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Opel - enfak^ungsgemäk üke^Iegen! 5 c o v O k 1 8 9 O /^^i, vv k k j< . S»sa. 9 Mr: Koikftrmatloa. — Di«»»t« 8 Uhr: Jun«mädch«nbund. — Mittwoch S Uh«: vorb«r<ituna «ms den 1. Abenmcchl»«a« im Pfarrsaal. — Dründonnarstaa v Uhr: Beicht« und hl. Abendmahl für di« Kons. und Angehörigen. Laude»kirchliche Gemeinschaft Au«. Sonnt« vorm. 1054 Uhr: Sonn- taaschule, abends 8 Uhr: Evanaeliumrverkündigu«. — Monta« abend« 8 Uhr: Freundeskreis m. Männer. — Dienstag abend» 8 Uhr: Lhorfingstund«. — Karsreitaa nachm. 548 Uhr: Wethe- stunde d. Iuqendbd»., abend» 8 Uhr: «arfrettagsbetrachtun« K«. Gäste und Freund« herzlich Willkomm«». Laudeskirchliche Demeinfchast Aue-Neudörsel. Montag abend» 8 Uhr: Btbelstunde. Jedermann herzlich willkommen. Land«»kirchlich« Gemeinschaft Schneeberg. 8 Uhr Konfirmandenftter. — Gründonnerstag 549 Uhr: Mbelstnnde. — Karfrei tag nachm. ö Uhr: Scmeinschaftsversammlu«. — 1. Oster- feiertqg.8 Uhr: Gemeinschaftsversammlg. — Dienstag 8 Uhr: Iugendbund-Versammlung. — Donnerstag 549 Uhr: Bibelstund«. Jedermann herzlich willkommen. Landesklrchl. Gemeinschaft Reustädtel. Sonntag vorm. 5411 Uhr Sonntagsschule: nachm. 3 Uhr Versammlung. — Dienstag abends 8 Uhr Jugendbund. — Karfreitag abends 8 Uhr Versammlung. Wir laden dazu herzlich ein. Landesklrchl. Gemeinschaft Radiumbad Oberschlema. 5411 Mr Sonn- tagsschul«: 8 Uhr Versammlung (Br. Meile). — Dienstag: Jugend bund. — Karfreitag 8 Uhr Versammlung. Landesklrchl. Gemeinschaft Nirderschlema. 5411 Uhr Sonntagsschule; abends 8 Uhr Gem.-Versammlung, Herr Schubert-Schneeberg. — Dienstag 547 Mr Lichtbilder für Kinder „Der Leidensweg de» Heilandes". — Donnerstag 8 Uhr Iugendbundstunde. — Karfreitag abds. 8 Uhr Versammlung, Herr Taubert. Mr laden freundl. ein. Methodistenkirche Schneeberg. Sonntag vorm. S Uhr Festgottesdienfl, , verbunden mit Einsegnung; abends 8 Uhr Predigtgottesdienst. — Montag abend» 8 Mr Klaßstunden. — Dienstag abend» 8 Uhr Iugendbund. Methodtstenkirche Reustädtel. Sonnta« vorm. 5411 Uhr Sonntag», schule; nachm. 543 Uhr Fcstgottesdienst; abends 547 Uhr Iugend- bund. Jedermann ist herzlich «ingeladen. MethÄistenftrche, Evan«. Freikirche kschörla«. Borm. S Mr Fest- predigt, feierliche Einsegnung der Konfirmanden; 5411 Uhr Sonn tagsschule: abends 7 Mr Hauptgottesdienst, Familienabend. Jeder- mann ist freundlich «ingeladen. Methodistenkirche, Evan«. Fteikirche Burkhardtsgrün. Sonntag nachm. 543 Uhr Lauptaottesdienst. Jedermann ist freundl. eingeladen. Methodistenkirche Lauter, v Uhr Einsegnungsfeier, 5411 Uhr Sonn- tagsschul«. 7 Uhr Familienabend. — Karfreitag S Mr Abend- mahlsqottesüienst. — Ostersonntag abends 6 Mr Gesang gottesdienst mit Oratorium: „Das verlorene Paradies". Mechodistenkirch« Bernsbach. S Uhr Gottesdienst; 5411 Uhr Sonn- tagsschule; 4 Mr Kvnfirmandenseier mit Deklamatorium „Jugend sei stark." — Karfreitag 3 Uhr Abendmahlsgottesdienst. Bapttstengemeinde Schneeberg, Friedenskapelle, Bahnhofstraße 21. Sonntag 9 Uhr: Gottesdienst mit Entlassungsfeier der aus der Schule entlassenen Kinder. 