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WeVMMWW Montag, den 11. April lS32 Nr. 85 85. Jahrg davon 1. Wahlgang ff H-esamlergebnis von Sachsen (100 327). (Düsterberg am 13. März 169 481) 717816 1. Ostpreußen. Hindenburg 546 391 (509 883), Hitler 561 499 156 317 (245 537), HItlei 33 255 (46 712). 44000 -i- 220 000 — 119 000 63 030), Thälmann 112 539 (166 745). Hindenburq 817 559 (819 871), Hitler 31927), Thälmann 132 876 (182 816). Hindenburq 441207 (420 510), Hitler NSDAP 1930 Deutschnat. Von den Stimmen, die im ersten Wahlgange für Düster berg abgegeben worden waren, ist ein kleiner Teil Hindenburg zugefloffen, der bei weitem größere Hitler. Ein Teil der Düsterbergwähler ist wohl auch zu Hause geblieben. Hoffent lich gehört nun der Zwist innerhalb der Rechtsopposition der Vergangenheit an und finden sich die Führer wieder zu sammen. Das ist besonders auch deshalb notwendig, weil es bei der Aktivität der offiziellen preußischen SPD. nicht ohne weiteres so aussieht, als ob der Rechten der Erfolg bei der Preußenwahl auf dem Präsentierteller überreicht werde. 85. Mecklenburg. Hindenburg 260 053 236 530 (187 120;: DU. 61005), Thälmann Der Verbleib der 11L Millionen Stimmen, welche. Thäl mann verloren hat, wird im einzelnen nicht aufgeklärt werden können. Die meisten Kommunisten hatten wohl die Wählerei satt, sie sind ja von Haus aus für schärfere politische Kampf methoden. In vielen Wahlbezirken sind zweifellos kommu- nistische Stimmen zu Hindenburg abgewattdert, so hat wohl z. B. die SAP. in Sachsen diesmal lückenlos den Feldmarschall gewählt. In ganz vereinzelten Fällen mögen auch Kommu nisten zum Hakenkreuz iibergegangen sein. Eine Täuschung ist es, wenn der „Vorwärts" schreibt, die kommunistische Partei habe eine schwere Niederlage erlitten. Davon kann keine Rede sein, wie die SPD. am Preußenwahltag spüren wird. 288 842 16. 19. Heffen-Naflau. 583 834 (510 869; DU. 20. KSln-Aachen. 224204 (215 982; DU. 21. Koblenz-Trier. 14. 323 143 > Tageblatt »WL-LlLr? chura 44K 301 '). Thölrnänn zuziehen. Dor allem sei diese Mahnung an gewisse Elemente rer Systemparteien gerichtet, in deren aufdringlicher Schmu- erei eine schwere Beleidigung des Reichspräsidenten liegt. Ist es nicht eine unerhörte Frechheit, wenn jetzt der Mandel- x»nn vom Ullstein-Verlag den Namen Hindenburgs als Pro- mgandamittel für das Fortbestehen des schwarzroten Regi ments in Preußen benutzt? Dieser Herr schreibt: „Wenn Deutschland gerüstet sein will für die Monate, in denen sich >as Schicksal Europas neu gestalten soll, darf neben Brüning Braun nicht fehlen, um Hindenburgs nationale Mis st on (!!) zu vollenden". An interessanten Einzelheiten sind eine ganze Reihe zu verzeichnen. In drei Wahlkreisen (Köln-Aachen, Leipzig und Hamburg) sind die Hindenbürgstimmen zurückgegangen, in einem (Oberbayern-Schwaben) hat Hitler eine Stimmenab nahme zu verzeichnen. In Hessen-Darmstadt, wo die NSDAP, am 13. März gegenüber der Landtagswahl um 11000 Stim- men zurückgeangcn war, ist diese Scharte mit einem diesmali- gen Mehr von 33 000 Hitlerstimmer, unter denen sich besten- falls nur 16 000 ehemalige Düsterbergwähler