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«rzgebirgifcher Dowsfreund. «r. »r. 19. April 'SSL. MW In wem ruft dieser Nan» Wilhelm Dusch nicht einbehag-l setzte s Gefühl harmlosen Frohsinns hervor, wer muß nicht un- Stud kürlich lächeln, wenn er an die unzähligen drolligen Bilder Künsi naiv-kernigen Dersletn denkt, die der niedersächsische Alt- verm lerischen Neigungen zu führt« ihn sein Weg n alte» Mmsckm Mil M t« MM« kSalmMe Bild links: Flugzeug- Abwehrgeschüh«, wie sie seht Li« deutschen Kreuzer zum Kamps gegen seindliche Bombenflugzeuge erhielten. Bild rechts: .Außenbord-Wäsche" beim Grotzreinemachen eines Linienschisses sür den Flotten tag Gedächlnisseier zum 1V0. Geburtstag Wilhelm Buschs im Wiffenlfchaflttchen Verein zu Schwarzenberg. Verlag: L. w. Sanner, Aue. Deidlalk. ltches Gefühl Hari willkürlich lächeln, wenn er an die unzähligen drolligen Di und naiv-kernigen Dersletn denkt, die der niedersächsische meister deutschen Humors aus der Füll« seines reichen Innen- lebens heraus geschaffen hat- Kaum würdiger konnte diesem einzigartigen Dichter und Zeichner gehuldigt werden als durch den Dortrag aus einer Reche seiner bedeutendsten Werke durch den berufenen Sprecher Gustav Herrmann-Leiozig, der schon in früheren Jahren seine Kunst dem Wissenschaft!. Verein zur Verfügung gestellt hat. Der Dortragsmeister gab zunächst ein« kurz« Darstellung von Wilhelm Buschs Leben und «in« treffende Charakterisie rung seines Schaffens. Die Wiege stand in dem damals völlig weltentlegenen Marktflecken Wiedensahl an der Grenz« von Schaumburg-Lippe und Westfalen. Im «feuumvankten alt- niedersächsischen Kaufmannshause erblickte Wilhelm Dusch am 18. April 1832 (im T^iesjahre Goethes) das Licht der Welt, ein Nachfahr des umherwandernden Schalkes Till Eulenspiegel. Dom 10. Lebensjahre an wohnte er bei einem Onkel, -er Land pfarrer und zugleich ein eifriger Imker war, und schon damals zeigt« der junge Äursche ein« ausgeprägte Liebe zur Natur zU den Tieren. 1847 finden mir ihn auf der technischen durch Abfassung «in«» ahre später st««lte er Bubikopf, blasses Gesicht, schwarze Augen, Mecklenburger Mundart, dunkelblauer Mantel mit braunem Pelzkragen^ weißes Halstuch. > * Mlssionstage in Dresden. Der sächsische Landes^ verein für Innere Mission hielt in Dresden seine Jahreshauptversammlung ab. Der Vorsitzende D. Graf Vitzthum von Eckstädt eröffnete die Tagung. Der von' Pfarrer Wendelin erstattete Jahresbericht gab einen lieber« blick über das Sorgen- und Notjahr. Mit der kirchlichen Wohlfahrtspflege ist das Wirken der Inneren Mission ge kennzeichnet, ihr Grundziel ist aber doch, helfet«? Christen tum zu sein, Menschen vor Gott zu stellen. Aus der Füll« der Linzelarbeit sei die Tätigkeit ves Landesvereins für die kirchliche Nothilfe und die sächsische Winterhilfe be sonders erwähnt. Prof. D. Dr. Beyer-Greifswald sprach über die „Kirche im Kampf". Der Leiter der Leipziger Stadtmission, Pfarrer Mieth, behandelte die ungeheure Not der Heranwachsenden Erwerbslosen. Pfarrer Adolf Müllers Dortrag über „Das Lied der Väter für die Gegen wart" führte zurück in eine Zeit, in der da? Lich, Pep Ausdruck mannhaft tätigen Christentums war« > in der Karikatur von Menschen und Tieren. M« Schalk TM Eulenspiegel spottet« er der mensihli und Schwächen, aber in gutmütiger, nt« verletz« Schriftliche LehrvertrSge. Eine Mahnung für Eltern und Jugendliche. Man konnte kürzlich in einem Iugendgespräch vor dem Mikrophon der Deutschen Welle die Klage eines jungen Mädchen hören, das darum ungelernte Arbeiterin wurde, weil die Eltern es zweimal versäumten, beim Eintritt in «in« Schneüdnlehrsteke ihm «in« geordnete Nusbikntng zu sichern. So wurde es Äs billig« Hilfskraft beschäftigt, solang« viel zu tun war, und dann entlassen. Allerdings wäre das, wie aus dem Rundfunkvortrag des Gewerbe lehrers Dipl.