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»al stellt. E. V. Die .»Eiserne Front" war alarmbereit wird Reichsgarantien für die Reedereien. Berlin, 19. Mrz. Wie wir erfahren, hat das Reichs- kabinett Vereinbarungen zugestimmt, die zwischen den beteiligten Ressorts und den Reedereien getroffen wor den sind. Darnach übernimmt das Reich eine Krcditgarantie im Betrage von 77 Mill. RM.; davon werden 7 Mill, den Tramp-Reedern, -er übrige Betrag wird für das Jahr 1932 den großen Reedereien zur Verfügung gestellt unter der Vor aussetzung, daß die alten Keditgeber und die Geschäftsführung der Reedereien gewisse Unterlagen schaffen, von denen die Uebcrnahme der tatsächlichen Garantien abhängig gemacht wird. Die alten Kreditgeber haben sich schon bereit erklärt, ihre Guthaben bis zum 28. Fobr. 1933 zu einem niedrigeren Zinsfuß stehen zu lassen. Die Vorstände von Hapag und Lloyd sind übereingekommen, ihren Gesellschaften eine Zusammen legung des Aktienkapitals von 10 zu 3 vorzuschlagen, sodaß es sich bei jeder Gesellschaft auf 48 Mill, beläuft. Die Aus landsschulden fallen unter die Bestimmungen des Stillhalte abkommens. Berlin, 18. März. Der Strafrechtsausschuß des Reichstages nahm heute die Strafbestimmungen gegen die Tierquälerei und gegen die verbotene Abgabe und den Mißbrauch geistiger Getränke oder anderer berau- schender Mittel mit unwesentlichen Aenderungen an. Bet telei aus Arbeitsscheu oder Liederlichkeit soll mit Gefängnis bestraft werden. Berlin, 18. Mürz. Wie wir erfahren, haben die National- sozialisten heute nachmittag eine formelle Beschwerde an den preußischen Innenminister Severing gerichtet. Die NSDAP, wird morgen eine Klage beim Staatsgerichtshof der Deutschen Republik einreichen. München, 18. März. Adolf Hitler veröffentlicht im „Völkischench Beobachter" einen Aufruf, in dem er unter Hinweis auf die Haussuchungen in Preußen auffordert, sich durch nichts zu einer Ungesetzlichkeit provo zieren zu lassen, aber mit dem letzten Fanatismus im Sinne der nunmehr zu gebenden Richtlinien zu arbeiten. Neue Steuern in Sicht? Berlin, 18. März. Wie wir erfahren, ist das Reichs- kabinett -heute nachmittag zu Beratungs» über Steuerfragen zusammengetreten. Berlin, 18. März. Die „Nachtausgabe* meldet: Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, sind auch die Anhänger der Eisernen Front bei der Reichspräsidentenwahl während der Nächte vom Sonnabend zum Montag in er höhter Alarmbereitschaft gehalten worden. An verschiedenen Stellen der Reichshauptstadt und anderswo waren starke Abteilungen des Reichsbanners untergebracht, die sich telephonisch verständigten, um gegebenenfalls ein greifen zu können. Wie wir weiter erfahren, hatte die Re gierung auch davon Kenntnis. Der Lärm des Herrn Severing gegen die Nazis nun noch unverständlicher. E. V. Scharfer Appell -er Industrie an -ie Aelchsregierung Richtlinien für -ie Rettung -er Wirtschaft. Minister Groener wutzte Bescheid. Iusammeugi-H««- -er SN. am Wahltag in seinem Ei«verftün-«i». Leipzig, 18. März. Das Reichsgericht verurteilte den Akquisiteur Friedrich Becker aus Bremen wegen Vorbe reitung zum Hochverrat zu einem Jahr sechs Mo- naten Festungshaft. Becker hatte im Januar mit anderen Mitgliedern der kommunistischen Partei in der Nähe des Liegeplatzes des Kreuzers „Emden" in Wilhelmshaven hoch verräterische Plakate angcklebt sowie Flugblätter mit zer setzendem Inhalt