befinden, aus- gewetzt worden. Die ausschweifenden Hoffnungen, welche die System-Presse gerade an das hessische Beispiel geknüpft hat, sind also zu Wasser geworden, und der Schwindel mit den sog. Boxheimer Dokumenten hat keine anhaltende Wirkung gehabt. Außer in Hessen-Darmstadt geht die Zunahme der NSDAP, über die Zahl der ehemaligen Diisterbergstimmen noch hinaus in den Wahlkreisen Süd-Hannover-Braunschweig, Hessen- Nassau, Düsseldorf-Ost, Franken, Baden und in den drei säch sischen Wahlkreisen. In Merseburg, Thüringen, Schleswig- Holstein, Ost-Hannover und Lhemnitz-Zwickau hat Hitler mehr Stimmen als Hindenburg erhalten, in Pommern hat ihn so gar die absolute Majorität aller Wähler gewählt. Nachdem die Schlacht vorüber, sollte alles daran gesetzt , die Person Hindenbuvas aus der Drecklink heraus- Die roten Herrschaften beginnen also bereits ihre Rech nung zu präsentieren. Demgegenüber kann dem Reichspräsi- »enten, der ausdrücklich jede Verpflichtung gegenüber irgend- welchen Parteien abgelehnt hat, nur ein „werde Hartl" zuge- rufen werden. Er wird bei der Ablehnung jeder ungerecht- ertigten Forderung mit der vollen Unterstützung der Rechts opposition rechnen können. Die nächste vornehmste Aufgabe Hin- >enburgs aber ist eine Niederschlagung der Strafverfahren wegen Wahlvergehen, die auf Grund der scharfen Destimmun- en der Notverordnungen eröffnet worden sind, und eine so» artige Amnestie der aus gleichem Anlaß Verurteilten. G» Berlin. 11. April. Das vvrlSufige amlliche Schluhergebnlsdes 2. Wahlganges für die Reichspriisi-enienwahl lauieir Ab gegebene Stimmen 38491894 (37889177); v« .»„«meHlch« «««« «k«o «t« Sm» »d Mia»» v« Pn» »r U« »4 mm brM« «»!,««. I- »IM.UaMxUr» »ft ft» «Elfter >«), ««»U, ft». W »»' «> nm, -P«M- «.»«MM, I», «uwür», 10». s«r U« «> ">m »rUI« <mn.a»lmiu>«u,»». IME»»» «U-Mkn»»«. V,Ach«k-s»»t» > ou,,!» Ur. »ree». Ux», Sx4I«, Ur. W. 61012 (87 868). 17. Westfalen-Nord. Hindenburq 883 974 (869 071) Hitler 376 407 (318 775; Dü. 74 830), Thälmann 122 849 (173 921). Weserams. Hindenburg 482 578 (463 070), Hitler (269 046; Dü. 81190), Thälmann 50 413 (69 844). 195916 (155459; Dü. 52 799), Thälmann 37 902 (52171). 22. Düffeldorf-Ost. Hindenburg 594 824 (594113), Hitler 388 720 (334 550; Dü. 47 291), Thälmann 234265 (319 930). 23. Düsseldorf-West. Hindenburq 575 275 (564402), Hitler 299 303 (262 645; Dü. 54 582), Thälmann 125 521 (189 646). 24. Oberbayern-Schwaben. Hindenburg 1014 317 (978 159) Hitler 365 030 (366 731; DU. 31 690),' Thälmann 87 725 (116139). 25. Niederbayern. Hindenburg 501581 (472 899), Hitler 158 400 (150 020; Dü. 8361), Thälmann 33 786 (42 798). 26. Franken. Hindenburg 824 639 (811480), Hitler 621168 (557 227; Dü. 61897), Thälmann 62 475 (89 218). 27. Pfalz. Hindenburg 287166 (282 578), Hitler 219 777 (196 169; Dü. 11200), Thälmann 41683 (63 434). 31. Württemberg. Hindenburg 897 891 (850 461), Hitle, 416 529 (369 725; Dü. 83 963), Thälmann 108 075 (145154). 32. Bade«. Hindenburq 737 798 (720 430), Hitler 439 76k (385 504; DU. 28 539), Thälmann 107 989 (148 351). 33. Hessen-Darmstadt. Hindenburg 435 633 (427 840), Hitz ler 313 429 (280170; DU. 16 203), Thälmann 70396. (104 862). 