5411 Uhr: Sonntagsschule, 454 Uhr: Gottesdienst. — Karfreitag 454 Mr: Passions^Sesangegottesi dienst. Jedermann ist herzlich willkommen. Bischöst. Metbodistenkirch«, Bezirk Rascha«. Mittw.-Markerrbach. Sonntag vorm. S Mr Einsegmmgsfeier; 5411 Uhr Sonntagsschule; abends 7 Uhr Familienabend. Raschau. Sonntag vorm. v Uhr Gottesdienst; 5411 Uhr Sonntags schule; nachm. S Uhr Gottesdienst- — Dienstag abends 8 Uhr Mit- gliedcrversannnlung. Pöhla. Sonntag vorn:. 9 Uhr Gottesdienst; 5411 Mr Sonntags- schule; nachm. 543 Uhr Gottesdienst. Ritterrgrüu. Sonntag vorm. 5411 Mr Sonntagsschule; nachm. 54 k Uhr Gottesdienst. Lad' v. ff. Mendelssohn, Ari«n für Tenor. Koll«kt« f. d. Gustav Adolf-Bettin. — Montag 8 Mr Jungmänn«rver«in. — Grün- donn«r»tag nachm. S Uhr Abendmahlsfeftr f. d. Ikonfirman- den und ihr« Angehörigen. Kirchenmusik: a) Abendmahlsgelübde v. A. Wint«rb«rger, d) Beim Abendmahl v. I. S. Bach, Einzel- ««länge für Sopran. — Karfreitag 9 Uhr Gottesdienst und Abendmahlsfeier; Kirchenmusik: a) Der Tod de» Erlös«!», g«m. Lhor v. Fr. Sticher, d) „Ich dank« Dr deinen Tod" v. A. Winter berger, Einzelgesang für Sopran. Kollekte s. d. Syrische Waisen haus. Nachm. 3 Uhr litur«. Feierstrmd«; Kirchenmusik: a) „Aus Liebe will mein Heiland sterben", Ari« aus d. Matthäus-Passion v. I. S. Bach, d) ,L Golgatha, Platz herber Schmerzen", Ari« v. R. Keiser, o) „Nacht ist's umher" v. Händel, Etnzel««sänge für Tenor. * Nirderschlema. Borm. 9 Uhr Konsirmationsgottesdienst. Kollekte. — Mittwoch vorm. 19 Uhr Beichtvorbereitung für die Niukonfir mierten. — Gründonnerstag: Vorm. 9 Mr Abendmahls, gottesdienst für di« Neukonfirmierten und deren Angehörigen. — Karfreitag: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Anschliessend Feier des hl. Abendmahls. Kirchenmusik. Kollekte. Nachm. 3 Mr Andacht zur Feier der Sterbestunde des Herrn. Zschorlau. Vorm. 9 Uhr Konfirmationsfeier; Kollekte für d. Gustav- Adolf-Derein; abends 548 Uhr Familienabend in der Kirche. — Dienstag: Konfirmandcnausflua: Stellen 542 Mr am Pfarramt. — Mittwoch vorm. 9 Uhr Beichte für Neukonfirmi«rte. — Grün donnerstag abends 7 Uhr Abendmahlsgang. — Karfreitag . vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst m. Abendmahlsfeier; nachm. 2 Uhr liturg. Feierstunde. Butthardtsgrün. Karfreitag nachm. S Uhr: Predigt, anschl. Abendmahlsfeier: Pfr. Braune-Albernau. Alberna«. Vorm. 9 Uhr: Konfirmation. 5411 Uhr: Kindergotteöd., ab. 7 Uhr: Konfirmalionsnachfeier in der Kirche. — Mittwoch vorm. 10 Uhr: Konfirmandenbeichte. — Gründonnerstag nachm. 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienst. — Karfreitag vorm. 9 Mr: Predigtgottesdienst, anschl. hl. Abendmahl, nachm. 2 Uhr: litur«. Feierstunde. Bockau. Vorm. 9 Konsirmationsgottesdienst; Kollekte für Gustav- Adols-Verein; nachm. 1 liturg. Gottesdienst; 2 Taufen; 3 Familien- abend im Gasthof zur Sonne mit Aufführung der Stück« „Früh ling" v. Fritzsch und „Das Wunderkästch«n" v. Bethge. — Grün donnerstag vorm. 9 Abendmahlsgottesdienst. — Kar frei- tag vorm. 549 Beichte u. 9 Predigtgottesd. mit Abendmahlsfeier; nachm. 