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«ich«, Sonn, «nd g<Ma,» D« V«» II, dl« I« mm tnU« Solon««. ««»«iamM« kn UmI»Il»Nb«iIrI lll »0 Ig<nnN!«nan,»I,«n »nd Sl«ll,n,^nch, ««UrMl« I»), oum^, »5, II» dl« «mm d,M PI«. R»IImn,,«II« »». ou««»N« 10», II, dl« « mm »nll« «mll. Solon,I^l« II ouowlrlo »I DIchvlonnIi. P»kisch«<k-S»nt» > v«ppi Nr. irre«. O«»«l«»^»l,^s»««», vn», Sachs«, Nr. IS. S, werd«» außerdem vervffenllichtr B«iiannlmachung«n der StadlrSl« zu Au« und Schwärzender-. Verlag E. M. Särlner, Aue, Sachse». »,n,!d«a«! «« »1 »nd »b urnltz l«ml VN«) K» Schn««»,,, 1» Schl»«iM»«, an» «»«-lanschM woMsk«»«» v»«sachft» Tageblatt - MWEZM it^nWschA. »'N«a and Non»«« «ai«i Aadolf all nicht »n«Indntt! Nr. 68. Sonnabend, den 19. März 1932 8S. Jahfg waren, wenn sie nur einen Zipfel der Macht erwischt hätten. Nach einer kurzen Spann« Zeit, die wir den Herren wohl noch lasieninüssen, um ihr« Schulden zu bezahlen (dabei dürfen wir sie nicht gerade stören!) — aber dann, Herr Minist« rd« s Innern, darf es «in zweites Heer in Deutschland, das sich immer wieder Waffen zu beschaffen weiß, nicht mehr gebLnl Auch kein« Gleichstellung dieser Gegner des Staates mit Orga, msationen, di« sich soeben für den Staat in mustergültiger Weise eingesetzt haben. Mrd di« dringendste wirtschaftlich« Vordere,- tung und di« unabweisbar« politisch« Aufräumearbeit mit kräftigen Händen begonnen, dann ist di« Vorbedingung für «in« gründlichere Fortführung des so glänzend begonnenen! Kampfes der Eisernen Front gegeben. Dann wird di« Kurve der politischen Verzweiflungsstrategen und Abenteurer, die in Hamburg, Hessen und Bayern schon wieder nach unten geht, auch im übrigen Reiche herabgrdrückt. Di« weitere politisch« Gesundung wird möglich sein. Di« Eisern« Front hat den kräftigen Faustschlag am 13. März mitgeführt — es soll aber nur der erst« sein. Mit frischem Elan geht jetzt das Ringen weiter und Deutschland wird aus den Fieberträumen erwachen, in die es skrupellos« Agitatoren gc. schleudert haben. Frisch auf »um zweiten Schlägl" Oessenlliche Ska-lveror-nelensihung in Aue Montag, den 21. März 1932, nachm. 6 Uhr. Tagesordnung: 1. Uebertragung der Mittel für Anschaffung eines Lichtbildapparates und einer Verdunke lungseinrichtung für die Mädchenberufsschule auf das nächste Haushaltplanjahr. 2. 3. Nachtrag zum Ortsgesetze über die Amtliche Anzeigen. Montag, den 21. März 1932, nachm. 4 Uhr soll in Döhlers Gasthaus, Schwarzenberg-Sachsenfeld, 1 Schreibtisch meistbie» tend gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieter: Döhlers Gasthaus, Schwarzenberg- Sachsenfeld. Bollstreckungsstelle de« Finanzamts Schwarzenberg. Montag, den 21. März 1932, nachm. 2 Uhr soll im Gast. Hof Albert-Turm, Beierfeld, 1 Sofatisch meistbietend gegen so- fertige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthof Albert-Turm, Beierfeld. VÄlstreckungsstelle des Finanzamts Schwarzenberg. kostenlose Totenbestattung. 3. Richtigsprechung der Rechnung der Schulkasse auf 1930/31. 4. Desgl. der Rechnung der Dau- lasse auf 1929/30. 5. Desgl. der Rechnung her Wohlfahrts- kaffe auf 1929/30. 6. Desgl. der Rechnung der Wasserwerks- kas'e auf 1928/29. 7. Desgl. der Rechnung der Stadtkasse auf 1929/30. 8. Richtigsprechung der Baukassenrechnung für 1930/ 1931. 9. Nachbewilligung von Ueberschveitungen auf das Rech nungsjahr 1930/31. 