84. Hamburg. Hindenburg 441144 (446 054h Hitle, 238 689 (200 634; Dü. 37 995), Thälmann 96 483 (123 879) 493 176 (402 300; DL. 133 879), Thälmann 85128 (116 451). 2. Berlin. Hindenburg 565 509 (559 329), Hitler 332058 (247 387; Dü. 90 831), Thälmann 314 671 (371410). 3. Potsdam II. Hindenburq 581 201 (566 070), Hitler 415562 (326 477; Dü. 116885), Thälmann 167 957 (205 442). 4. Potsdam I. Hindenburg 535 020 (505 470), Hitler. 483 599 (375 479; Dü. 132 583), Thälmann 182 838 (229 503). Aach -er Schlacht. Das Ergebnis des zweiten Wahlganges zur Reichsprasi» bentenwahl wird bei allen beteiligten Gruppen Enttäuschung hervorgerusen haben. Der Stimmenzuwachs für Hindenburi hat die Erwartungen der für den Reichspräsidenten eingetre- lenen Parteien nicht erfüllt. Er beträgt gegenüber dem ersten Wahlgang nur reichlich 700000 Stimmen, es ist also nichts mit dem überwältigenden Sieg, den voreilige Propheten ver- kündet hatten. Der Erfolg des Wahlganges steht im auf fälligen Mißverhältnis zu dem Aufwand, den die Haupt- trägerkn der Propaganda auf dieser Seite, die sog. Eiserne Front, an Werbemitteln und vor allem an Verleumdungen vertan hat. Sin-enburg wieder Reichspräsident Dle Enlschei-ung -es Meilen Wahlganges. 582 888 13. werden außerdem verbffenllicht, Bedannimachungen der Sladkriik zu Au« und Schwarzenberg Verlag El. M. Gärtner, Aue, Sachse». «« »i >»» »4. ««) «y, vch»*»«»«, Die Nationalsozialisten haben nicht vermocht, die Mehr heit zu erringen, womit wohl auch niemand ernstlich gerechnet hatte. Sie haben auch nicht die Gesamtheit der DUsterbergwähler auf sich vereinigen, geschweigedenn ans den Hindenburgpar- teien Stimmen herausholen können. Es kann aber keine Rede von der vernichtenden Niederlage sein, mit welcher die Artikel der Zentrums- und Linkspresse so stark gerechnet hatten. Die Wähler von, 13. März sind der Hakenkreuzfahne samt und sonders treu geblieben, weder die „Ernüchterung" der „Mit läufer" noch die vorausgesagte „Ueberanstrengunq der Kern- truppen" ist eingetreten. Wenn die Partei Hitlers gegenüber dein 13. März noch ein Mehr von zwei Millionen ^Stimmen auf sich vevHmgt Hatz" so dürfte «M'dA' MVM daß es sich Lei der Begeisterung für diese Bewegung nicht um rin „Strohfeuer" handelt. Selbst die Anstrengungen des Ge- nossen Severing, durch staatliche Machtmittel 'die elementare Gewalt der NSDAP, zu brechen, sind ohne Erfolg geblieben. Hat doch Hitler in Groß-Berlin, wo die Verfolgungen beson ders scharf waren, einen Zuwachs von 200 000 Stimmen ge habt, während die Gegenseite nur den 10. Teil dieser Zahl als Plus für sich buchen konnte. 6. Pommer«. Hindenburq 395 696 (361223), Hitler 510 655 (391815; Dü. 198 371), Thälmann 64 519 (94 570). 7. DrkSlau. Hindenburq 568 218 (541 871), Hitler. 461150 (403 282; Dü. 81 702), LHÄmann 69 138 (96 862). ' 8.Lieg«itz. Hindenburg 359 409 (338 024), Hitler 313 797 (275 062; Dü. 62 910), Thälmann 33 946 (46 744). 9. Oppel«. Hindenburg 403 263 (369 831), Hitler 213 747 (185 301; Dü. 54 656), Thälmann 79 032 (102 706). 10. Magdeburg. Hindenburg 491115 (471107), Hitler 413 513 (350 958; Dü. 99 050), Thälmann 81 293 (107 435). 