3 liturg. Gedächtnisgottesdienst (nach Büchel), anschließend Abendmahlsfeier. Lauter. Borm. 9 Mr Hauptgottesd. (Pastor R.) mit Konfirmation der Konfirmanden beider Seelsorgerbezirke (Pfr. H.) Kollekte zum Besten des Gustav Adolf-Vereins. Kindergotteedienst fällt aus. Nachm. 543 Uhr Taufgottesd. — Gründonnerstag abends 8 Uhr Beichte u. hl. Abendmahl, insbesondere für die Neukonsir- mierten, deren Eltern, Geschwister, Paten und sonstiger Anverwand- ten. Die Konfirmationgedenkblätter kommen nach dem Abend mahlsgottesdienst zur Verteilung. — Karfreitag vorm. 9 Uhr Hauptgottesd., Pastor R. 11 Uhr Kindergottesd., nachm. 2 Uhr liturgischer Gottesd. mit anschliessender Beichte u. hl. Abendmahl in der Stille, Pfr. H. Bernsbach. Freitag, 18. März abends 8 Uhr Mifswnsfilm „Gopal!" — Palmsonntag: Vorm. 9 Konf. Koll. f. Gustav Adolf- Verein. — 11 Kdg. Ab. 8 Fam.-Abd. i. Gr. Daum. — Mittwoch Vorm. 9 Beichtvorber. f. Kn., 11 f. Mädchen. Danach Anm. der Angeh. — Gründonnerstag: 9 Bei. u. hl. A. — Kar freitag: 9 Prod. — 3 lit. Gottesd. Beierfeld. Sonnabend 7 Missionsfilm „Gopal — der Wegeines Inders". — So. 9 Konf. m. G.; Koll.; kein Kgd.; abds. 8 Konf.-Nachfeier i. d. Kirche. Miss.-Film „Gopal". — Mi. 9 Abdm.-Dorber. — Do. 9 Wdmg. — Karfreitag 8 Abdm.; 9 Predigt«.; 5411 Kgd.; nachm. 4 Oratorium; abds. 8 Audmg. Ärrcheu-Vachrlchie« Sonntag (Palmarum), 20. März. Kirch«ublltrl Schnob««. Am Palmsonnt«, den 29. März 1932, in allen Kirch«» Kollekte für d«n Gustav Adolf-Bettin. Au«, Gt. Rittlai. Sonnabd.: Sitzproben der Konfirmand«» t. d«r Kirche, 2 Uhr 1. Bezirk (Leßmülftr), 3 Uhr 2. Bezirk (Frommhold), 4 Mr 8. Bezirk (Häuft). — Sonnt«: Kollekte f. d. Gustav-Adolf- Bettln. Konfirmation: 8 Uhr 2. Bezirk (Fronunhold), 5410 Uhr 1. Bezirk (Leßmüller), 11 Uhr 3. Bezirk (Häuft); abends 8 Weihe- stunde i. d. Kirche f. d. Neukon-firmftrten, ihr« Angehörigen u. d. Dem«ind«, darg«bot«n v. Jungfrauenvettin, besehend au» einer Iugendkundgebung ü. einem Weihespiel „Das Kreuz" v. Türk, Vor- tragsfolge 20 Rpf., Erwerbslos« 10 Rpf., Gesangbuch mitbringen l Iunamännerv.: Besuch d. Wcihestuiche 8 i. d. Kirche. — Aiont.: Nähstunde d. Iungfrauenv. fällt aus! — Dienst. 544 Mädchen- jungsch I; 8 Tabeav. — Mittw. 8 Ju«männ«rv (Hauptabtlg.); 8 Iungfrauenv. (Paffionsseier). — Auerhammer: Dienst. 8 Jung- sraueno. — Neudörfel: Mont. 8 Bibelstunde, H. — Blaues Kreuz Au«: Sonnt« abends 548 Uhr Gemeinschaftsstunde im kleinen Pfarrsaal. —Dienstag abends 8 Uhr Blaukreuzstunde im großen Pfarrsaal. Jedermann herzlich willkommen. Aue, Friedenikirche. Kollekte für den Gustav-Adolf-Berein. 9 Mr Konfirmatlonsfeier; 4 Mr ffamilienzusammenkunft i. Saale d. Muldentales (Eintritt frei). — Monta« abends 8 Iungmänner- abend i. Konsirmandenzimmer. — LBJM.: Monta« 548 i. d. Wohnun« d. Vorsitzenden, Bahnhofstraße 27. Schneeberg. Vorm. 9 Uhr: Konfirmation aller Konfirmanden in der St. Wolfgangskirch«, Sup. Nicolai. Kirchenmusik: „Führe mich!" Franck 1859—1728) 4—7stimmiger Chor von Gustav Schreck. Kol lekte für den Gustav Adolf-Verein. — Der Kindergottesdienst fällt aus. — Abend» 8 Uhr: Familienabend der Neukonfirmierten mit ihr«» Angehörigen im Kirchgemeindehaus. — Mont« nachm. 