10. Forderung des Bezirkskirchenamtes, Vergütung für die Kantorwohnung. 11. Errichtung eines Planschbeckens und von Umkleidehallen im Freibad. AM EMeMMlmOeMle, MeMIe lSr AMMck SWedm i. Sa. Praktische und zeichnerische Ausbildung von Zeichnern und Zeichnerinnen für die Spitzen, und Textilindustrie und kunst gewerbliche Berufe. Nach erfolgreichem dreijährigen Besuch der vollen Lehr- gänge wird das Zeugnis der mittleren Reise gegeben. Anmeldungen erbeten an die Direktion: Prof. Lorenz. Parteipolitische Auswertung -er PrLsii -er moralischen Wie-ergeburl! Keine Scham vi Die Kandidatur HtzderWys so wurde vor der Wahl in allen Tonarten erklärt, zuletzt noch, bis zur Ermüdung, im Rundfunk während der Ansage der Abstimmungsergebnisse. Nach Tische liest man es anders. In der Presse des Zentrums, der Demokraten und Sozialdemo kraten wird vom Tage nach der Wahl an in unerhört hetze rischer Weise von der Reichsregierung verlangt, das Wahlresul tat p a r t e i p o l i t i s ch auszuwerten und die Rechtsopposition zu unterdrücken. In Preußen hat der Innenminister bereits begonnen, die schwarz-roten Forderungen in die Tat umzu setzen. Selbstverständlich setzt er sich dabei glatt über die Be dingung, unter denen der Reichspräsident die Kandidatur übernommen hat, hinweg. Wird nun Hindenburg mit der Faust auf den Tisch schlagen und sich die Nichtachtung seines Willens durch die Genossen Severing und Braun energisch verbitten? Wird er den Herren bedeuten lassen, daß er sich nicht zur Wahl gestellt habe, um die Partei des 9. No vember wieder zur Herrschaft gelangen zu lassen? Diese Frage ist noch offen. Sie ist in dem Augen blicke zufriedenstellend beantwortet, in welchem der Reichs innenminister dem roten Treiben in Preußen ein Ende macht. * Anlaß zu einem energischen Eingreifen der Reichsregie, rugg wäre schon jetzt überreichlich vorhanden. Eg gehört zu ihren vornehmsten Pflichten, auf die gleiche Behandlung aller Volksgenossen, welcher Partei sie auch angehören, hinzuwirken. Selbst dann, wenn auch das Zentrum, dem der Kanzler ange hört, Anstalten macht, in die verfassungsmäßig gewährleisteten Rechte der Staatsbürger mit grober Hand einzugreifen. Es ist wohl kein Zufall, daß die beiden angesehensten Organe die ser Partei, die „Germania" und die „Kölnische Volkszeitung", in gleichem Tone die Staatsgewalt gegen den „Hitlerspuk" mobil zu machen versuchen und die Vergewaltigung einer Be wegung fordern, die immerhin fast ein Drittel der am 13. März abgegebenen Stimmen auf sich vereinigte. Ueberdies scheinen die guten Leute von den Zentrumszeitungen ganz ver gessen zu haben, daß noch ein paar Wochen vor der Wahl der Zentrumskanzler noch gar zu gern mit derselben NSDAP, paktiert hätte, die jetzt als über alle Maßen „staatsgefährlich" angeprangert wird und die „bis zum letzten Hauch von Roß und Mann" verfolgt werden soll. » Die Presse der Hrtzkapläne findet würdige Sekundanten in den demokratischen „Wcltblättern" der Mosse und Ullstein. Hier ist man völlig aus dem Häuschen vor Freude über den Sieg des Mannes, der in seiner kaiserlichen Zeit die Organe dieser Verlage nicht mit der Feuerzange angefaßt hätte und sie wohl auch jetzt nur aus den Ausschnitten kennt, welche der Reichspressechef Genosse Zechlin ihm täglich mit innigem Be- Hagen vorlegt. Es