verteilt. Berlin, 18. März. Die Vertreter der Hindenburg-" Ausschüsse aus den Ländern und den preußischen Pro vinzen beschlossen in ihrer gestrigen Sitzung, die Organisation )er Ausschüsse auszubauen und mit der größten Energie in den zweiten Wahlgang einzutreten. Der Anschlag auf -e« Kanzler.' Durch Goebbels verhindert. Die „Dossische Zeitung" hatte kommentarlos die Mittel- lung gebracht, daß Dr. Goebbels am Sonntag abend den Staatssekretär Pünder vor Attentaten auf den Kanzler Dr. Brüning gewarnt hat, die von gewissen radikalen, der NEDAP. nicht angehörenden Kreisen vorbe reitet seien. Darüber berichtet jetzt der nationalsozialistische „Angriff": Wahr ist, daß Dr. Goebbels um die Mittagsstunde des Sonntags die Nachricht bekam, daß von Kreise«, die Dr. Goebbels unbekannt find, ein Revolveranschlag auf den Reichskanzler geplant mär«. Dr. Goebbels begab sich in Begleitung de« Grafen -elldors sofort in di« Reichs kanzlei und machte dem Staatssekretär Dr. Pünder Mitteilung von den ihm zugekommenen Nachrichten, wofür der Staatssekretär ihm den herzlichsten Dank au »s prach. Man darf neugierig darauf sein, wie sich der Kanzler für seine Rettung aus Lebensgefahr, die er der „putschistischen" NSDAP, zu verdanken hat, erkenntlich zeigen wird. E. D. Veo -ekomml Wulaufülle. .Hier »Erd gelogen, »aß sich dl« Balken biegen* sagt er. Berli», 18. Mär-. Im Sklarek-Pro-etz wurde heut« der Leiter der Hauptprüfungsstelle de» Magistrat», Obermagtstratsrat Dr. Brande», Wer di« am 10. Septem- be, 1929 durchgefllhrte Revision der Girokasse I der Stadtbank al, Zeuge gehört, die schließlich zur völligen Aufdeckung de» Sklarek-Skandal» führte. Dem Zeugen war aufgefallen, daß die Bezirksämter sechs Millionen Mart Schul- den an di« Älareksche KBG. haben sollten. Gr sei über die wirkliche Höhe des Kredits von zehn Millionen Mark erschüt tert gewesen, denn er habe nur an fünf bis sechs Millionen Mark ^geglaubt. Bei der. Prüfung in der Girokasse hab« Schmidt gefragt, was eigentlich geprüft werden solle, und zwar in einer Form, daß er stutzig geworden sei. Im nächsten Tage überreichte mir dann Direktor Schmidt «in Schreiben der Sklareks mit der Bestätigung, daß alle Zahlungen der Bezirksämter an die Stadtbank abgeführt worden seien. Schmidt: Gin solches Schreiben habe ich Brandes nicht gegeben. ' Als dem Zeugen Brandes nun das Schreiben aus den Akten nochmals vorgelegt wurde, und sich mehrer« der Prozeß beteiligten um den Richtertisch drängten, kam es zu einem Zwischenfall, da Leo Sklarek wieder di« Gelegenheit benutzte, um Schmidt etwas zuzuflüstern. Der Vorsitzende bemerkte es aber und rief Leo Sklarek zur Ordnung: „Es ist eine Frechheit von Ihnen, daß Sie immer hinter dem Rücken von Zeugen di« Gelegenheit benutzen, an deren etwas zuzuflüstern. Wenn das so weitergeht, werde ich Sie bei der Vernehmung von Zeugen abführen lassen!" Obermagistratsrat Brandes blieb dabei, daß Schmidt ihm bas Schreiben ber Sklareks übergeben habe und erklärt zur Bekräftigung, daß ihm der. Vorgang sehr scharf im Gedächtnis hängen geblieben sei. Bors.: Fiel Ihnen nicht auf, daß das Schreiben nicht geknifft war, also nicht in einem Briefumschlag zur Stadtbank gekommen ist?" (Die Anklage vermutet nämlich, daß Leo Sklarek dieses Schreiben extra in der Stadtbank angefertigt hat, um alle Bedenken zu zerstreuen.) Obermagistratsrot Brandes: Das fiel mir auch auf. Angeklagter