3 Uhr Großmütt«rchenvcrein. Frauenmiffionsv. fällt am Dienst« aus. — Gründonnerstag abds. 8 Uhr Abendmahlsf. aller Neukonfir mierten u. ihren Angehör, i. d. St. Wolfgangskirch«, Sup. Nicolai. Karfreitag: Vorm. 9 Uhr: Predigt, Pfarrvikar Leyn. An schließend Abendmahlsfeier, Sup. Nicolai. Kollekte für das Sy rische Waisenhaus. Nachm. 3 Uhr: Michael Schuster'scher Legat- gottesdienst, Predigt über Jes. 53^, Sup. Nicolai. Kirchenmusik: Passtons-Choral-Andacht nach den 7 Worten Jesu am Kreuze von Otto Thomas. Anschließend Abendmahlsfeier, Sup. Nicolai. Reustädtel. 9 Mr Konfirmationsseier, Pf. Siegert aus Chemnitz; abends 8 Mr kirchl. Familienabend zugunsten der Jugendpflege im Ratskeller (Eintritt frei, Tellersammlung). — Mittwoch nachm. 4 Uhr Osterfeier im Kindergarten. — Gründonnerstag vorm. 9 Uhr Beichte und Abendmahlsfeier für di« N«ukonfirmier- ten, deren Angehörigen und anderen Gemeindogliedern, Pf. Siegert. — Karfreitag 9 Uhr Predigt, anschl. Abendmahlsfeier, Pst. Siegert; nachm. 3 Uhr litur«. Gottesdienst zur Feier der Sterbe stunde des Herrn. Schwarzenberg-Neuwelt, Lmmauskirche. 9 Konfirmation, Kirchen- mustk, Kollekte: 548 Familienabend in der Kirche (Freiw. Kirchen- chor u. a), Eintritt frei. — Gründonnerstag vorm. 9 Beichte u. Abendm. — Karfreitag 9 Predigt«., Kirchenmusik, danach Abendm.; 3 liturg. Feier der Todesstunde Jesu; 8 Beichte und Abendmahl. « Grierbach. Vorm. 11 Mr: Konfirmation, anschließend Abendmahls- seier, Sup. Nicolai. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. — Karfreitag: Vorm. 9 Uhr Beicht«. 5410 Uhr: Hauptaottes- di«nst mit Abendmahlsfeier, Pfarrer Haaß-Lauter. Kollekte für das Syrische Waisenhaus. Radiumbad Oberschlema. 9 Mr Konfirmation; Kirchenmusik: a) ,/Lr- quicke mich mit deinem Licht", gem. Lhor v. A. Becker, b) „Reiner Engel heil'«« Schar" v. G. F. Händel, o) „Sei getreu bis in den Marianne erhob sich. Die Pappschachtel fiel zu Boden; der Deckel ging auf, und die Rosen — verdrückt und leuch tend — glitten auf den Teppich. Franziska stürmte herein. „Bist du fertig, Marianne? Madame Stöben hat schon das Auto bestellt — du weisst, Herr Stöven liebt es nicht, wenn man ihn warten lässt.. ." Sie sah Mariannens Gesicht nicht im Dämmer des Zimmers, wohl aber die verstreuten Rosen, und bückte sich „Soll ich die auch bekommen, Marianne? Nett, du.. Kann ich alles mal brauchen Auf dem Balle beim Herrn Fabrikdirektor... oder zur Taufe.. .* Sie atmete tief auf. „Ach, Marianne... es ist doch wunderschön, so einem eigenen Leben entgegenzugehen! Auch wenn's nicht so großartig ist wie das deinige. Würde mir auch gar nicht paffen. Denn ich mutz spüren, daß ich etwas tne für den, den ich liebhabe...* Franziska hatte die Rosen wieder in die Schachtel verstaut und blickte auf. „Du bist ja so still!... Wart', ich knipse an. Und dann mach' dich zurecht. In drei Minuten müssen wir unterwegs sein. Klaus ist vorgcgangen. Du... neugierig bin ich auf die Wohnung... neugierig!.. .