ist verständlich, daß dem Stammpublikum dieser Pressecrzeugnisse ein Stein von« Herzen gefallen ist, denn eine Wendung der Dinge wäre den Herrschaften in mehr als einer Beziehung fatal gewesen. Das ,Hitler vor »enlenwahl. Die SPD. — -le Partei Der 2. Aklr -ie Preuhenwahl. »r -em Auslan-. am besten für immer, zu bannen? Dis Herrschaften beteiligen sich mit voller Lunge an dem Vernichtungsgeschrei, wobei es ihnen jedoch nicht ganz wohl sein dürfte, denn die Tatsache der fast 12 Millionen Stimmen und die wenig angenehme Aussicht auf einen für sie ungünstigen Verlauf der Preußen wahlen bleiben eben doch bestehen. * Am tollsten unter den Systemparteien gebärdet sich na türlich die Sozialdemokratie. Der Aufruf, Len der Partei vorstand nach der Wahl von Stapel gelassen hat, ist geradezu ein Kabinettstück von hündischer Schweiswedelei vor den Ge nossen, von feigen Verleumdungen der Gegner, frecher Ge- schichtsfälschunq und überheblichen Zukunftsversprechungen. Ausgerechnet die Oberbonzen, welche die verlogene Parole für den Generalfeldmarschall ausgaben, wagen es, anderen schmutzige Parteigeschäfte vorzuwerfen, von Volksvergiftung zu schwafeln und als Ziel hinzustellen die — moralische Wiedergeburt (wirklich: moralische Wiedergeburt!) des deutschen Volkes. Man mißt die Aufrufe dieses Parteivor standes längst mit der pathologischen Elle, aber so etwas von Irrsinn dürfte noch nicht dagewescn sein. Und was die großen Genossen können, können die Funktionäre in der Provinz schon lange. Wenn der Parteivorstand in seinem spalten langen Erguß anstandshalber wenigstens einmal den Namen Hindenburg erwähnt, so schweigen die kleinen Bonzen den Feldmarschall natürlich ganz tot. Dafür verkünden sie: „wenn man einst die Geschichte unserer Zeit schreiben wird, dann wird man nicht vorbeigehen können an dem ungeheuren Heroismus, den sozialistisch organisierte Arbeiter, Ange stellte und unters Beamte (mit oder ohne den Schnaps des Genossen Heilmann!) in diesen harten Konfliktszeiten auf brachten". Und man erführt, daß nicht etwa der Reichspräsi- dent, dessen man sich schämt, sondern die Eiserne Front den Sieg erfochten hat! Die Worte „niederreiten" und „zupacken", die früher als „wilhelminisch" gebrandmarkt wurden, nehmen jetzt einen Ehrenplatz im roten Sprachschatz ein. Besonders eisern haut der Genosse Löbe, der irrtümlich gekürte Reichstagspräsident, auf die Kiste. Er „würdigt" das Ergebnis des 13. März in einen: Artikel, in dem er es mit seinem Amt zu vereinbaren weiß, alle die hetzerischen Unwahrheiten zu wiederholen, welche jetzt in großen Massen die Rund« Lurch die Systempresse machen. Es heißt da u. a.: „Der »weite M ist das Vorgehen gegen «in« Bewegung, di« immer wieder aus der beschworenen Legalität heraustritt, di« polizeiliche Wafssnlngcr in Berlin auskundschaften läßt, die Bombcnfabrikation in der Pfalz betreibt, di« «me eigen« Armee in Kasernen unterhält, di« ungezählte Bluttaten h-rbeigefiihrt hat. Es muß Schluß gemacht werden mit der demokratischen Tolerierung von Tendenzen, die offen erklärten, daß st« mtt Galgen und Guillotine gegen -les« Demokrat!