Schmidt: Ich kann nur sagen, daß ich das Schreiben nicht übergeben habe. Das ganze Gespräch mit Ober magistratsrat Brandes, in dem er Len Verdacht geäußert haben will, entzieht sich überhaupt meiner Erinnerung. V o rs.: Hat Ihnen Obermagistratsrat Brandes nicht Dor- Haltungen gemacht, daß ihm ein Revisionsbericht vom 24. und 25. September nicht vorgelegt wurde? Schmidt: Nein. Dors, (empört): Ihr Gedächtnis scheint Ihnen überhaupt vom 17. September ab abhanden gekommen zu sein. (Heiterk.) Bei der weiteren Vernehmung des Zeugen Brandes bekam Leo Sklarek dann plötzlich wiedereinmal ohne ersichtlichen Grund «inen seiner Wutanfälle. Er sprang erregt auf und schrie: „Ich kann nur immer wieder sagen, daß ich von den Fälschungen nichts gewußt habe." — Die Verhandlung verlief hierauf zunächst in ruhigen Bahnen, bis Leo Sklarek nach einiger Zeit wieder aufspranq und brüllte: „Ich halte es hier nicht mehr aus, hierwird gelogen, daß sichdie Balken biegen! Ich kriege keine Luft mehr, ich muß mal fiinf Minuten hinausgehen und Luft schnappen!" Mit diesen Worten verließ Leo Sklarek den Gerichtssaal, so daß die Ver handlung unterbrochen werden mußte. Er kam nach einiger Zeit wieder und gab dann in sichtlicher Erregung eine Erklä- rung ab, in der er alle Beamten beschuldigte, von den Skla- reks etwas genommen zu haben, worauf er dann wieder in Schluchzen ausbrach. ««rli», 18. «ärz. Reich»i«»e»minist«r P«. Groe »er veröffentlicht folgend« Erklär«»« üb«, di« Aktiv» bei d«r NSDAP.: «» ist zutreffend, daß -«rr «äh» einige Tag« vor d«r Bahl «ir al» R«ich»i»»enminift«r hat meld«» issen, daß er beabsichtige, für d«n «ahltaa dl« S«. in ihren Unterkunft-räumen geschloffen zusammenzuhalte«, nm all,« Zusammenstöße« auf der Straße vorzubeuge«. S«ge« diese Maßnahmen bestand«« beim Rrich»minist«rt«m de» Inner« keine Brdenken, besonder« auch de»halb, weil dadurch die Berantwortlichkeit der oberste» SA. .Leitung für alle etwaige» B»rkomm«iffe klar festgestellt «ar. Der ruhig« Berlauf d«» Wahltag» hat der Auffassung de« Relchsinnenminister, Recht gegeben. Wa« di« in de« letzte« Tage« in der Presse verbreiteten Nachrichten über Mobilmachung der SA. und Putschabstchten anbetrifft, so handelt e» sich dabei zu» Teil um altbe kannte Nachrichten. Soweit e» sich um neue Rach- richten handelt, w«rde ich sie unverzüglich scharf nach- prüfen. Selbstverständlich wird von «ir die nationalsozia listisch« Bewegung dauernd sorgfältig beobachtet und jede Nachricht auf ihre Richtigkeit «achgeprüft. Ich habe den preu- ßischen Minister de« Innern gebeten, mir schleunigst da« bei den Haussuchungen der letzten Tage gefunden« Material zu gänglich zu machen. Nach Prüfung desselben werde ich meine weiteren Entschlüsse soffen. Aus dem Ton der Groenerschen Aeußerung -geht hervor, daß er sich nicht auf den Standpunkt des Genossen Severing Die VegaNMk -er NSDAP. Inder „Nationolsoz. Korr." veröffentlicht Dr. Frank II einen läirgeren Artikel „Die Legalität der NSDAP.", in dem er namens der Reichsleitung der Partei erklärt, daß der neue Versuch, ein Verbot bezw. eine organische Vernichtung der NSDAP, und ihrer Einrichtungen durch die Behauptung zu" erreichen, daß die NSDAP, auf gewaltsame Weise die politische Macht im Staate erkämpfen wolle, ebenso wie alle bisher unternommenen Versuch«, an der absoluten, unbedingten und organisatorisch einwandfrei gesicherten Gesetzmäßigkeit des Vorgehens der Führung der NSDAP, scheitern werde. Auf Anordnung der Reichsleitung würden gegen alle Maßnahmen, wie Haussuchungen, Verbote, organisatorische Auflösungen usw., die geeigneten rechtlichen Schritte mit Nachdruck betrieben. * Wieder ein TA.