* Sie lief davon in einem Strom von Licht, ohne die Tür zu schließen. Marianne sah die Mütter in den Zimmern hin und her gehen, leise Worte wechseln, Schubladen aufziehen, Schranktüren öffnen, Hüte, Handschuhe nehmen .. Sie schleppte sich zum Waschtisch, legte ihre Hände auf den Grund der waffergefüllten Schüssel, bewegte Hre Lippen, als wollte sie rufen. Aber kein Ton löste sich auS ihrer Kehle. Nicht nur rufen - schreien wollte sie: „Ich gehe nicht mit... ich heirate nicht! Ich kann nicht...' Die Zunge war ihr wie angeklebt am Gaumen. Frau Ulrike Lindlieb kam herein, riß das Handtuch vom Ständer. „So beeil' dich doch, Marianne. Wir sind alle fettig.* Marianne nickte und trocknet« die Hand ab. „Nur den Hut.* Frau Lindlteb ergriff den erstbesten, der unter drei anderen auf dem Kiffen lag. „Nein, nicht den... den schwarzen daneben*, sagte Marianne. Und erkannte ihre eigene Stimme nicht und hätte auf- tachen mögen, dass sie von einem Hui sprach, da es ihr doch wahrlich gleichgültig war, was sie jetzt anhatte. Frau Lindlieb sagte: „Baier Hai vor einer halben Stunde angekltngelt. Er ist so vergnügt. Verjüngt um zwanzig Jahre. Mr werden aufaimeni Endlich mar ein Leben, da- «nser würdla ist. Vater hat ja noch soviel Schaffenskraft! Der kleine Gast hof, der war so ungeeignet für mich wie für ihn. Na — gottlob, das hat jetzt ein Ende!..." „Frau Lindlieb! Marianne! Der Wagen ist da!" rief Frau Stöven. , „Geh nur, Mania*, sagte Marianne und knipste das Licht ab Kaum war aber die Mutter draussen, so knipste sie es wieder an, riss einen Streifen aus der Zeitung heraus und verbarg ihn zwischen Hals und Kragen. Die Wohnung der „jungen Stüvens", wie Herr Stöven sie jetzt schon nannte, war taghell erleuchtet. Sie machte einen prächtigen und zugleich traulichen Eindruck. Jede Ecke war für eine Zweisamkeit berechnet, die nicht eines starken Raffinements entbehrte. „So richtige Liebeswtnkel", flüsterte Franziska der Schwester zu Madame Stöven fühlte, wie ihr das Blut manchmal in die Wangen stieg. Ja, das verstand er, ihr Mann! Justizrat Till, der sich zu der Besichtigung angesagt hatte, drohte heimlich mit dem Finger. „Oller Schwerenöter!" Frau Lindlieb machte Marianne auf jeden Teppich, jeden schönen Armsessel, jede ausgeklügelte „Zufälligkeit" aufmerksam. „Das ist aber doch reizend von Stöven! Einfach ent zückend!" Marianne ging von Zimmer zu Zimmer; wie durch ein Museum, blieb stehen, wo man ihr Verweilen ver- langte, nickte, wo man ihr einen Ausruf der Bewunde rung nahelegte. Aber keinen Augenblick kam es ihr zum Bewusstsein, ' daß sie von morgen ab in diesen Räumen als Herrin woh nen, sie mit Klaus Stöven teilen würde. Klaus Stöven trappste mit schweren Füßen durch die Zimmer, biß sich auf die Lippe, ballte die Hände in den Taschen und guckte finster an allem vorbei. Was sollte ihm auch der ganze Kram, den sein eleganter Papa da auf- gebaut hatte? Was sollten ihm die vollgepfropften Winkel, mit den Fellen, in denen sich seine Füsse verwickelten, den Tisch chen und Hockern, an