-Ing. Fritz Riedel hervorging, nicht möglich gewesen, wenn ausdrücklich auch nur ein mündlicher Lehr vertrag eingegangen worden wäre — es sei denn, der .Betrieb hätte bankrott gemacht. Die Innungen vermitteln der Konkurs des Lehrbetriebes gewöhnlich ein« Ersatzlehr stelle. Wichtig war der Hinweis auf die Bedeutung des schriftlichen Lehrvertrages, der in Streitfällen manche Ge richtsverhandlung und Schererei ersparen hilft. Er gilt allerdings nur als geschlossen, wenn er sowohl die Unter schrift des Lehrherrn als auch die des Lehrlings und seines Erziehungsbevollmächtigten trägt. Fehlt eine dieser Unter schriften, so wird nur ein mündlicher Vertrag mit den allgemein üblichen Bedingungen angenommen. Bei Auf lösung des Lehrverhältnisses, die vom Lehrherrn nur er folgen kann, wenn wichtige, gesetzlich genau festgelegte Gründe eine Weiterführung als untragbare Zumutung er scheinen lassen, die von der Lehrpartei jedoch auch dann gefordert werden kann, wenn der Lehrling sich einem an deren, für ihn geeigneten Beruf zuwenden will, besteht ein Anrecht des Lehrherrn auf Schadenersatz. Hier ist es wichtig, daß die genauen Summen dafür im Lehrvertrag festgelegt werden. Ebenso sollen Lehrling und sein Erzieher H Vertllch« Angelegenheiten. H Das Deutschtum tu -er Tschechoslowakei. Landeshauptversammlung des VDA. Der Landesverband Sachsen im Verein für das Deutschtum im Auslande veranstaltete in Chem- nitz sein« stark besucht« Hauptversammlung, mit der ein« Aus- stellung des Schulgruppenverbandes Groß-Dresden im VDA. „Das Deutschtum in der Tschechoslowakei* im städtischen Museum verbunden war. Die Eröffnung der fesselnden Aus stellung bildete den Auftakt der Tagung. Stadtrechtsrat Dr. Cichorius-Chemnitz betonte als Zweck dieser Schau: das Interesse an den Brüdern un- Schwestern im Auslande zu . wecken und endlich der sächsischen Bevölkerung klar zu machen, daß sie heute in demselben Maße wie Oberschleflen Grenzland geworden ist. Studienrat Durach-Dresden begrüßte für die Ausstellungsleitung die Versammelten und betonte nochmals dje Notwendigkeit eines wachsamen grenzländischen Bewußt- seins und einer ideellen und materiellen Opferfreudigkeit für den deutschen Dolksschutz an der Grenze. Es handele sich bei der Ausstellung um die von jugendlichem Enthusiasmus er- füllte Arbeit junger Dresdner Akademiker, Studenten, Schüler und Schülerinnen, die Tag und Nacht ein Jahr lang an ihrem Werke gearbeitet hätten. — Nach einer Vorstandssttzung des Landesverbandes vereinigten sich die Vertreter und Vertre terinnen der Sch" ruppen im Landesverbände Sachsen zu einer arbeitsreiche.. Sitzung unter dem Vorsitz von Stu dienrat Durach, während sich die Frauengruppen zu einer zwanglosen Zusammenkunft vereinten. Studienrat Durach behandelte zunächst die bevorstehende Werbearbeit durch Vor- träge und Heftchensammlungen, zu der sich als Redner die be kannten DDA.-Kämpfer Kaergel-Dresden, und Hlawna-Greif- fenberg zur Verfügung gestellt haben. Den zweiten Punkt der Tagesordnung bildete die bevorstehende Elbingtagung wah- rend der Pfingstfeiertage. Es wurde betont, daß die Stirn- mung tm deutschen Osten unbedingt den Besuch der Inlands deutschen Osten unbedingt den Besuch der Inlandsdeutschen erfordere, um ihnen zu beweisen, daß sie in ihrem schweren Kampfe nicht allein stünden. Zum Orte des sächsischen Herbst treffens wurde Nossen bestimmt. Das Treffen wird am 10. und 11. September stattfinden. Diel Anklang fand auch die von dem Vorsitzenden ergangene Anregung zu einer Gemein, schaftsarbeit aller sächsischen Schulgruppen, über das Thema „Grenzraum Sachsen —Böhmen", wozu der Erfolg der Groß-Dresdner Arbeit ermuntert. Am Abend vereinte die Tagungsteilnehmer die Vorführung des bekannten Anger- mayerschen Grenzlanddramas „Flieg roter Adler von Tirol" im städtischen Schauspielhaus. In Swinemünde sand «in großer Fwltenlag statt, bei dem fast all« Großeinheilen der Reichsmarin« versammelt waren. Zahlreiche Sonderzüge besörderlen aus Norddeuischland viele Tausende zu der eindrucksvollen Schau. Einlaufen des Linienschisssgeschwaders in den Lasen von Swinemlinde. darauf achten, daß im Lehrvertrag die Frage geregelt ist, wer die Kosten sür die Gesellenprüfung trägt. Auf ihre Ablegung noch beendeter Lehrzeit sollte nie verzichtet wer den, auch wenn sie im Augenblick dem jungen Menschen nicht notwendig