-Heim beschaffen. Remscheid, 18. März. In ^>er vergangenen Nacht wurde auf das SA.-Heim ein Pistolenschuß abgegeben, der einen Nationalsozialisten schwer verletzte. Role Donzenrotttschaft. Insterburg, 18. März. Hier wurden Verfehlungen aufgedeckt, die biy zu« Jah^e 1920 in die Amtstätigkeit des soz. Landrats Grimpe zurückreichen. Grimpe amtiert jetzt als Regierungsvizepräsident in Kiel. Die Verfehlungen find bei Hausbauten des Kreises vorgekommen. Jedes Haus wurde mit 25 000 Mark veranschlagt, aber dann mit 68000 Mark bezahlt. Wie festgestellt wurde, find bet der Vergebung der Bauten besonders soz. Unternehmer bevorzugt worden, denen die Materialpreise weit über ihre Forderungen bezahlt und daneben auch Materialien bezahlt wurden, die niemals ge liefert worden sind. Grimpe hat die Abrechnung der Bauten gegenüber dem Kreistag niemals vorgenommen. Die Unter nehmer sollen allein 60 000 Mark zuviel erhalten haben unge achtet der teuren Bauweise, die über den Voranschlag hinaus hunderttausende gekostet hat. Vereinfachung in -er Verwaltung -er Reichswehr. Berlin, 19. März. Mehrere Blätter veröffentlichen einen Befehl des Chefs der Heeresleitung, General Freiherr von Hammerstein, über die durchgeführte Heer es Verein fachung und die Arbeit der nächsten fünf Jahre in der Reichswehr. Die Vereinfachung umfaßt zahlreiche größere und kleinere Maßnahmen, nach denen in den nächsten fünf Jahren der jetzige Zustand des Heeres und die fcstgelegten Verwal tungsgrundsütze nicht mehr geändert werden sollen. Um die einheitliche Grundauffassung zu wahren, verweist der Chef der Heeresleitung auf die beiden bedeutsamsten Punkte: 1. Die P er s an a I a b ftr i che bei Stüben dienen mittel- und un mittelbar dem Heben der Frontstürken. Anträge auf Verstär- N!n der Stäbe usw. sind unnütz. Verstärken durch Komman dierungen über den von mir genehmigten Rahmen hinaus ist verboten. 2. Die Maßnahmen, die die Schreibarbeit im Heere verringern sollen, schließen den höheren Zweck in sich, die Verantwortung der einzeln«: Personen zu schärfen und die Persönlichkeitswerte zu heben. Bei dem hohen Maß von selbst loser Hingabe an unsere Arbeit ist Vertrauen von oben nach unten und umgekehrt sowie zwischen Truppe und Verwaltung voll berechtigt. Dieses Vertrauen betrachte ich als den Eck pfeiler jeder Vereinfachung. Noch Kei« ÄvHeklivfchrttt -er Milchte. „Technische Schwierigkeiten". Berlin, 18. Mürz. Wie wir von zuständiger Stelle er- sohrcn, ist hier noch nicht bekannt, ob der von den Ägnatarmüchten beschlossene Kollektiv schritt in Köwno bereits erfolgt ist. Man erklärt das daraus, daß !ne Kollektivdemarche, die immer ein komplizierterer Schritt als der einer Einzelmacht ist, vielleicht noch technische Schwie- ' Pteiteu hervorgerufen hat, die die Aktion verzögert haben. Berlin, 18. März. Anter dem Vorsitz Dr. Krupps von Bohlen und Halbach beschäftigte sich gestern des Präsidium des N e i chs v er b a n d es Ler deutschen Industrie mit de» w i rt s cha ft s p o l i t i s chen Er fo r d e rn i s s en, die sich aus der gegenwürtigen Lage ergeben. Das Präsidium vertrat den Standpunkt, daß es iir erster Linie darauf ankomme, die