«, »rgrgangrn Mit dem „zweiten Akt" ist die Preußen wähl ge, meint, vor welcher die Parteien der Weimarer Koalition mit Recht «ine heillose Angst haben, weil sie wissen, daß sie erst die wirklich« politische Entscheidung für die nächste Zeit bringt. Da werden die Herren Genoffen ohne den Tank Hindenburg ins Gefecht gehen müssen, und dann wird ihr kurzer Rausch verfliegen. Es wird ihnen auch nichts nützen, wenn sie jetzt unter BeiMelMWL^jMer Loyalität Md Ausnützung der schellen änlegen. Es ist in der Geschichte immer so gewesen, daß die Geknebelten den Vorteil von der politischen Bedrückung hatten. . > , . - Der Eifer der preußischen Sozialisten hat den Nebenzweck, die nationalen Kreise, die sich bei der Präsidentenwahl in dis Hindenburgfront eingegliedert hatten, zu blufft». Es soll ihnen Angst gemacht werden mit den „520 000 bewaffneten SA.-Leuten, die in der Nacht nach der Wahl auf den Befehl zum Losschlagen gewartet haben". (Wer gegen die Regierung losschlagen will, der verhindert in der Wahlnacht nicht einen Anschlag auf das Leben des Reichskanzlers, wie es einer der nationalsozialistischen Führer getan hat.) Dieser aufge. legte Schwindel wird natürlich auch dem Ausland serviert. Man kennt auch da nicht die geringste Scham. So bringt der bekanntlich besonders deutschfeindliche „Matin" ein erdichtetes bluttriefendes Rundschreiben der Parteileitung der NSDAP, an die SA.-Führer, dem man auf den ersten Blick ansieht, daß hinter ihm die internationale Sozialdemokratie steckt. Solchem landesverräterischen Treiben Einhalt zu tun, wäre eine dringende Aufgabe für den Kanzler und Außen minister, der zugleich dafür sorgen sollte, daß die SPD.-Preffe nun endlich aufhört, Deutschland als einen Räuber st aal hinzustellen. In welcher unverschämten Weise z. B. der Ruf unserer Landeshauptstadt in < den Schmutz gezogen wird, da- für als Beispiel eine Lügennotiz, welche der Sozialistische Pressedienst im ganzen Reiche verbreitet hat. Ls heißt da u.a.: In der Umgebung von Dresden ist cs in den letzten Tagen mehrfach zu schweren Naziausschreitungen gekommen. In Freital zogen etwa 100 Nazilcute durch die Straßen der Stadt und rissen alle erreichbaren Plakat« her- unter. Em Reichsbannertrupp von 40 Mann setzte den Nazis nach, um sie festzustellcn. Als die Nazis in 200 Meter Ent fernung die Rcichsbanerleute erblickten, gaben sie durch Horn signale das Zeichen zum Angriff. Da die Nazis Revolver in den Händen hatten und mit Schießen drohten, gingen die Reichs- bannerleute zurück. Auf dem Heimweg wurden die Reichs- bannerloute plötzlich von den Nazis von hinten angegriffen und mit Eisenstangen, Stahlruten, Gummiknüppeln, Ketten und Zaunlatten geschlagen. In Gottleuba wurden Reichsbanner- kameraden von einer Horde von 18 Nazis überfallen. Es fiel auch ein Schuß. Binnen kurzer Zeit kamen Nazitransporte aus Pirna. Die Wohnungen von Andersdenkenden wurden förmlich belagert, Fensterscheiben eingeschlagen, Türfüllungen eingetreten und darauf losgeschlagen und geschossen. Es gab Leicht- und auch einig« Schwerverletzte. Im Ausland werden solche Tartarennachrichten, auf die bei uns schon längst.niemand mehr Wert legt, geglaubt. Auf demselben Blatte steht das Gerede um den Bürgerkrieg, das jetzt -. T. die preußisch-amtliche Sanktion erhalten hat. Es ist wirklich höchste Zeit, daß die Reichsbehörden hier ein- greifen. Denn ihnen kann es im Interesse der Erhaltung der letzten Neste der Wirtschaft nicht gleichgültig sein, wie dem Ausland die innerdeutschen Verhältnisse dargestellt werden.