erscheint, da er sich durch solchen Verzicht Möglichkeiten sür sein Fortkommen verbaut« lsb. * Warnung vor «'«er Betrügerin in Altersheime«. An fang April sprach bei einer in einem Ehenmitzev Altersheim untergebrachten, altersschwachen, 77jährigen Wltwe «ine 28— 30jährige Frauensperson vor und gab sich als deren Nichte aus. Durch vieles Reden gelang es ihr auch, dies der alten Frau glaubhaft zu machen. Sie erzählt« dann, daß ihre Schwiegermutter verstorben wäre und sie zu den Beerdigungs kosten noch einen größeren Geldbetrag benötige. Aus diese Weise erlangte sie 85 Mark von der Witwe. Dieser kamen aber wegen der nicht heimatlichen Sprache der Betreffenden doch Bedenken un- sie wollte mit ihr das Geschäftszimmer des Lei- mes aussuchen. Als das die Frauensperson merkte, ergriff sie mit einem 50-Mark-Schein eiligst die Flucht. Vor ihr wird gewarnt. Bei ihrem weiteren Auftreten wird um sofortige Benachrichtigung der Kriminalpolizei gebeten. Beschreibung: 1,55—1,60 Meter groß, schlank, schwarze Haare, wahrscheinlich auch besitzt «r di« liebenswürdige Gabe der Gelbstironie. Be sonders hatte er es auf kleinliches Spießbürgertum, pfäfftsche He> elei, Mucker- un- Banausentum und stümperhaftes Künsi«' lertum Abgesehen. Vergessen seien nicht seine wunderbaren Zeichnungen un- Aettglossen in den Fliegenden Blättern so wie die mit Bienenfleiß zusammengetragenen deutschen Mär chen. denen er vielfach neue Farbe und Gestalt verlieh. Aber in den Vordergrund gerückt werden muß immer wieder das Genial« .seines Humors un- seiner Lebensanschauung. Frei hält «r sich bei aller Ironie von Bissigkeit und von Pachos. Ein« unen-liche Herzensgüte und Nächstenliebe sprach«! aus seinen Versen um» Bildern. Geradlinig, klär, schlicht ist di« Künstlerethik dieses bodenverwurzelten Niedersachsen. Mit bekannter Meisterschaft des Vortrags und der Mimik gab Gustav Herrmann ein« reiche Anzahl von Proben aus einer Reih« o« wertvollsten Werke -es Künstlerphilosophen und löste immer wieder fröhliches Lachen aus. Aus manchem klang aber auch eine ernstere Stimmung und zarte Gemüts tief«. Don den ganz oderzum Leil^vovgetragenen Werk«, seien genannt „Maler Klecksel", „Balduin Bahlamm", „All« chen", „Die fromme Helene", die spanische Ballade „Schreck» liche Folgen eines Bleistifts", „Der heilige Antonius vyn Padua", die Prosaerzählung „Eduards Traum", Verschiedene« aus „Zuguterletzt", „Mn «sch Sein", ,Mtik -es Herzen«", ,Li«d von der roten Rase". Trefflich mußte -er Vorträgen-« den tieferen, »ielfach sehr ernsten Ginn der kindlich-naive» Dort« henmszuaSeiten. Busch, -« MätcheMchter, Satt» riker MldHumprist. «schien uns da vollkommen tm Sichte -qj Das «ar ein erhebend« Abschluß der diesiährigen «in» tervorträg« des Wissenschaftlichen Verein». M. S. der Akademie seinen künst- Schon im folgenden Iah« >en, wo ihn di« Werk« der " beeinflußten. 1SV4 er an der Münchener Kunstakademie unter Kaulbach sein« üen fort. Hi« fand «r manche gute Anregung im lustigen Künstlerkreise von „Jung-München". Einer bestimmten Schule vermocht« er sich nich^ anzuschließen, und es kam sein« Neigung zu karikieren immer mehr zum Durchbruch. Was Dusch ab« dem deutschen Volke wurde, da» ver danken wir den Jahren des Einsiedlerlebens in Wiedensahl un- Mechtshausen. Hier hat dies« geschworene Junggeselle als abgeklärter, behaglich lächelnder Milosoph all das Herz erfreuende geschaffen, welches Kind« un- Erwachsen« gleich mäßig begeistert. Doch kostete es harte Kämpfe, eh« dies« seltsam« Weltweise sich durchsetzte. 18S5 wurde sein berühm tes Werk „Max und Moritz" durch den Verleger Kaspar Braun veröffentlicht und immer mehr stieg sein Ruhm. Seit 1898 wohnte Misch mit seinem Reffen, dem Pfarrer Röld^ke, im stillen Mechtshausen. Selbst die letzten Lebensjahr« diese» Einsiedlerkrebses unter den Künstlern zeigten reimen Schaf- fensdrang und unermüdlicher Fleiß. Einfach, wie sein Leben war seine letzte Ruhestätte auf dem Mechtshausen« Dorfkirch- hoff. Ein schlichter Stein mit der Aufschrift „Wilhelm Busch" erhebt sich auf dem Grab« des am S. Januar 1907 entschlum merten Künstler». WWW