Vertrauenskrise zu be seitigen, die jede Unternehmungstütigkeit lähme. Es müsse von der Regierung gefordert werden, daß sie alles daran setze, die Hemmungen zu beseitigen, die einer freien Entwickelung der Privatinitiative im Wege stehen. Es müßten unbedingt die Grundlagen dafür geschaffen wer den, daß die Betriebe wieder rentabel wirt- schäften können, da anders die private Initiative nicht geweckt werden könne. Im Rahmen der Wiederherstellung freier Entwickelungs- Möglichkeiten müsse vor allem auch auf dem Gebiet der Ar beitsbedingungen ein Zustand geschaffen werden, der freie Vereinbarungen über Arbeitslohn und Ar- beitsze'. t ermögliche. Dieser Weg sei für die Arbeiterschaft wertvoller, weil dadurch mehr Arbeitskräfte wieder Deschäfti- gung find«« Minen. Auf dem Gebiet der Finanzpolitik sei es notwendig, endlich zu einer einheitlichen Fi uanzordnung, insbesondere auch für die Kommunen zu gelangen. Ebenso dringend sei die Umschuldung der Gemeinden sowie eine durchgreifende Reform der Arbeitslosen- Versicherung und der Arbeitslosenfürsorge mit dem Ziel einer Vereinheitlichung und Ausgabenersparnis. Allzu lange habe man gezögert, die Ausgabe der Verwaltungs- re form anzupacken. Die jetzige Höhe des Unkosten- faktor» der öffentlichen Hand sei unerträglich und nur eine durchgreifende Aenderung könne einen weiteren Zu sammenbruch der Wirtschaft verhindern. Das Präsidium beschäftigte sich ferner mit der Devisen- Politik, der Handelspolitik und der Frage des Arbeits- be schaffungs p wo gra m m s. Einstimmig wurde die Meinung vertreten, Laß alle Möglichkeiten ausgeschöpft wer den müßten, Lie organisatorisch zu einer Verminderung der Arbeitslosigkeit führen könnten. Es seien aber alle künftig«: mit Milliardensummen rechnenden Arbeitsbeschaffungspro gramme und damit zusammenhängende Finanzierungsvor schläge abzulehnen. Für eine zusätzliche Arbeitsbeschaffung komme allein der organisch gewachsene, ober bisher zurück- gestaute Bedarf in Frage, wenn hierfür einwandfreie und brauchbare Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen werden könnten. Das Präsidium drückte seine Verwunderung darüber aus, daß England sich über gewisse die Einfuhr englischer Waren lammenden Maßnahmen beschwert fühle, nachdem es selbst besonders durch seine Notzölle die Einfuhr einer ganzen An zahl typisch deutscher Ausfuhrartikel um 100 Prozent ver- mindert und damit -ie deutsche Wirtschaft stark geschädigt habe. Alan stellte fest, daß durch die englischen Schutzzölle die Grundlagen des deutsch-englischen Handels- Vertrages einseitig zu ungunsten Deutschlands ver- schoben worden seien und daß die neuen englischen Zölle gegen die Bestimmungen des Protokolls zum deutsch-englischen Handelsvertrag verstoßen. Der Reichsverband erwart, daß die Reichsregierung diesen grundsätzlichen Bestimmungen des Handelsvertrages bald zum Erfolg verhelfe. In Uebereinstim- mung mit der vor wenigen Tagen abgegebenen Erklärung der Reichsregierung zu den Donaubundplänen stellt sich das Präsidium auf den Standpunkt, baß eine Hilf« für Oesterreich, zu der Deutschland grundsätzlich bereit sei, rasch erfolgen müssc, daß aber di« Notlage in Oester reich und -en übrigen Donauländern ihren Ursprung in eine» Absatzkrise habe und deshalb ein« Lösung, di« di« Hauptabsatz länder Lieser Staaten, also hauptsächlich Deutschland, au», schließe, als unmöglich angesehen werden mW«.