steht jedoch mit über- menschlicher Kraft wieder auf und kommt auch über di« Schlußrunde. Eibisch ging aus diesem Kampf als überlegener Punktsieger hervor und kehrte wohlbehalten, an Kampferfahrung reicher, heim. Okp. H Gewerkschaftliches. D Lößnitz. 16. April. Gestern hielt die Ortsgruppe des DHD. eine Monatsversammlung ab, die ihr besonderes Gepräge durch die Nebernahme der Auslernenden in die Gehilfenabteilung erhielt. Nachdem der erste Iugendob- mann in herzlicher Ansprache den 7 jungen Leuten für ihre durch rege Teilnahme an den Veranstaltungen der Iugendgruppe bekundete Treue zur Bewegung gedankt hatte, sprach Geschäftsführer Scheithauer-Zwickau und ermahnte die jungen Kollegen zum unabläßigen Streben im Beruf, was gerade jetzt in der Krisenzeir in höchstem Maße not wendig sei, sofern der einzeme fich seinen Arbeitsplatz erhalten oder einen neuen erringen will. Di« bevor stehenden in Aue stattfindenden BerufswettkSmpfe sind in dieser Hinsicht eine nicht zu unterschätzende Gelegenheit, zwischen Kenntnissen und Nichtkenntnissen die Bilanz zu ziehen. Nach einer weiteren Ansprache des Ortsgruppen- Vorsitzenden wurden die jungen Kollegen in die Gehtlfen- abteilung übernommen. Umrahmt war die Feier von Dar bietungen der Musikergilde. arbeitet. Deutlich fühlte ich die Giftzähne im Fleisch. Ich brüllte vor Entsetzen. Brüllte und konnte dann nicht mehr schreien, war wie gelähmt. Ich wunderte mich nur, daß ich noch lebte, daß ich noch nicht starr und tot war. Dann sah ich, wie einer meiner Jungen sich heranpürschte. Er hielt einen Dambusstock in der Hand. „Schlag auf oen Kopf!" konnte ich schreien. „Den Kopf?" fragte er und kam mir dabei unendlich einfältig vor. „Das ist doch nicht der Kopf, sondern der Schwanz von der Kobra." Plötzlich war alle verlorene Energie wieder da. Also nur in der Einbildung war ich drei-, viermal gebissen worden. Ja, selbstverständlich, jetzt fühlte ich den Schlangenkopf, wie er sich unter meiner Brust zu bewegen suchte. Jetzt hatte ich wieder Lebensmut. „Faß mit der Hand unter mich, pack den Kopf!" Der Dox riß die Augen entsetzt auf: „Nein, Herr, das kann ich nicht/ Er hatte Angst. Lief fort. Ist konnte wieder schreien. Und schließlich kam die Hilfe. Vorsichtig kletterte einer — war ein chinesischer Boy — von Kistenberg herunter. Ich weiß nicht, ob er wirklich tapfer wor, oder ob er mein Brüllen nicht mehr aushalten konnte. Er faßte langsam, zögernd, mit zitternder Hand unter mein« Brust, fuhr zurück, weil er die Schlange berührt hatte, wagt« sich von neuem vor. Und dann wußte er endlich, wie er zu. packen mußte, hielt den Kopf fest auf den Boden, zog mit der anderen Hand meinen Rock über den Schlangenrachen unk drehte ihn wie einen Knebel. „Fertig, Herr!" Ich war wirklich fertig. Ich konnte noch aufstehen, den! Lhtnesen und den anderen, die plötzlich von ihren Kisten heruntergerutscht kamen, helfen, die wütenden vier Mete« Schlangenfleisch in den neuen Behälter zu stecken, dann brauchte ich Ruhe, nichts als Ruhe. Später schenkte ich me-nem Lebensretter zur Belohnung eine Uhr. Er freute sich darüber wie ein Könia, b'.n aber überzeugt, er sehnte sich ebenso wenig nach einer Wieder holung des Abenteuers wie ich.