11. Merseburg. Hindenburg 309 867 (286 780), Hitler 351748 (273 410; DU. 103 626), Thälmann 165 189 (201 514). Wahlbeteiligung: 83 Prozent (86 Prozent). Aus obigen Zahlen ergeben sich für die einzelnen Kan didaten folgende Prozentziffern: Hindenburg 53 Prozent (im ersten Wahlgang 49,6) Hitler 36,8 Prozent (30,1) Thälmann 10,2 Prozent (13,2) Am 12. Mai beginnt Hindenburgs zweite Amtszeit! 18. Westfalen-Süd. Hindenburq 823 745 (790 678), Hitler 414478 (363 339; Dü. 64 053), Thälmann 190 424 (280 359). Hindenburg 760 061 (737 743), Hitler 12. Thüringen. Hindenburq 555 371 (497 822), Hitler (450 529; Dü. 168 307), Thälmann 174 764 (246 561). Schleswig-Holstein. Hindenburg 415 814 (393 845), Hitler 466 312 (417 711; Dü. 61870), Thälmann 72 604 Eüdhanuover-Brauuschweig. Hindenburg 611157 (602 225), Hitler 545 779 (468 638; Dü. 71581), Thälmann 15. Ost-Hannover. Hindenburq 271 239 (252 132), Hitler ' ' (240 731; Dü. 77 665), Thälmann 35 687 (49 333). Wahlkreis-Ergebnisse. 28. Dresden—Bautze«. Hindenburg 640839 (625 874), Hitler 434 956 (842989; Düsterberg 77 416), Thälmann 110 481 (148 416). 29. Leipzig. Sinkend a 449085 (455 279), Hitler 296 207 (237 665; Dü. 36 412), Thälmann 121640 (145 001). 39. Chemnitz—Zwickau. Hindenburg 445 073 (410310), Sitle, 557 464 (487 879; Dü. 55653), Thälmann 177 660 (236 093). Im Freistaat Sachsen (Wahlkreis 28, 29 und 30) wurden insgesamt 3 233 405 Stimmen abgegeben. Es erhielten: Hindenburg 1 535 000 Hitler 1289 000 Thälmann 410 000 «MS« »u IME-V » Uhr «»Hl »«Ipwichftfu- ft»S«i. Mx S«»Ur »er di« dir dii^,« ox ftol« « d«M»«I«r Siir, Mr» »IM «««»«. «0 »ich« fv di» « »Md« durch Schrlft- lUImz »««i» Dtranlworlun«. — Uxlntnchunam d« S* schlfüb^»,»«, b«a«i!xdm »«IxrUnIprllch«. SU Zahlun^- irq», mi» «»ndirr» »«Um all »Ich« mrUndaU. Smi»ti«st»est»ft«llk» I», Nu«, «wich. Schm«»«», «ft» Wegen Bauarbeiter: bleibt am 12. April 1932 die Glees- bergftraße von Straße D (Landgraf) bis zur Auer Staatsstraße für allen Verkehr gesperrt. Radiumbad Oberschlema, den 11. April 1932. Der Gemeinderat. Weitere amtl. Bekanntmachungen befinden sich in der Beilage. Amtliche Anzeigen. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Inhabers einer Bäckerei und Kolonialwarenhandlung Paul Hermann Dirke in Lauter wird nach Abhaltung des Schlußtermins hier- durch aufgehoben. K 28/81 Schwarzenberg, den 9. April 1932. Da» Amtsgericht. Dienstag, den 12. April 1932, sollen öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden: Vorm. 10 Uhr in Beierfeld: 1 Nähmaschine, 1 Handstanz«, Sammelort der Bieter: Gasthof Albert-Turm. Vorm. 10 Uhr in Lauter: 1 Geldschrank, 1 Doppelroll- schrank, 1 Doppelstehpult, 1 Schreibmaschine. Sammelart der Bieter: Fremdenhof zum Löwen. Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgericht« Schwarzenberg. Gewerbesteuer Aue. Erinnert wird an die Entrichtung der Gewerbesteuer 4. Rate, fällig gewesen am 15. März 1932. Die Säumigen werden auf ihre Kosten gemahnt werden. Aue, 8. April 1932. Der Rat der Stadt, Steueramt. Kin-enburg 19359842 (18881738) Äiller 13417489 (11338871) (Duesterberg 2557876) Thälmann S 798 388 (4982979) Ungültig 8294 (8848)