denen er seine Knie stossen, den tausenderlei Fläschchen und Schälchen, die er mit einer Armbewegung fortfegen würde? Kochende Wut erfüllte ihn. Aber warte nur, morgen — übermorgen, da flog all das Zeugs raus! All die zwecklosen Schränkchen und' Sächelchen, die schon unter dem Gewicht seiner Hände zusammenbrechen mussten. Wenn Marianne daran Gefallen fand — dann ... dann wollte er ihr taufen — Stück für Stück — was ste wollt». Bon dem Truäg»tS feiner Arbeit! Und vielleicht, dass diese Arbeit ihm dann weniger veryavt würde, we niger verächtlich! Aber sie umgeben wissen von all dem Prunk, den ein im Grunde fremder Mann für sie ge kauft, wie für eine... „Na, Jung... was? Da s—perrst du Maul und Augen auf! Lern', min Jung'... lerne... Eine schöne Frau legt Verpflichtungen auf..." Klaus Stöven bohrte die Augen in die des BaierS: „Wenn's nach mir ginge... so setzte Marianne keinen Fuß in diesen Affenkasten!" „Erlaube mal!..." Herr Stöven richtete sich auf zu all seiner schlanke» Höhe. Aber Klaus drehte ihm kurz den Rücken z». „Verrückt, der Jung'... er ist verrückt!... Haben Sie gehört, Justizrat?" Justizrat Till fasste seinen alten Freund unter den Arm. „überspannt, lieber Siövxn... Das hat er sich von Norwegen her geholt! Wasser, Nebel, Einsamkeit... das gibt Spleen! Ich glaube, lieber Stöven, der vorbereitete kleine Imbiß ist die beste Ablenkung. Und dann soll sich der Junge mal mit seiner Brant aussprcchen... Die wird ihm besser als wir klarmachen, was eine Dame braucht und dass eine Wohnung keine Schisfskoje ist." Klaus Stöven suchte in der Tat Marianne. Die Damen hatten sie nach der Küche und den Wirtschaftsräumen ver schleppt, hatten sogar etwas vom Keller gesagt. . Gustav Lindlieb rief: „Ja, den Weinkeller müssen wir »ns ansehen, Stöven hat mir den Mund drauf wässerig gemacht!" Das bereits zugezogene Hausmädchen steckte die La- lerne an, holte den Damen die Pelzkragen und ging vor an durch den sehr breiten, langen Gang, der zum Hinteren Ausgang führte. „Na, Jung', komm... einen guten Tropfen weißt du ja besser zu schätzen." Herr Stöven wollte seine gute Laune nicht ganz ver lieren und zeigte sich versöhnlich. „Ja, geh' nur, Papa, ich komme gleich nach...* Er schlug hastig, als könnte ihm jemand vorher in den Arm fallen, die Tür hinter Herrn Stöven zu, der als letzter ging, und trappste dann eilig den Gang zurück. „Marianne!... Du — Marianne!...* Die Wohnung lag vor ihm tot und hell. Auf der langen englischen Anrichte im Speisezimmer standen noch unberührte Schüsseln mit auserwählten Leckerbiffen, Kristallflaschen, in denen Weine und Schnäpse aller Farben schimmerte» und glühten. „Marianne.. .!* Er kannte sich noch nicht aus in der Ztmmerfolge, rannte von einem ins andere — stand plötzlich in einem großen, dunkel gehaltenen Raum, der von einer rosa Ampel matt erleuchtet war. Zwei breite Betten lehnten unter einem Baldachin aus dunklem Sami aneinander. An einem ver Betten, in Hut und Mantel, regungs los wie eine Bildsäule stand Marianne. „Hier bist du?...* Sie antwoneie njcht. , (Fortsetzung folgt.Z